Der November verging schnell. Er war so ein Monat, der eher unwichtig war, fand ich. Es war nicht komplett winterlich wie im Dezember, aber auch nicht herbstlich wie im Oktober. Nun war es Dezember. Draußen lag schon Schnee. Alles sah aus wie eine perfekte Winterwelt. Den Winter in Hogwarts zu verbringen, war eines der schönsten Ereignisse im Jahr. Nach der Schule hatte ich heute mit Peter, mit dem ich auch ab und zu Zeit verbrachte, einen Schneemann gebaut. In den Höfen des Schlosses standen dutzende. Wir waren wohl nicht die einzigen, die auf diese Idee gekommen waren. Aber unserer war meiner Meinung nach einer der schönsten. Ich hatte in letzter Zeit sehr, sehr viel über Adrians, Grants und meine Begegnung mit Auric Whitehall nachgedacht. Das war eine Sache, die einen nicht einfach aus dem Kopf ging. Eine Sache, die mich besonders beunruhigte war, dass Auric mich aus irgendeinem Grund nicht verletzen durfte. Das passte doch nicht dazu, dass er nur Kontakt mit mir aufnehmen wollte, weil er von unserem Team mitbekommen hat! Außerdem war er in Kontakt mit Sirius Black! Sirius Black!! Das vereinfachte die Sache nicht gerade. Hatte er einen Nutzen an mir? Brauchte er einen Werwolf, um mehr Morde anzurichten? Oder hatten wir uns alle in ihm getäuscht. War er gar nicht der brutale Mörder, der auf allen Fahndungsplakaten zu sehen war? Aber nein. Die Nachrichten sagen, dass er ein brutaler, gemeiner Mörder ist. Und die Nachrichten lügen nie! Ich konnte diesen Gedanken selber nicht glauben. Oder hatte Whitehall mich wirklich wegen meinem Vater aufgesucht? Diese Vermutung hatte ich eigentlich immer ausgeschlossen. Denn ich glaube, Mr Whitehall wusste gar nicht, dass es mein Vater war, der ihn gefasst hatte. Ich hatte ebenfalls gründlich darüber nachgedacht, ob ich meinen Freunden Mary und Joanne darüber erzählen sollte. Am Ende hatte ich mich dann dafür entschieden, es ihnen nicht zu erzählen. Es fiel mir schwer, aber dann musste ich sie nicht anlügen. Außerdem hatte ich ja schon ein Geheimnis vor ihnen, da ist ja ein weiteres auch nicht so schlimm. Ich verbrachte sowieso in den letzten Tagen und Monaten nicht mehr so viel Zeit mit ihnen. Ich hatte viel zu tun und verbrachte meine übrige Zeit öfter mit Adrian oder Grant, manchmal auch mit Miranda. Aber meine Freunde schien das nicht zu stören. Unser Verhältnis blieb zum Glück das selbe wie sonst auch. Grant und Adrian hatte ich aufgetragen, möglichst niemanden von dem, was Whitehall gesagt hatte, zu erzählen. Doch jetzt werde ich nicht mehr so viel darüber nachdenken. Später würde ich nochmal über meine Theorien drüber lesen, dafür habe ich sie gerade ja aufgeschrieben. Doch jetzt wollen meine Freunde und ich erstmal eine Schneeballschlacht machen.
Wir hatten uns in einem Hof mit genügend Schnee versammelt. Fast alle meiner Freunde wollten mitmachen. Nur Grant nicht, er fand das zu 'kindisch'. Er war eben doch ganz schön hochnäsig. Er war aber dennoch gekommen, um zuzusehen. ,,Okay, die Mannschaften stehen fest", übernahm Grant die Rolle des Kommentators, ,,Auf der einen Seite Adrian, Jon, Silvester, Fred, George und Flavius. Auf der gegnerischen Seite Joanne, Miranda, Peter, Teresa und Mary" ,,Hey, wir sind einer weniger", beschwerte sich Mary. Unsere Gegner zuckten mit den Schultern. ,,Ach, das passt schon. Wir sind sowieso viel besser", behauptete Peter. ,,Na, das wollen wir man sehen", sagte Silvester und begann damit die Schlacht. Joanne übernahm bei uns die Rolle, der Bällemacherin. Ich wurde ein paar Male getroffen. Am häufigsten von Adrian. Der hatte es auf mich abgesehen! Ich musste mich verteidigen! Ich schnappte mir von Joanne ein paar Bälle und nahm die Verfolgung von Adrian auf. Natürlich hörte er nicht auf, mich zu bewerfen. Ich traf ihn ein paar Mal. Ziemlich oft wurde ich auch von den Zwillingen Fred und George getroffen. Ich kannte sie nicht wirklich gut, aber werfen konnten sie! Sie waren aus Gryffindor und ungefär in meinem Alter. Es freute mich wirklich riesig, hier mit meinen besten Freunden eine Schneeballschlacht zu veranstalten. Ich hatte nach all dem Stress, der sonst immer passierte, endlich mal wieder Spaß. Es war toll, dass es in Hogwarts sogar erlaubt war, Schneebälle zu werfen. In so manchen Muggel- Schulen war es das nicht. Leider ging uns dann irgendwann der Schnee aus und wir beendeten die Schlacht. ,,Und wer hat jetzt gewonnen?", wollte Jon wissen. ,,Ich würde sagen: keiner", beschloss Adrian, ,,Es geht uns ja eigentlich nur um den Spaß. Wir wurden alle gleich oft getroffen" ,,Stimmt", meinten auch Joanne, Mary und ich. ,,Na, gut...", sagten Silvester und Jon. Ich setzte mich mit Joanne, Adrian, Silvester und Miranda auf eine Bank. ,,Das hat jetzt Spaß gemacht!", stellte Joanne etwas aus der Puste fest. Ich war genau ihrer Meinung. ,,Kennt ihr dieses eine Buch von Gilderoy Lockhart?", fragte Miranda, die ganz gerne las. ,,Mmh, Lockhart ist nicht so meins...", sagte Silvester. Seine Bücher waren auch nicht gerade so mein Geschmack, auch schon bevor er hier in Hogwarts war und dann verrückt geworden war. ,,Ich habe es auf jeden Fall gelesen und es war sehr spannend", klärte uns Miranda auf, ,,Kaum zu glauben, dass dieser coole Typ, der Autor, jetzt in der Psychatrie ist!" ,,In der Psychatrie!", kicherte Adrian. Ich konnte es mir auch schlecht vorstellen, doch er hatte nun mal sein Gedächtnis verloren. ,,Habt ihr auch gehört, dass hier in der Schule ein Werwolf ist?", fragte uns Silvester. Jetzt fing er wieder mit diesen Thema an! ,,Und Snape scheint davon zu wissen!" ,,Stimmt, letztens im Unterricht war das schon seltsam. Wie er darauf bestanden hat, dass wir das Thema Werwölfe durchnehmen. Dabei haben wir das ja schon längst gemacht. Und bei den anderen Klassen wollte er es auch unbedingt durchnehmen!", stellte Joanne fest. Das hatte mich auch sehr beunruhigt. Hatte gerade Snape mein Geheimnis geknackt? Ich hielt mich bei der ganzen Unterhaltung zurück, wie ich es immer tat. Ich musste immer vorsichtig sein. Silvester nervte. Er schien von dem Thema echt begeistert zu sein und verbreitete sein Gerücht überall. ,,Patricia aus der ersten Klasse meint, letzten Monat bei Vollmond einen gesehen zu haben" ,,Ja, aus der ersten Klasse! Das hat die sich bestimmt nur zusammengesponnen!", wandte Miranda ein. Immerhin Miranda war nicht Silvesters Meinung. Aber letzten Monat... Da hatte ich mein Mittel genommen. Ich konnte das nicht gewesen sein! Das hieß, entweder diese Patricia hatte es sich wirklich nur ausgedacht, oder es gab hier unter uns wirklich noch einen Werwolf. Das passte auch zu meiner ersten Verwandlung dieses Jahr. Dort dachte ich auch, weitere Spuren gesehen zu haben. Ich wüsste nur zu gerne, wer es war. Er hielt seine Identität auch geheim. ,,Also letzten Vollmond habe ich tief und fest geschlafen", trug ich jetzt doch zur Unterhaltung bei. ,,Ja, du schläfst ja sowieso immer", kam jetzt auch Mary zu uns, ,,Du bist fast immer gar nicht zu wecken! Und schnarchen tust du auch!" ,,Stimmt!", meinte Joanne ebenfalls. Gut, sie hatten nie bemerkt, dass ich mich manchmal raus schleiche. Aber dass ich schnarche, kann schon sein. ,,Man entdeckt immer neue Seiten an dir, Tracy", stellte Miranda fest und wir lachten alle.
Jetzt auf einmal kam eine Horde Slytherin aufgeregt auf uns zu. ,,Was ist denn da los?", fragte Silvester, der ein paar seiner Freunde erkannt hatte. Die Meute öffnete sich und ein ziemlich verschreckt aussehender Draco Malfoy kam zu Virschein. ,,Ich muss euch etwas erzählen!", sagte er.
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Das Tagebuch eines Werwolfes | Harry Potter Fanfiction
FanfictionTeresa hat ihr viertes Jahr auf Hogwarts als Werwolf gut überstanden. Doch dieses Jahr gibt es viele Schwierigkeiten, ihr Geheimnis für sich zu behalten: Der Mörder Sirius Black ist aus Askaban ausgebrochen und der Zaubereiminister Cornelius Fudge s...