Kapitel 20 - Herz

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Huhu, es ist wieder so weit, neues Kapitel. Viel Spaß beim Lesen :)

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(Jan)

Ach du scheiße. Hab ich Tim jetzt wirklich mein Herz ausgeschüttet? Ich wollte das doch gar nicht. Zumindest nicht unter Einfluss von Alkohol. Aber jetzt war es zu spät.

Tim wirkte ein wenig, oder auch ein wenig mehr, überfordert. Ich glaube, ich hab ihn zu sehr überrumpelt. Scheiße, was bin ich für ein Mensch. Ich fühlte mich total alleingelassen. Na gut, er hat sich verabschiedet und alles, aber danach ist er relativ schnell weg gewesen und hat mich hier alleine sitzen lassen. Ich versuchte, ihn anzurufen, aber wie zu erwarten war, ging er nicht an sein Handy. Ich konnte es ihm aber auch nicht verübeln. Jetzt machte ich mir aber Sorgen darüber, wo er ist. Es war schon recht spät und draußen war es ziemlich dunkel.

Ich verlangte die Rechnung, bezahlte und verließ ebenfalls das Lokal. Da dämmerte es mir. Vielleicht ist er zu Rewi gegangen. Ich hatte ihm glaube ich gesagt, dass Rewi über alles Bescheid weiß. Entweder ist Tim zu ihm gegangen, oder nach Hause, wobei ich Rewi irgendwie wahrscheinlicher fand. Es wäre naheliegend, wenn er jetzt mit jemandem reden wollte. Und wer war da sinniger als Rewi, der sowieso alles wusste. Ich überlegte kurz, dort anzurufen, aber ich wollte Tim jetzt nicht noch mehr überrumpeln. Irgendwie würde mir das auch so ein bisschen Stalker-mäßig vorkommen und so entschied ich mich dazu, nach Hause zu gehen.

Dort angekommen machte ich mir einen Tee, den ich aber vollkommen vergaß zu trinken, weil ich mir noch einen Film auf Netflix angemacht hatte und eingeschlafen war.

Ich wurde von dem Klingeln der Haustür und einem darauffolgenden Geräusch vom Schlüssel im Schloss geweckt und erschrak. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Wer kam mitten in der Nacht, es war mittlerweile 3 Uhr morgens, in meine Wohnung? Einen Schlüssel hatten außer mir nur meine Mutter und Tim. Aber irgendwie konnte ich mir bei beiden um diese Uhrzeit keinen Besuch mehr vorstellen.

Die Tür ging auf und dort stand Tim. Mein Herz rutschte mir in die Hose. Was wollte er jetzt hier? Um diese Uhrzeit? "HM, ER WILL MIT DIR SCHLUSS MACHEN, OBWOHL IHR GAR NICHT ZUSAMMEN SEID!" Danke Gisela, für diesen tollen Kommentar.

"Was willst du hier?" fragte ich ihn schnippisch. Ich war einfach irgendwie ein bisschen sauer. Warum brauche ich glaube ich jetzt nicht nochmal erwähnen. Ich versuchte, möglichst beleidigt zu wirken, aber irgendwie klappte das nicht. "Können wir nochmal in Ruhe reden?" fragte mich Tim. Ein Funke voll Sorge schwang in seiner Stimme mit. Was wollte er mir sagen? "MIT DIR WILL KEINER REDEN, HÄSSLICHER SPAST!" rief Gisela dazwischen. Konnte sie nicht einmal ihre Klappe halten?

"Was du mir gesagt hast.... Ist das wahr? Dass du in mich verliebt bist?" Was ich darauf antworten sollte, wusste ich nicht. Ja, es stimmte zwar, aber jetzt, wo ich wieder mehr oder weniger nüchtern war, traute ich mich irgendwie nicht, es zuzugeben. Vielleicht war es aber auch einfach der Gesamtsituation geschuldet. Aber ich wusste, ich musste es jetzt zugeben, sonst wars das vielleicht alles komplett, wenn er denkt, dass ich ihn bezüglich dessen angelogen habe. Deswegen riss ich mich jetzt zusammen und sagte "Ja, es ist war. Ich habe Gefühle für dich und das nicht nur freundschaftlich." Was Tim jetzt machte, ließ mich für einen kurzen Moment alles vergessen. Er küsste mich ganz vorsichtig. Und nein, nicht auf die Wange, sondern auf den Mund. Mein Herz machte einen riesen Satz. Warte mal, heißt das, die Gefühle beruhen auf Gegenseitigkeit?

Just Friends?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt