Kapitel 3.3

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Als ich nach draußen trat stockte mir der Atem. Wir standen hinter den Zinnen des Turms und man konnte meilenweit in alle Richtungen schauen.

"Wow", war das einzige, was ich sagen konnte. "Wie hast du das hier gefunden?"

"Mein Vater ist ein ehemaliger Teufel. Er und seine Freunde haben damals die Tür hinter dem Efeu gefunden, der Schlüssel steckte wohl in der Tür. Angeblich haben sie hier immer den Engeln nachspioniert, wenn sie im See baden waren. Ich benutze es als Rückzugsort, wenn das alles zu viel wird. Außer mir weiß, soweit ich weiß, keiner etwas davon, nicht einmal Herr Nordstrøm."

"Da fühle ich mich ja geehrt, dass du mir das alles zeigst, aber warum, wenn ich fragen darf?"

"Ich hab gedacht, dass du das vermutlich am meisten gebrauchen könntest, wenn dir mal die ganzen pubertierenden Jungs und ihre blöden Sprüche zu viel werden."

Dann viel mir etwas auf.

"Die Engel, du hast es schon wieder gesagt, wer ist das? Und warum wollt ihr sie besiegen?"

"Siehst du das Schloss auf der anderen Seite des Sees? Das ist Schloss Engelsberg, ein Mädcheninternat. Wir nennen sie Engel, aber die Beschreibung passt nicht ganz, viele von ihnen sind Zicken, schlimmer als du sie dir vorstellen kannst."

"Teufel und Engel, die sich einen See teilen müssen, ich erahne Probleme."

"Oh ja, früher gab es ausgeprägte Prank Wars, selbst die Lehrer haben mitgemacht. Aber irgendwann ist das alles zu sehr außer Kontrolle geraten und da hat man sich darauf geeinigt einen Wettbewerb zwischen den Schulen auszutragen." 

"Und was für ein Wettbewerb ist das?"

"Es gibt verschiedene Teile, es gibt das Debattieren, das Trivia Quiz, das Wettschwimmen und natürlich das Tanzen."

"Und nach deiner Aussage vorhin schließe ich, dass ihr in den letzten Jahren immer verloren habt."

"Das Quiz und das Wettschwimmen gewinnen wir schon seit Jahren, dafür verlieren wir immer das Debattieren und das Tanzen. Wir sind nicht schlecht, eigentlich sind wir sogar sehr gut, aber es gibt da dieses eine Mädchen, Therese, und sie hat unglaublich viele Tricks drauf, da können wir einfach nicht mithalten."

Plötzlich klingelte Juras Handy, er schaute mich entschuldigend an.

Als Junge liebt's sich leichterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt