19) Flashbacks 📸

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Zum Glück hatte Danny dann doch noch die Gütigkeit besessen, mir ein Auto herzuschicken, nachdem er mich so stehengelassen hatte.
Ich war dankbar, denn aus dem vielen Rumfragen war ich auch nicht sonderlich schlau geworden.

Also saß ich nun hier, in dem leeren Haus meines Verlobten und mir.
Ich hatte mich ins Schlafzimmer zurückgezogen und sammelte meine Gedanken.
All das war gar nicht meine Absicht gewesen.. Es hätte nie so weit kommen dürfen.
Wieso war ich auch so dumm??
Er war so aufrichtig und alles was mir einfiel war ihn anzuschreien.

Ich seufzte und beschloss, sofort mit ihm zu reden wenn er zurückkam, mir selbst Schuld zuzusprechen veränderte die Dinge nicht.
Also erhob ich mich und sah mich etwas besser in dem Zimmer um. Ich wusste so wenig über meine Zukunft und irgendwie wurde in mir eine große Neugier geweckt, mehr über sie herauszufinden.

Mein Blick fiel auf ein Handy, welches neben meiner Bettseite auf dem Nachttisch lag. Es gefiel mir sehr gut und hatte eine ästhetische Handyhülle, was mich darauf schließen ließ, dass es wahrscheinlich nicht Dannys Handy war.

Neugierde durchzuckte mich und hektisch kramte ich in der Nachttischschublade nach einem Ladekabel, da das Handy schon seit meiner Ankunft in der Zukunft unbenutzt war und nicht auf mein wildes Tippen reagierte.
Ich steckte es ein und nach einer Weile ging es auch schon an.

Und wow, was als nächstes passierte konnte ich nicht anders beschreiben als eine... Explosion.
Jede Menge Benachrichtigungen trudelten ein, soviele, dass das Handy dauerhaft vibrierte und zuckte.

Ich mochte das Gefühl, nach einer Weile wieder Internet oder Akku zu haben und es trudelten einige schöne Nachrichten deiner Freunde ein, allerdings war das auf einem komplett neuen Level.

Es war kein schönes Gefühl mehr, sondern ein Überforderndes und Bedrückendes. Zu viele Nachrichten. Es ging bis in die Tausend, von Instagram, Whatsapp, bis zu jeder App.
Hachja, Berühmt sein war anstrengend.
Ich probierte ein paar Mal das Passwort, allerdings war ich eher der Typ Mensch, der dazu neigte, relativ bedeutungslose und spontan erfundene Passwörter zu benutzen, nicht irgendwelche wichtigen Daten oder so.
Nach ein paar hilflosen Versuchen entschloss ich mich also dazu, mein Handy wieder zurück auf den Nachttisch zu legen.

Ich ließ meinen Blick erneut durch das blau gestrichene Zimmer schweifen und entdeckte dabei die hellbraune Pinnwand, welche über dem Schreibtisch hing. Der Schreibtisch war relativ leer, bis auf einige Make-up Artikel und den ein oder anderen Schreibkram.

Ich lief näher auf die Pinnwand zu, als ich erkannte, dass auf dieser Fotos gepinnt waren. Fotos von Danny und mir, zahlreiche davon...
Neugierig starrte ich sie an.
Es waren glückliche Bilder.

Das erste zeigte Danny, wie er mehrere Pommes im Mund hatte, mit einem sehr verstörenden Gesichtsausdruck. Es sah lustig aus, ich konnte mir sehr gut vorstellen, das ich hinter der Kamera wahrscheinlich einen Lachflash gehabt haben musste. Grinsend betrachtete ich das Nächste.

Das Bild direkt darunter zeigte uns beide. Es war Nacht und ich saß in einem Einkaufswagen, während Danny mich schnell durch die Gegend zu schieben schien, denn das Bild war nicht sehr scharf. Wir beide lachten darauf sehr und ich zeigte mit beiden Händen Peace in die Luft. Irgendwie hatte es eine besondere Wirkung auf mich. Es fühlte sich... vertraut an.
Wie etwas, dass aus lang vergangenen Tagen kam.

Das nächste Bild war irgendwie überdunkelt, man erkannte lediglich einen riesigen Sternenhimmel und ein Meer hinter uns, während unsere Gesichter nur schwarze Umrisse in der Dunkelheit waren.
Als ich das Bild noch weiter anstarrte, begann es plötzlich sich zu bewegen. Oder nein... Wie erklärte ich das nur?
Es war, als befände ich mich in dem Moment. Mein Kopf tat weh und da war wieder diese heimische, andere körperliche Präsenz. Und plötzlich nahm ich noch etwas anderes wahr. Eine Erinnerung.

on stage. [A time travel story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt