Kapitel 2 - Die Entschuldigung

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So, hier kommt nun der zweite Teil und ohne großartig viel drum rum zu reden, geht es direkt los mit der Geschichte.

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(Jan)

3 Tage waren nach Tims Wutausbruch in Folge meines Geständnisses vergangen und ich hatte noch nichts von ihm gehört. "Arschloch!", funkte Gisela mal wieder zwischen meine Gedanken und ich musste ein wenig schmunzeln.
Vielleicht hätte ich ihm "dem Wichser!" doch nichts sagen sollen. Aber ich habe es nicht länger ausgehalten. Wir sind jetzt schon so lange Freunde, da dachte ich mir, es ist an der Zeit, dass Tim es langsam mal erfährt.
Plötzlich klingelte mein Handy, was mich aus den Gedanken riss.
"ALARM, ALARM!" rief Gisela.
Der Name, der auf dem Display stand, ließ mich erstarren, auch wenn ich mir diesen Anruf irgendwie erhofft habe.
"Tim", stand dort schwarz auf weiß.
Als ich den Anruf entgegennahm, begrüßte Gisela ihn mit "Du bist der Tim und du kannst nichts.".
Ich entschuldigte mich und sagte "Hi Tim.".
Seltsamerweise hatte ich hierbei null Emotionen. Ich freute mich irgendwie nicht, ich war aber auch nicht traurig. Es fühlte sich ein bisschen so an, als würde mich ein Fremder anrufen, der sich in der Nummer vertan hatte.
"Hi Jan und danke für die äußert freundliche Begrüßung Gisela.", antwortete Tim.
Langsam kamen die Emotionen zurück, als ich Tims leicht traurigen Tonfall hörte und Gisela war ausnahmsweise mal ruhig.
Tim fing an "Ich wollte mich für meine Reaktion auf Rewis Geburtstag entschuldigen. Aber ich will das jetzt nicht am Telefon mit dir besprechen. Kann ich vorbeikommen?"
"Ich bin mir nicht sicher, du hast mich mit deiner Reaktion schon sehr verletzt. Ich dachte, gerade du als mein bester Freund würdest es verstehen und es akzeptieren, wenn ich dir sage, dass ich schwul bin. "
Ich merkte, wie meine Stimme immer zittriger wurde, je mehr ich sprach. Ich wollte nichts lieber, als Tim in die Arme zu schließen und mich wieder mit ihm vertragen.
Aber irgendwie war das Vertrauen meinerseits angeknackst, so sehr hat mich seine Reaktion zu meinem Geständnis getroffen.
Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen, bis Tim fragte "Jan, weinst du?".
Ich selbst hatte aber gar keine Chance, darauf zu antworten, weil meine Gisela plötzlich wieder dazwischen funkte. "HEULSUSE!" beleidigte sie mich selbst.
"Ich kann dich so nicht alleine lassen. Ich komme jetzt zu dir und erkläre dir, warum ich so beschissen reagiert habe. Ich möchte nicht, dass du wegen mir weinst. Ich bin in 10 Minuten da."
Und mit diesen Worten legte Tim auf.

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