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Yeosang|Als es an der Tür klingelte, setzte ich mich direkt auf und rannte die Treppen hinunter, um schließlich Seonghwa mit seiner Mutter aufzufinden.
,,Guten Abend, Frau Park.", begrüßte ich sie höflich und verbeugte mich leicht. Meine Mutter musterte mich von der Seite. Natürlich, denn heute früh sah ich wenig begeistert davon aus, dass sie kamen. Jedoch freute ich mich gerade umso mehr - wohl eher auf Seonghwa. Der Ältere kam grinsend auf mich zu und hielt ein wenig Smalltalk, da unsere Mütter noch neben uns standen und uns lächelnd beobachteten.
,,Nun denn, wir wollten heute in ein Geschäft gehen, wo sie einiges an Strickwaren haben. Wenn's euch nicht stört, den Rest des Abends mal allein zu sein, würden wir dann gehen.", sagte meine Mutter und ging in Richtung Tür.
,,Ja klar, kein Problem.", lächelte Seonghwa und schob seine Mutter förmlich aus der Tür.

,,Bis dann, Jungs.", riefen sie noch, bevor beide verschwanden und Seonghwa sich direkt grinsend zu mir umdrehte.
,,Kleiner..", sagte er spielerisch und kam langsam auf mich zu, wobei ich ihn direkt nur noch mehr anlächelte.
,,Ich hab dich die zwei Stunden echt vermisst..", sagte er und hob mein Kinn leicht an, sodass ich ihn besser ansehen konnte. Kurz danach zog Seonghwa mich näher zu sich und legte seine Lippen auf meine. Ich erwiederte nur kurz und legte dann meinen Kopf auf seiner Brust ab, da er um einiges größer war als ich. Liebevoll fuhr er mir durch die Haare und beobachtete mich leicht dabei.
,,Was machen wir heute?", nuschelte ich in seinen Pulli und kuschelte mich näher an ihn.
,,Ich hätte da eine Idee.", antwortete Seonghwa und fuhr mit seiner Hand leicht unter mein Oberteil.

Ich fing gerade an es zu genießen, als er seine Hand blitzschnell wieder zurückzog und sich von mir löste.
,,Weißt du, nein. Nein, ich werde dich nicht mehr bedrängen.", sagte Seonghwa und verschränkte seine Arme vor der Brust. Irgendwie sah es lustig aus, wie er versuchte zu widerstehen. Ich wusste, dass es wahrscheinlich schwer für ihn war, nicht direkt über mich herzufallen.
,,Du bist süß.. Lust auf einen Film?", fragte ich und zog ihn ins Wohnzimmer. Mit einem Schnollmund ließ Seonghwa sich auf die Couch fallen und schaute erneut zu mir auf. Die Kapuze seines Pullis hatte er tief in sein Gesicht gezogen, doch erkannte ich seine klimpernden Augen, weshalb ich ihm ein Stück entgegenkam und mich auf seinen Schoß pflanzte. Seonghwa legte direkt seine Arme um mich. Wir starrten auf den schwarzen Bildschirm des Fernsehers.

Ich wollte mich nicht bewegen. Ich wollte in seinen Armen bleiben. Meinen Kopf legte ich leicht in den Nacken, sodass er auf seiner Schulter ruhte. Ich schloss einfach die Augen und genoss den Moment mit jedem Zentimeter meines Körpers.
,,Du, Yeosang?", fragte Seonghwa, worauf ich ein leises Murren von mir gab.
,,Ich glaube, ich halte es doch nicht aus..", sagte er, worauf ich meine Augen öffnete.
,,Mach mich bitte nocheinmal so glücklich wie heute Morgen.", fügte er hinzu, wobei sein warmer Atem an meinen Hals traf und mir Gänsehaut bereitete.
,,Jetzt?" Ich drehte mich leicht um.
,,Mh. Wenn du nicht möchtest, warte ich auf dich. Auch, wenn es noch so schwer wird dich nicht anzufassen."

,,N-Nein.. Ich würde gern neues ausprobieren. Wenn nicht sogar mit dir.", murmelte ich und versuchte den Blickkontakt so gut es ging beizubehalten. Seonghwa lächelte.
,,Wirklich?"
Ich nickte leicht. Auch, wenn ich gar nicht wusste wieso. Ich vertraute ihm einfach. Mit einem breiten Lächeln strich er mir durch's Gesicht und beobachtete dabei jede meiner Reaktionen. Ich stieg leicht von seinem Schoß und setzte mich neben ihn, wo er mich sanft in die Kissen der Couch sinken ließ. Wahrscheinlich wollte er es für mich so angenehm wie möglich gestalten. Er kam mir näher und stütze sich mit den Händen links und rechts neben meinem Kopf ab. Mit glänzenden Augen schaute ich ihn an. Versuchte mir einzuprägen, wie er über mir lag und anfing meinen Hals zu küssen.

Es fühlte sich so gut an. Ich wollte nicht, dass es endet. Noch nie durfte ich so etwas spüren. Es war unglaublich. So viel Leidenschaft und unentdeckte Gefühle lagen in der Luft, sowie der Duft der Sehnsucht. Ich schloss meine Augen und legte nebenbei meine Hände an seine Taille.
,,Wollen wir nicht hoch gehen?", fragte Seonghwa mit einer viel zu tiefen Stimme, wobei ich einfach nur Röte fing und stumm nickte. Er lächelte, nahm meine Hand in seine und zog mich auf die Beine. Im selben Moment wurde die Tür aufgeschlossen, weshalb wir direkt auseinandersprangen und die beiden Frauen musterten, die mit leeren Händen zurückkamen.
,,Wolltet ihr nicht shoppen?", fragte Seonghwa und ging ein paar Schritte auf sie zu.

,,Ja.. Leider hatte der Laden geschlossen. Wir versuchen's morgen früh nochmal. Deshalb bleiben wir über Nacht, Seonghwa.", teilte seine Mutter mit. Ob es positiv war oder nicht, wusste ich nicht. Schulterzuckend liefen Seonghwa und ich die Treppen hinauf. Als wir in meinem Zimmer ankamen, verschloss Seonghwa direkt die Tür und drückte mich auf mein eigenes Bett.
,,W-Was? Sie könnten uns hören!", flüsterte ich und versuchte mich von ihm zu lösen.
,,Dann musst du eben leise sein.", antwortete Seonghwa grinsend und stützte sich erneut über mir ab.

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