RUSH

10

Yeosang|Wooyoung und ich hatten es uns mit 5-Minuten-Ramen auf der Couch gemütlich gemacht. Er fragte mich nach allem möglichen. Auf das meiste hatte ich nichtmal eine Antwort gehabt. Seonghwa triggerte mich einfach und ich glaube, dass Wooyoung ihm auch nicht mehr zu nahe kommen würde. Leider war dieser San auch in seiner Clique, deshalb musste ich das wohl über mich ergehen lassen. Normalerweise redete man als Junge nur wenig über seine Gefühle und Schwärme. Bei uns war es jedoch ganz normal, so offen miteinander zu reden. Immerhin waren wir beide schwul und konnten uns nicht unseren Eltern anvertrauen. Sie waren eine leicht ausgeprägte Art der Homophoben, deshalb würden sie uns direkt therapieren lassen. Lasst mich euch etwas über Wooyoung erzählen.

Der blonde war wirklich blond. Ich meine, er war manchmal echt schrecklich. Er stellte jeden Tag irgendwelche Fragen, auf die man keine Antwort hatte. Wie viel wiegen Wolken? Dazu hatte er immer die komischsten Ideen und Pläne. Wenn er lachte, hörte man es bis ins Nachbarland. Zudem quieckte und krächzte er die verschiedensten hohen Töne aus sich heraus. Im Gesamtpaket war er zu 99,9% ein Bottom. Er war eine ziemliche Klette und vom geistlichen Alter her noch ein Kleinkind. Sein zukünftiger Freund würde mir jetzt schon leid tun.

,,Und was machst du, wenn Seonghwa morgen wieder zu dir kommt?"
,,Ich weiß es nicht. Komischerweise weiß er immer, wo ich bin."
,,Stalker-Niveau."
,,Das kannst du laut sagen."
,,STALKER-"
,,Das war doch nicht ernst gemeint!"
,,Bei dir hört man die Ironie nunmal nicht raus."
,,Egal. Ich kann mich nichtmal vor ihm verstecken. Er weiß wo ich wohne und wird morgen wieder vor meiner Tür stehen."
,,Sag ihm doch einfach, dass er es lassen soll."
,,Und du denkst, dass er dann aufhören würde?"
,,Versuch's doch. Ansonsten kannst du ihn anzeigen."
,,Da komm ich mir vor wie ein Bottom."
,,Du bist so oder so ein Bottom."
,,Ya, aber nicht so sehr wie du."
,,Ich steh dazu. Ich wünschte, San wär mein Top."
,,Gott, du bist schrecklich."
In dem Moment vibrierte mein Handy.

Seonghwa
Du, Yeosang?
Krieg ich irgendwann deine Nummer? [:

Yeosang
Nicht in 100 Jahren

Seonghwa
Awe, wieso bist du so gemein? :c

Yeosang
Seonghwa, bitte lass mich einfach in Ruhe.

Seonghwa
Wieso~~
Ich will dich nicht in Ruhe lassen

Yeosang
Bitte..

Seonghwa
Yeosang?
Darf ich dir einen Spitznamen geben?

Yeosang
Nein

Seonghwa
Okay, also zur Auswahl stehen Babydoll, my Bottom und Yeosnack (;

Yeosang
Yeosnack?
Wie bist du denn darauf gekommen?

Seonghwa
Du zeigst Interesse (;

Yeosang
Gar nicht!

Seonghwa
Okay, okay
Yeosang=Yeosnag
Yeosnag=Yeosnack
((:

Yeosang
Gott bist du ein Perverser

Seonghwa
Bin ich. (:
Wenn du so alt wie ich wärst, wärst du genauso.

Yeosang
Die sind doch nicht alle so wie du.

Seonghwa
Na, doch..
Willst du herausfinden, wie pervers ich sein kann?

Yeosang
Lieber nicht, danke.

Später|Nachdem Wooyoung's Eltern nach Hause kamen, machte ich mich auf den Weg zu meinem. Es dämmerte inzwischen. Ich stand ein paar Minuten einfach nur vor der Tür und genoss die Ruhe. Ich hoffte sehr, dass ich jetzt nicht Seonghwa begegnen würde. Mit meinem Rucksack auf den Rücken tat ich ein paar Schritte auf den Weg. Ich schaute nach rechts und links. Kein Seonghwa. Keine Bedrohung. Lächelnd setzte ich einen Fuß vor den anderen, bis ich endlich in meiner Straße ankam.

Ich hatte schon ein flaues Gefühl im Magen. Immerhin wohnte Seonghwa am anderen Ende der Straße. Ich hatte Angst, ihm zu begegnen. Ich lauschte auf jedes einzelne Geräusch in meiner Nähe und rechnete jeden Moment mit ihm. Die Leute, die an mir vorbei liefen, dachten bestimmt, ich wäre paranoid. Als ich endlich an meinem Haus ankam, atmete ich erleichtert auf. Ich öffnete die Tür und lehnte mich schließlich an diese.
,,Yeosang? Schön, dass du auch endlich mal hier bist. Wir haben Besuch.", sagte meine Mutter und zog mich ins Wohnzimmer, wo ein grinsender Seonghwa mit seinen Eltern saß.

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Don't hate me please🌚

-Leni