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Nach der Schule

Zusammen mit Wooyoung machte ich mich auf den Weg nach draußen. Ich machte mir Gedanken, wie ich Zeit schinden könnte. Ich wollte Seonghwa nicht treffen.
Wooyoung, lass uns den hinteren Ausgang benutzen." Ich hielt ihn an einem Jackenzupfel fest und zog ihn leicht in eine andere Richtung.
„Willst du nicht zu deinem Lover?", kicherte Woo und wackelte mit den Augenbrauen. Darauf kassierte er einen Schlag auf den Arm.
,,Yaa, ich hab doch gesagt, dass er mir gay vorkommt!"
„Hast du was gegen Schwule?"
Nein, nur er scheint komisch zu sein."
,,Du bist der Komische. Vielleicht merkst du ja endlich, dass du gay bist.", lachte er und tätschelte meine Schulter.

Wir gingen die Treppen der Schule hinunter und siehe da, da stand Seonghwa. Mit einer Kippe in der einen Hand und der anderen in der Hosentasche stand er mit seinen Freunden auf dem Parkplatz. Ich kannte davon niemanden außer San, der Rest war wohl auch eine Klasse über uns.
„Worauf wartest du?", fragte Wooyoung und winkte zu der Gruppe. Seonghwa erwiederte und kam auf uns zu. Ich drehte mich schnell um, um wieder in die Schule zu rennen, doch ich wurde an der Schulter festgehalten.
„Wo willst du denn hin, Kleiner? Komm mit zu uns.", Seonghwa legte einen Arm um mich und schlenderte mit mir zu der Gruppe. Alle bis auf San rauchten.
„Willst du auch?", fragte mich einer der vier Jungs. Er war größer als Seonghwa und hatte schwarz, grüne Haare. Er hielt mir eine Zigarette hin.

Ich rauche nicht, danke.", ich wollte gerade wieder umdrehen, als Wooyoung nun auch dazu kam.
„Ich nehme eine", sagte er freudig, worauf ich ihn anstubste.
Du rauchst?"
„Eigentlich ja nicht", flüsterte er und ließ sich seine Kippe von San anzünden. Dabei sah man ganz genau, dass sie sich beinahe mit ihren Blicken auffraßen. Bevor Woo jedoch an der Zigarette ziehen konnte, schmiss ich sie auf den Boden, worauf ich seinerseits genervte Blicke erhaschte.

Lass uns gehen.", murmelte ich zu Wooyoung, der mich verneinend ansah.
Ich gehe dann mal.", rief ich in die Runde und drehte mich um.
„Warte, du wolltest doch zu mir kommen.", sagte Seonghwa traurig.
Ich will mal kurz anmerken, dass du das willst und ich dich eigentlich gar nicht kenne." Das war der erste Korb, den ich in meinem Leben vergeben hatte. Von meiner schüchternen Seite war rein gar nichts mehr zu sehen.
„Bleib doch noch kurz. Wir wollen uns wenigstens noch vorstellen.", sagte einer der Jungs. ,,Ich bin Jongho.", fügte er hinzu.
„Mingi."
„Und ich bin San." Als San redete, wurde Wooyung rot. Es war nicht zu übersehen, dass Wooyoung ihn am liebsten umrennen würde.

Ich bin Yeosang und das ist Wooyoung. Freut mich echt, aber ich muss jetzt wirklich los.", sagte ich und drehte wieder um. Im Augenwinkel sah ich, dass mir alle hinterhersahen. Ich war gerade mal vom Parkplatz runter, da spürte ich schon wieder jemandes Arme um meine Schulter. Ich sah hoch und erkannte Seonghwa, der mich nur anlächelte.
Was ist denn?", unterbrach ich schließlich die Stille.
„Wenn du nicht zu mir willst, geh ich einfach zu dir." Innerlich gab ich mir einen Facepalm.
Seonghwa, wir müssen uns erst besser kennenlernen."
„Das ist doch die Gelegenheit dazu."

Wieder lächelte er mich an. Hatte er immer gute Laune oder was? Da ich nicht diskutieren wollte, schwieg ich einfach und ließ ihn mir folgen. Als wir an der Haustür ankamen, schloss ich wie gewohnt auf und ging ins Haus, diesmal gefolgt von Seonghwa. Als er das Haus betrat, staunte er nicht schlecht. Ja, meine Eltern waren schon sowas wie reich. Unser Haus war sehr modern eingerichtet, dazu war es auch sehr sauber. Ich ruhte mich aber nicht darauf aus, schließlich hatte ich auch mal vor mein eigenes Leben zu leben. Seonghwa zog seine Schuhe aus und folgte mir in die Küche.

Hast du Hunger?", fragte ich und schaute in den Kühlschrank.
„Wenn ihr etwas habt-" Ich schaute ihn mit einem genervten Blick an.
„Na kann doch sein.." Ich holte zwei Teller, wo ich Kimchi von gestern drauf tat.
Hier."
„Wo sind deine Eltern?"
Geschäftsreise.."
„Das trifft sich gut.." Er ließ die Gabel auf den Teller fallen und stand vom Tisch auf. In dem Moment, wo er auf mich zu kam, brachte ich kein Wort raus, ich vermutete jetzt sowas wie einseitigen Sex.

„Hast du Lust zusammen kochen?"
Bitte was?" Kochen? Sein Ernst? Ich hätte nicht mit sowas harmlosem gerechnet. Ich hätte gedacht, er wäre ein Player und würde jeden flachlegen, der ihm über den Weg läuft. Ich, noch völlig in Gedanken merkte gar nicht, wie er mir schon eine Schürze umband. Da ich mir nichts dabei dachte, ging ich zum Kühlschrank und betrachtete den Inhalt.
An was hattest du gedacht?", fragte ich. In dem Moment schlungen sich zwei Arme um meinen Bauch.
„Irgendwas scharfes.", flüsterte er. Sein Atem prallte an meine Haut und mir lief ein Schauer über den Rücken.

Ich lugte über meine Schulter und sah Seonghwa direkt in die Augen, das war ein komischer Moment. Für eine Zeit schien alles einfach zu gefrieren und wir schauten uns einfach nur an. Ich merkte, wie sich eine gewisse Wärme in mir ausbreitete und ich auf einmal rot wurde, also widmete ich mich wieder dem Kühlschrank, der wie gewohnt kühl ist. Seonghwa nahm sich sein Handy und suchte nach einem Rezept. Nach einer kurzen Zeit hielt er es mir vor die Nase und ich suchte die Rezepte raus. Ich merkte immerwieder Blicke auf mir und das nicht nur auf meinem Gesicht.

Am Abend

Das Gekochte war eigentlich ziemlich lecker. Nachdem wir alles sauber machten, bestand Seonghwa darauf, in mein Zimmer zu gehen, was wir dann auch taten.
,,Wie kommt's, dass du so nett zu mir bist?" Natürlich musste ich meine Gedanken aussprechen, ich konnte ja nie die Klappe halten.
,,Wieso?", er machte große Augen.
,,Naja du scheinst beliebt zu sein und kommst auf einmal zu mir?"
,,Naja, du bist eben süß."
,,Zu wie vielen Mädchen hast du das schon gesagt? Legst du mich jetzt auch flach oder wie?"
,,Wie kommst du darauf? Ich bin kein Player. Ich interessiere mich nicht für Mädchen." Nun machte ich große Augen.
,,Zudem bin ich auch noch Jungfrau, aber weil du gerade so schön gefragt hast, können wir das ändern, ich vermute du bist's auch." Das übliche Grinsen.

Ich wusste nicht, ob ich das jetzt als Spaß sehen sollte oder ob er da jetzt wirklich etwas mit mir vor hatte. Meine Frage beantwortete sich, als er mich gegen die Wand drückte und anfing meinen Hals zu küssen. Meine Hände hielt er über meinem Kopf fest. Komischerweise wehrte ich mich nicht dagegen, ich schob es auf meine nicht vorhandene Kraft. Er saugte sich an einer Stelle fest und streichelte mir durch die Haare.
„Tut mir leid, aber du sahst gerade zu süß aus, Babydoll." Er ließ von mir ab und ich ließ mich zeitgleich zu Boden sinken.
„Stört es dich, wenn ich heute hier schlafe?", fragte er und tat so, als ob das gerade nicht passiert wäre.

,,Eigentlich-"
,,Also nein.", grinste er.
,,Macht's dir was aus, wenn ich mit in deinem Bett schlafe?"
,,Um ehrlich zu sein-"
,,Okay, mach dich bettfertig, Kleiner." Wow. Der Typ kriegt wohl immer seinen Willen. Ich diskutierte nicht weiter, da er sowieso nicht nachgeben würde. Ich beschloss einfach, so viel Abstand wie möglich zwischen uns zu bringen. Ich legte mich ins Bett und sah Seonghwa, wie er sich seine Hose auszog.
,,Was machst du denn? Willst du was von mir haben?", fragte ich, während ich meine Augen zu hielt.
,,Nein nein, das geht schon.", er lachte verschmitzt und nun lag er in Boxern und T-Shirt neben mir. Ich rückte nach ganz außen, um den Sicherheitsabstand zu behalten. Er jedoch zog mich zu sich und so lag ich nun in seinen Armen. Es fiel mir schwer unter diesen Bedingungen einzuschlafen, doch ich schaffte es nach einer Zeit.

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Heyo (:
Gefällt euch die Story bis jetzt?
Habt ihr Tipps für zukünftige Kapitel?

-Leni

RUSHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt