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Seonghwa|Vorsichtig schob er sich von mir weg, bevor er wieder auf den Boden schaute. Yeosang presste seine Lippen zusammen und blickte langsam zu mir auf.
,,Hast du etwas gefühlt?", fragte er schüchtern, wobei er seine Hände hinter seinem Rücken versteckte.
,,Natürlich. Du etwa nicht?" Dumme Frage. Er hatte es sicher nicht.
,,Eigentlich.. wollte ich das so herausfinden."
,,Hast du das nicht schon bei den anderen Malen?" Ich legte meinen Arm auf seiner Schulter ab und fing kurz darauf an, seine Haare zu verwuscheln.
,,Hast du eine Antwort?"
,,Hm.. Ja." Bei den Worten fing ich wieder an zu grinsen. Ich konnte es gar nicht erwarten, dass er es aussprach.
,,Ich denke immernoch, dass wir so viel Abstand wie möglich brauchen.", sagte Yeosang und schob meinen Arm weg. Schlagartig zogen sich meine Mundwinkel nach unten.

,,D-Du liebst mich nicht?"
,,Nein. Kein Stück."
Ich schaute ihn nur mit einem offenen Mund an, während er schon nach oben ging und in sein Zimmer verschwand. Ich sprintete ihm nach einer Zeit, wo ich das erstmal verarbeiten musste, hinterher. Ich zerbrach förmlich in zwei Stücke. Ja, Jungs konnten auch Liebe und Schmerz empfinden. Wer hätte das gedacht. Ich schob die Tür leicht auf und erblickte Yeosang, der gerade in einer Keksverpackung wühlte.
,,Isst du jetzt aus Frust?"
,,Solltest das nicht du machen?" Ich verzog mein Gesicht zu einem Schmollmund. Hatte er mir gerade gedisst?
,,Ich kann's selbst kaum glauben, dass du jemanden wie mich einfach gekorbt hast."
,,Ich schon. Und es fühlt sich gut an, eine hübsche Person zu korben."
,,Also findest du mich doch hübsch?"
,,Ich hab es nie bestritten."
,,Wusste ich's doch."

Ich sprang auf Yeosang's Bett, um ihm schließlich die Kekse aus der Hand zu reißen.
,,Yahh!", schrie er mit vollem Mund und griff danach.
,,Sag es nochmal."
,,Was denn?!", rief er und fiel schließlich über meinen Schoß.
,,Das du mich schön findest." Während ich das sagte, verpasste ich ihm einen Poklatscher.
,,Nein! Jetzt gib mir die Kekse und verhalte dich wie ein normaler Mensch!"
,,Tu ich das nicht schon?", fragte ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.
,,Nein! Du bist pervers, schrecklich u-und so unaufhaltsam!"
,,Ich mag das. Sag mehr."
,,N-Nein!"
Er stand auf und riss mir die kleine Keksdose aus der Hand. Er sah so niedlich aus. Mit einem viel zu großen, grünen Pulli. Verwuschelten, braunen Haaren. Einer Keksdose, die er fest umschlungen hielt und dazu war er noch wütend.
,,Du bist so süß.", sagte ich grinsend und zog ihn wieder zu mir.

,,Lass mich los du Perverser Wicht."
,,Wer von uns beiden ist hier wohl der Wicht, du Wicht?"
,,Gott bist du nervig."
,,Mhhh.", murmelte ich in einem hohen Ton und kuschelte mich an ihn.
,,Was muss ich machen, damit du mich in Ruhe lässt?", fragte er genervt.
,,Willst du's wirklich wissen?", fragte ich grinsend.
,,Sag's endlich. Du vergeudest meine Zeit."
,,Man man, du führst dich auf, wie ein Top."
,,Antworte mir doch!"
,,Jaja, werd doch nicht laut.."
Ich machte eine kurze Pause.
,,Wenn ich dich jeden Tag für zwei Monate durchnehmen dürfte, würde ich dich trotzdem nicht in Ruhe lassen."
In dem Moment hörte ich, wie von unten das Klacken der Tür kam. Yeosang sprintete direkt runter, weshalb ich ihm hinterherlief. Ich erblickte meine und Yeosang's Mutter, die sich gerade noch verabschiedeten. Frau Kang kam lächelnd auf mich zu und schüttelte mir nochmal die Hand, bevor ich mit meiner Mutter zur Tür rausmarschierte.

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