Kapitel 6 - Im Krankenhaus

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Ach man, schon wieder musstet ihr relativ lange auf eine Fortsetzung warten. Ich muss mir echt mal angewöhnen, öfter Updates zu geben. Jetzt geht es aber endlich weiter, also viel Spaß beim Lesen.


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(Tim)

Als ich wieder aufwachte, schien mir die Sonne mitten ins Gesicht. Es war ein wunderschöner Sommertag, aber ich hatte heute irgendwie total Kopfschmerzen. Ich versuchte, meinen Kopf zu drehen, um ein wenig besser aus dem Fenster gucken zu können, doch aus irgendeinem für mich unerklärlichen Grund ging es nicht.

Plötzlich fiel mir etwas auf. In dem Bereich, den ich sehen konnte, ohne meinen Kopf drehen zu müssen, sah ich zwei Krankenhausbetten gegenüber von mir. Ab da realisierte ich, dass ich selbst im Krankenhaus lag. "Scheiße, was ist passiert?" dachte ich mir, soweit es meine Kopfschmerzen zuließen.

"Hallo Herr Lehmann, wie ich sehe, sind sie aufgewacht. Wie fühlen sie sich?" fragte der Arzt, von dem ich gar nicht mitbekommen hatte, dass er reingekommen war. Ich muss so in Gedanken vertieft gewesen sein. 

"Ich habe saumäßige Kopfschmerzen und kann mich nicht bewegen, aber sonst gibt es nichts, über das ich mich beschweren müsste.". Den zweiten Teil des Satzes meine ich natürlich ironisch, mich nervt es total, dass ich diese blöden Kopfschmerzen habe und ich mich keinen Zentimeter bewegen kann. Alles was möglich war, war an die Decke zu gucken und Löcher in die Luft zu starren.

"Sie hatten einen schweren Unfall mit einem LKW. Sie haben verdammt großes Glück gehabt, dass ihnen nichts Schlimmeres passiert ist. Bis auf einen gebrochenen Arm und einige Hämatome fehlt ihnen nichts." klärte der Arzt mich auf.

"Und wieso kann ich mich dann nicht bewegen?" fragte ich. Daraufhin erklärte der Arzt mir, dass dies an den Medikamenten liegt, die mich am Schlafen gehalten haben. Jetzt wo ich aber wach geworden bin, müsste die Wirkung der Medikamente im Laufe der nächsten Stunden nachlassen und dann kann ich mich auch angeblich wieder mehr oder weniger normal bewegen. Trotzdem sollte ich am besten einmal klingeln, wenn ich meine, aufstehen zu wollen. Auch wenn es wahrscheinlich sogar ohne Hilfe klappen würde, sicher ist sicher.

Irgendwann im Laufe des Nachmittags klopfte es an der Tür. Ich dachte, es ist eh wieder nur eine der Krankenschwestern oder Pfleger, die Blut abnehmen, Blutdruck messen oder sonst was machen wollen. Doch wer dann da stand, ließ mein Herz vor Freude einen Satz machen. Es war Jan, der ganz vorsichtig einen und noch einen Schritt in mein Krankenzimmer machte. "Ich freu mich so, dass du da bist, Jan." "Darf ich dich in den Arm nehmen?" fragte Jan mich mit einer ganz ruhigen Stimme. Ich nickte nur. Kurz darauf spürte ich seine Arme um meinem Oberkörper und fühlte einfach nur Glück.

Wir verbrachten einen schönen Nachmittag zusammen. Bei Kaffee und Kuchen im krankenhauseigenen Café unterhielten wir uns über dies und das und Jan ließ mir alle Zeit der Welt und drängte mich in keinster Weise mit Fragen über den Unfall, so wie es die meisten Menschen wahrscheinlich tun würden. Abgesehen davon weiß ich eh gefühlt nichts mehr über den Unfall, weil ich wohl bewusstlos gewesen sein muss.

Ich bin einfach so froh, dass er mich so behandelt, als wäre der Unfall gar nicht passiert. Wir redeten über alles und jeden, aber wir verloren kein Wort über den Unfall. Er verkörpert einfach das, was ich mir als besten Freund vorstelle.

Als es um 18 Uhr Abendessen gab - irgend so ein trockenes Brot mit Käse - machte Jan sich auch auf den Heimweg. "TSCHÜSS DU SPASTI!" rief Gisela als äußert unfreundlichen Kommentar. "Soll ich dich morgen wieder besuchen?" fragte Jan. "Gerne, dann können wir wieder ein Stück von diesem leckeren Kuchen essen."

Als ich an diesem Abend einschlief, war ich so glücklich, wie schon lange nicht mehr.

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