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Yeosang|Gott, was war das denn? Das war ja mal mehr als gruselig. Oder war er es? Ja, es war er. Definitiv. Wenn das so weiter gehen sollte, schmeiße ich die Schule. Ich fühlte mich gerade so ekelhaft und dreckig. Ich machte die Tür des Klassenraumes auf und stolperte regelrecht in den laufenden Unterricht hinein.
,,Kang, in meinem Unterricht kommt niemand zu spät! Setzt dich auf deinen Platz!", manchmal dachte ich, dass Mr. Shin noch im zweiten Weltkrieg lebte. Seine Stimme erinnerte mich immerwieder an einen salutierenden Soldaten. Genug davon, ich mochte ihn sowieso nicht.
,,Entschuldigung.", ich verbeugte mich leicht und huschte auf meinen Platz am Fenster, wo mich ein grinsender Wooyoung empfing.
,,Was hast du denn gemacht?", flüsterte er und deutete augenbrauenwackelnd auf meine lila Flecke am Hals.

Aish, kein Wunder, wieso mich so viele anstarrten. Vielleicht hatte ich Spaß? Na und? Geht die doch nichts an.
,,Erzähle ich dir nachher.", antwortete ich und schaute dabei zu Mr. Shin, der mich immernoch musterte.
,,Wie dem auch sei, fahren wir mit dem Unterricht fort.", rief er und setzte seine Brille auf. Ich zog mein Geographiebuch aus meinem Rucksack und tat auf interessiert, was ich natürlich nicht einmal zu 0,01 Prozent war. Mr. Shin war mein absoluter Hasslehrer. Andauernd hatte er mich auf dem Kicker, gab mir ohne Grund schlechte Noten und tat auf lustig, indem er andere auf Kleinigkeiten ansprach. Zum Beispiel vor einer Woche. Ich schaute aus dem Fenster. Und er sagte sowas wie ,,Hast du Nackenprobleme und willst gegenüber Unterricht machen?". Dabei hatte er immer diese raue Stimme, die mich einfach nur aggressiv machte.

Nach dem Unterricht|Als es klingelte, war ich der erste, der das Weite suchte. Ich packte mein Zeug in Lichgeschwindigkeit zusammen und zog Wooyoung hinter mir her. Er humpelte zwar eher, weil er noch nicht alles richtig einpackte, aber ich wollte einfach so schnell wie möglich nach Hause. Warte, wusste Seonghwa nicht, wo ich wohnte?
,,Wir gehen jetzt zu dir, Wooyoung.", sagte ich und hielt ihn immernoch an der Jacke fest. Wahrscheinlich dachten jetzt welche, dass ich ihn so schnell wie möglich an einem privaten Ort flachlegen wollte, aber das war mir auch egal.
,,Warte doch! Ich wollte noch mit San reden!", er stoppte aufeinmal.

,,Wooyoung! Man, vergiss San doch für einen Moment! Ich will nicht Seonghwa begegnen!", ich nahm Wooyoung an die Hand und ging ein paar Schritte.
,,Er kommt gerade auf uns zu.", unterbrach Wooyoung meine Pläne und ich drehte mich ruckartig um. Da war er. Ein bisschen mehr als 10 Meter stand er von uns entfernt. Meine Angst war mir förmlich ins Gesicht geschrieben. Sofort rannte ich mit Wooyoung an der Hand die Straßen entlang.
,,Yeosang!", hörte ich Seonghwa rufen.
,,Geh weg!", schrie ich zurück ohne ihn anzuschauen.
,,Was geht hier ab?", fragte Wooyoung verwirrt.

,,Ich hab gesagt, ich erzähl's dir später.", flüsterte ich außer Atem. Er drehte sich nochmal zu Seonghwa um, welcher wohl auf halben Weg stehen blieb.
,,Er ist weg.", informierte mich Wooyoung. Ich ließ mich an die nächste Hauswand fallen, die glücklicherweise die von Wooyoung's Haus war. Vor Glück war ich kurz vor'm Heulen.
,,Oh Jesus.", schniefte ich und torkelte zu der Haustür.
,,Magst du mir jetzt erzählen, was passiert ist?", fragte mein bester Freund, als er die Tür aufschloss. Ich nickte.
,,Seonghwa ist einfach nur pervers. Er hat mich des übelsten bedrängt. Und das war auch er.", ich deutete auf die noch vorhandenen Flecke an meinem Hals. Wooyoung machte große Augen.

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Ich will nur mal dazu sagen, dass Mr. Shin einem meiner damaligen Lehrer sehr ähnelt. Ja, diesen Spruch mit den Nackenproblemen hat er bei mir gebracht und ja, er hatte meinen Noten auch ins schlechte gezogen und ja, ich schreibe zu viel.
iCh vErFluChe Sie HeRR bAAtz

-Leni

RUSHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt