Wir stiegen in den nächsten Bus der uns in die Nähe des Studios brachte, wo wir ein kleines Café zu unserem Stammlokal gemacht hatten.
Die Bedienung begrüßte uns als wir uns an einen Tisch auf der kleinen Terrasse setzten und wartete gar nicht erst auf unsere Bestellung, sondern verschwand sofort wieder mit den Worten: „Ich bring euch sofort euren Kaffee, ihr Süßen."
Jaebeom lächelte: „Ich glaube wir kommen zu oft hier her." „Oder nicht oft genug.", stimmte ich ebenfalls lächelnd zu.Nachdem die Tassen mit dampfendem Kaffee vor uns standen, fragte ich Jaebeom erneut was passiert war. Und er erzählte mir von seiner Auseinandersetzung mit Jin-Lee.
Schließlich gestand er mir: „Ich hatte auf dich gewartet, weil ich mich für heute Mittag entschuldigen wollte. ... Ich wollte nicht, dass du denkst unsere Freundschaft ... du, Sunji, ... wärst mir nicht wichtig. Mich hat nur gewundert, oder besser gesagt, überfordert, dass alle an der Schule in eine einfache Geste gleich so viel hinein interpretiert haben." Ich musterte Jaebeom, der unvermittelt in seine Tasse starrte und sich daran festklammerte, als wäre sie sein Rettungsanker. ‚Wurde Jaebeom da gerade etwa leicht rot?', fragte ich mich verunsichert.Nach einer Weile und nachdem keiner von uns etwas gesagt hatte, fragte ich: „Weißt du noch, was ich beim Wahrheit oder Pflicht-Spiel von dir verlangt habe, nachdem Kookie für mich gesungen hat? Was sollst du für mich tun?"
Jaebeom sah mir endlich in die Augen und lächelte: „Ich soll nicht immer so grimmig gucken, weil du mein Lächeln viel bezaubernder findest." „So gefällst du mir, Jaebeom.", murmelte ich aufmunternd. Dann fügte ich hinzu: „Ich bin dir nicht mehr böse wegen heute Mittag ... und wegen Jin-Lee solltest du dir auch keine Sorgen machen." Ernst sagte Jaebeom: „Ich mache mir keine Sorgen wegen Jin-Lee, ganz im Gegenteil. Es geht mir um einiges besser seit ich ihr meine Meinung gesagt habe. ... Um ehrlich zu sein bedaure ich, dass ich nicht schon viel früher erkannt habe, was für ein Mensch Jin-Lee wirklich ist. ... Dann ... dann hätte ich ... dich vor ihr viel besser beschützen können." Seine Stimme verlor sich und er trank hastig einen Schluck von seinem Kaffee.
Jetzt war ich mir sicher, dass Jaebeoms Wangen sich röteten. ‚Das also hat ihn so traurig gemacht? Die Tatsache, dass er mich nicht beschützen konnte. ... Wenn Jiminshi nicht schon mein Engel Nummer 1 wäre, hätte Jaebeom sich diesen Platz soeben ergattert.', dachte ich leise lächelnd.
Ich warf einen kurzen Blick auf meine Armbanduhr und erschrak: „Um Himmelswillen, Jaebeom!" „Was ist, Sunji?", fragte Jaebeom ebenso erschrocken. Ich hielt ihm mein Handgelenk hin und auch er warf einen Blick auf die Uhr: „Wow Sunji, wir müssen los! Sonst reißt uns Meister Lee die Ohren ab." Sofort sprangen wir auf und ich betrat das Café um die Rechnung zu begleichen, während Jaebeom seine Tasse leerte. Als ich aus dem Café kam, packte Jaebeom meine Hand und wir rannten lachend zum Studio, das sich zwei Straßen weiter in einem Hinterhof befand.
Wir hatten nur noch knapp 10 Minuten bis zum Beginn unserer Trainingszeit und wir mussten uns noch umziehen. Zum Glück hatten wir mittlerweile Spinde im Studio in denen wir unsere Trainingsklamotten aufbewahrten.
Die Umkleideräume waren durch hohe Schwingtüren in einen Bereich für Männer und einen für Frauen unterteilt. Man konnte durch die Türen nichts sehen, aber sich dennoch unterhalten. „Heute ist wirklich ein komischer Tag!", erklärte Jaebeom mir durch den ganzen Raum rufend. „Warum?" fragte ich, während ich meine Bluse gegen ein T-Shirt tauschte. „Weil heute so viel passiert ist und wir zum ersten Mal fast zu spät zum Training gekommen wären." „Zum Glück nur fast! Ohne Ohren würden wir nämlich nicht nur ziemlich blöd aussehen, unsere Headsets für die Performance würden auch nicht mehr halten.", gab ich lachend zu und machte den letzten Doppelknoten in meinen zweiten Schuh. „Fertig! ... Was ist mit dir, Jaebeom?", rief ich zu ihm rüber, während ich auf dem Weg zur Tür war.
In dem Moment, als ich die Schwingtür öffnete, um durch den Bereich für die Männer die Umkleide zu verlassen, tauchte Jaebeom vor mir auf: „Ich habe nur auf dich gewartet."
Lachend deutete ich auf seinen Schuh: „Ach, weil du so viel Zeit hattest, hast du dir gedacht, du tanzt heute mal mit offenen Schuhen, um die Schwierigkeit zu erhöhen?" „Oh verdammt.", knurrte Jaebeom und kniete sich hin, um sich seine Schuhe zuzubinden.
Ich setzte mich in Bewegung, doch Jaebeom fragte: „Willst du nicht auf mich warten?" „Wie bitte?", murmelte ich verwirrt. Endlich erhob Jaebeom sich und nahm wieder meine Hand in seine. Auf dem Weg zur Tür der Umkleiden murmelte Jaebeom: „Nichts. Schon gut." „Manchmal ...", begann ich murmelnd, brach dann jedoch ab, weil ich nicht genau wusste was ich sagen wollte. ‚... werde ich einfach nicht schlau aus dir.', dachte ich, ehe mir ungebeten in den Sinn kam: ‚... könnte ich dich einfach nur küssen.' Kopfschüttelnd versuchte ich diesen letzten Gedanken zu verscheuchen.
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If I can only dance with you - Jaebeom FF
FanfictionJeong Sunji, die Cousine von Jeong Hoseok, ist aus den USA nach Südkorea zurückgekehrt. Sie ist eine begnadete Tänzerin, gäbe es da nicht dieses eine, schwerwiegende Problem: Sie kann nicht vor Zuschauern tanzen! Während sie mal wieder für sich al...