Kapitel 17 - Tina Tequila

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Jaaaa Leute, ich weiß, es hat jetzt wieder seeeehr lange gedauert. Ich hatte aber viel um die Ohren. Familientreffen, Urlaub und so weiter. Jetzt habe ich heute meine Ausbildung begonnen, also schätze ich, dass auf jeden Fall am Wochenende immer ein oder zwei Kapitel kommen. Mit ein bisschen Glück kommt in der Woche auch eins, aber das kann ich euch leider nicht versprechen. Jetzt aber viel Spaß mit diesem Kapitel, ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen, dass so lange nichts kam.


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(Jan)

Puh, der Tequila Sunrise knallt aber ordentlich. Wie viel Tequila ist da bitte drin? Ich sollte lieber nicht noch einen trinken, sondern lieber auf etwas milderes umsteigen, sonst plaudere ich gleich noch Sachen aus, die ich nüchtern bereuen würde. Aber da war ich leider nicht schnell genug. Ich hatte nicht aufgepasst und schon stand der nächste Cocktail auf dem Tisch. Hatte ich den Jungs nicht gesagt, dass ich lieber ein Bier möchte? Ich meine schon, dass ich ihnen das gesagt habe, bevor ich auf die Toilette gegangen war. Oder hatte ich es ihnen nicht gesagt? Ich weiß es nicht mehr.

Jedenfalls war die Stimmung entsprechend des Alkohols ziemlich locker. So schien es zumindest. Ich war relativ angespannt, aber ich versuchte, es nach außen hin nicht so wirken zu lassen. Ich wollte jetzt auch nicht wie der letzte Loser da sitzen und sagen, dass ich den Cocktail nicht trinke, weil mir da zu viel Tequila drin ist. Also trank ich den einfach und wurde dementsprechend auch immer angetrunkener. 

Irgendwann fingen wir an, über unsere Eltern zu reden. Wie es dazu gekommen ist, weiß ich nicht, dafür war ich mittlerweile schon zu betrunken. Es wäre für mich vielleicht wirklich sinniger, mal etwas alkoholfreies zu trinken, aber man kennt ja das Problem. Wenn man einmal angefangen hat zu trinken und schon einen gewissen Pegel erreicht hat, ist einem vieles plötzlich egal oder eben nicht mehr so wichtig. In diesem Zuge dichtete ich dann auch neue Namen für einige Personen. Diese Namen hingen mit irgendeinem Alkohol, vorzugsweise Hochprozentiger, zusammen. Aus Tims Mutter Tina wurde dann zum Beispiel Tina Tequila, aus meiner Mutter Marion wurde Martini Marion und aus mir selbst wurde Jacky Jan.

Irgendwie war das ja alles ganz schön und lustig, aber irgendwann wurde es auch peinlich. Ich selbst wollte dann damit aufhören, aber so wie ich Gisela kannte, musste sie mir natürlich wie so oft einen Strich durch die Rechnung machen. Sie dichtete immer weiter, aber zum Glück ließen sich Rewi und Tim davon nicht beirren, auch nicht, als ich Tim dann plötzlich "SPECKTITTEN TIM" nannte. Also das war natürlich nicht ich, sondern Gisela. Normalerweise lachte Tim dadrüber, aber heute war Rewi der einzige, der darüber lachte.

Irgendwas war an Tim sowieso anders, seit wir einen gewissen guten Pegel an Alkohol in uns hatten. Im Normalfall war er dann richtig gut drauf, lachte noch mehr als sowieso schon und hielt uns alle auf Trab, weil er immer wieder neue Ideen hatte, was wir noch trinken oder spielen können. Aber jetzt saß er da und wurde immer ruhiger. Ab und zu gab er ein paar Worte dazu und sagte auch was, wenn wir was neues zu Trinken bestellten, aber sonst blieb er ruhig.

Ich nahm mir vor, heute meinen Mund zu halten, aber morgen in aller Ruhe mit ihm zu sprechen. Ich wollte wissen, was los ist und warum genau er sich von seiner Freundin getrennt hat. Das hatte er nämlich noch nicht ganz genau erzählt. Und dann nahm ich mir auch vor, falls morgen der passende Zeitpunkt sein sollte, ihm von meinen Gefühlen zu erzählen. Ich hielt das nicht mehr länger aus. Und irgendwie schaffte ich es dann auch, für den Rest des Abends die Finger vom Alkohol zu lassen. Sonst weiß ich nicht, was ich noch alles von mir gegeben hätte...

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