- 10 - Ein Kater viele Katzen

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„Ruhe! ... Bitte ... ich sterbe hier gerade!", knurrte ich und zog mir die Decke über den Kopf, doch das laute Klopfen an der Studiotür hörte einfach nicht auf. Stöhnend rollte ich mich aus dem Bett und plumpste hart auf den Boden. Da ich den Reißverschluss des Schlafsacks nicht aufbekam, krabbelte ich wie eine Raupe zur Tür und zog mich am Türrahmen hoch, bis ich den Griff erreichen konnte. Als ich die Türklinke kurz heruntergedrückt hatte, sank ich wieder auf den Boden, womit ich die Tür blockierte.
Panisch rief jemand meinen Namen durch den Türspalt und ich stöhnte erneut anstatt zu antworten.

Schließlich wurde die Tür gewaltsam aufgeschoben und ich rutschte in meinem Schlafsack über den Parkettfußboden in Yoongis Studio. Jaebeom und Namjoon knieten sich neben mich und riefen meinen Namen. Ich befreite einen Arm aus dem Schlafsack, machte einen komplizierten Schwenker mit dem Handgelenk und legte mir den Zeigefinger an die Lippen: „Schhhhhhht nicht so laut. Mein armes kleines Köpfchen." Namjoon fing an zu lachen und ich öffnete lächelnd ein Auge: „Wow... gab es früher auch schon so viele von dir, Joonie? ... Warum schreit ihr mich so an? ... Hab ich was kaputt gemacht? ... Hoffentlich nicht. Yoongi macht mich sonst tot." „Nein, wir hatten Angst, dass du kaputt bist. Jaebeom wollte dich wecken und dann haben wir nur einen lauten Rums gehört. Was ist passiert, Sunji?", wollte Namjoon wissen. „Ich wollte nicht geweckt werden! ... Ich wollte hier ganz alleine für mich an meinem Kater sterben. Aber der Krach an der Tür hat nicht aufgehört.", erklärte ich und machte alles mit der freien Hand nach. „Dann hab ich so (eine Handgeste für das „aus dem Bett rollen") aber die Liege war zu Ende. Also bin ich (ein kurzer Schlag mit der flachen Hand auf das Parkett) und die Tür war so weit weg. Aber ich bin hin gekrabbelt wie ein Käfer und dann hab ich die Klinke so (ein kurzer Griff in die Luft) runter gemacht und (ein erneuter Schlag auf das Parkett) wieder umgefallen. Irgendwer hat mich so (ich schob den Finger über das Parkett) und jetzt sind da ganz viele Joonies und Jaebeomies. Gaaaaaaanz doll viele. So viele das mein Kopf ganz viel weh tut!" Ich schloss die Augen wieder und kuschelte mich in den Schlafsack.

„Ach herrje, was habt ihr Sunji gestern nur alles zu trinken gegeben? So hab ich sie nicht mehr gesehen, seit dem letzten Geburtstag von Hoseok.", erklärte Namjoon und musterte Jaebeom zornig.
Jaebeom erzählte Namjoon, wie ich den oppas heimlich die drei Long Island Icetea weggetrunken hatte nachdem ich zuvor schon fünf oder sechs andere Cocktails getrunken hatte. Müde hob ich die Hand und murmelte: „Joonie ... Joonie ... nicht böse sein, mit Sunji, ja? Sunji wollte ganz viel trinken, weil Sunji betrunken sein mag. Nur Kater mag Sunji nicht." „Sunji sollte sich jetzt ganz schnell aufsetzen und einen Kaffee trinken, damit Yoongi sie nicht so in seinem Studio findet.", erklärte Namjoon mir streng. Wie ein Steh-auf-Männchen schnellte ich in eine sitzende Position und starrte Namjoon mit großen Augen an. Panisch murmelte ich: „Befrei Sunji aus diesem Sack! Ich muss hier aufräumen, bevor Yoongi sieht was ich hier angerichtet habe!" Jaebeom sah sich in dem ordentlichen Studio um und verstand meine Panik absolut nicht. „Hier sieht es doch mega ordentlich aus, was sollte Yoongi daran auszusetzen haben?", fragte er an Namjoon gerichtet.
Namjoon hatte es geschafft mich aus dem Schlafsack zu befreiten und ich kämpfte mich auf die Füße. Sofort sammelte ich die Decken auf, und begann sie zu falten, bevor ich sie auf der Liege stapelte, dann legte ich meine gewonnenen Klamotten darauf und begann Yoongis Figuren in den Regalen wieder umzudrehen, so wie sie gestanden hatten, bevor ich in meinem betrunkenen Kopf entschied sie anders zu arrangieren. Nachdem ich glaubte alles wieder in seinen Ursprungszustand versetzt zu haben, trat ich einen Schritt von den Regalen zurück und betrachtete mein Werk: „Er findet garantiert ein Staubkorn, dass nicht an seinem Platz ist. Aber besser kriege ich es nicht hin, dazu zittern meine Hände zu sehr." „Ich hatte keine Ahnung, dass Yoongi so penibel ist.", raunte Jaebeom Namjoon zu, aber ich antwortete an Namjoons Stelle: „Ist er normaler Weise auch nicht, aber ich kann es einfach nicht lassen ihn zu ärgern, darum ist er mit mir besonders streng. Ich bin nun mal ein kleines Ekel."

If I can only dance with you - Jaebeom FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt