25) Willkommen daheim ❤

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Ich öffnete die Augen und verlor kurz darauf beinahe mein Gleichgewicht, da ich einen Moment zuvor noch von Danny gehalten wurde. Eine grelle Sonne stach auf meine Kopfhaut und spiegelte sich durch den See in meine Augen, was mich blinzeln ließ.

Hallo, 2020.

Der erste Schritt war schwerer als ich erwartet hatte, mein Schädel brummte und ich kippte beinahe um. Es fühlte sich ein klein wenig so an, als hätte ich die letzte Nacht einen Drink nach dem anderen genommen.
Ich stand ziemlich offensichtlich belämmert da, denn die Frau die an mir vorbei lief, warf mir lediglich einen skeptischen Blick zu und lief dann kopfschüttelnd weiter.

Ich sammelte mich und langsam wurde die Sicht klarer, der Fußboden drehte sich nicht mehr und auch die Kopfschmerzen verzogen sich langsam. Alles kam wieder hoch, die Erinnerungen, alles was ich durchgemacht hatte, sowie meine neue Aufgabe hier in dieser Zeit.

Ich fasste mir an den Kopf und nahm mir einen kleinen Moment, das zu verarbeiten. Ein riesiges Abenteuer lag hinter mir und ich starrte verträumt auf den See und das plätschernde Wasser, wie es ruhig vor sich hin trieb.
Aber im nächsten Moment war ich glücklich, denn ich realisierte, ich hatte es geschafft. Ich hatte es geschafft! Und es machte mich unendlich froh.
Auch wenn in meinem Herzen wohl eine kleine Lücke offen blieb, eine Lücke in der nur Danny Platz hatte und in der er mein Zuhause war. Die Lücke, die ihn vermisste und in der ich lieber in 2030 war. Jedoch hatte alles seine Zeit, also beschloss ich, diese in der ich lebte zu akzeptieren und so gut zu leben wie ich konnte, auch wenn es vielleicht Jahre brauchen würde bis ich Danny wieder traf.

Ich riss meinen Blick von dem See und verließ die kleine, abgeschottete Stelle des Parkes mit einem Lächeln, auch wenn es etwas Nostalgie beinhaltete. Es wird wieder besser. Es wird okay sein.
Das hier war noch nicht das Ende, mein Abenteuer ging erst los mmh?

Also nahm ich meine Beine in die Hand und rannte was das Zeug hielt, als der letzte Zug von Schwindel mich verließ und meine Schritte wieder sicher waren.
Ich rannte. Rannte, als hätte ich mein Glück wieder gefunden, das Blut schoss in meine Wangen, aber es interessierte mich nicht.

Ich konnte es gar nicht richtig erklären, die Art, wie ich Glück empfand. Wie eine alte Erinnerung, die sich den Weg an die Oberfläche bahnt, aus dem Alt ein Neu gestaltet. Wie ein Kind, das nach einem Kindergartentag in die Arme seiner Mutter rennt, das Gefühl von Heimat oder etwas Verlorengeglaubtes wiederzufinden.
Rannte, wie an dem Tag an dem ich fortgelaufen war.
Rannte in die Arme meines Vaters, gleich nachdem er die Tür geöffnet hatte.
Lachte, weinte, war daheim.
Spürte diese Arme um mich und spürte, wie mir vergeben wurde.

"Vergib mir Vater.", brachte ich heraus und sah ihn von unten her an, während wir uns immer noch umarmten und sich eine Freudenträne in mir aufbahnte.
"Du darfst lieben wen du möchtest, Dad, selbst wenn du nächstes Mal einen Mann mit nach Hause bringen solltest, ändert das nichts an meiner Liebe zu dir.", sagte ich mit Tränen in den Augen und sah, wie auch mein Vater mehr und mehr gerührt wurde.

"Komm her, Schatz.", meinte er nur mit einem Lächeln durch die Freudentränen und drückte meinen Kopf wieder an seine Brust.

So standen wir dort eine Weile und plötzlich war diese neue Frau gar kein Problem mehr für mich.
Mein Vater hatte lediglich mit Dingen abgeschlossen, an denen ich immer noch festhielt.
Mein Vater hatte sein Leben einfach weitergelebt auch wenn es hart war, während ich einfach stehengeblieben war.
Er war über Mamas Tod tief betroffen, aber ist in dem Schmerz nicht steckengeblieben. Im Gegensatz zu mir.

Also löste ich mich aus der Umarmung und sah mich um, sah in die Augen dieser Frau, für welche ich zuvor nur Hass empfunden hatte.

Ich ging sehr langsam auf sie zu und merkte das auch sie sehr gerührt war von dieser Szene eben, da sie berührt lächelte und sich eine winzige Träne wischte.
Ich sah sie an und dann tat ich etwas, mit dem sie wohl höchstwahrscheinlich nicht gerechnet hatte. Ich umarmte sie auch.

Also standen wir da, umarmten uns, als auch mein Dad wieder dazukam und ich behütet in der Mitte stand.
So ließen wir diesen Tag, der Tag an dem ich fortlief, mit einem Heimkommen beenden.
Mit einem Lächeln auf den Lippen.
Denn am Ende, war die Liebe stärker als der Hass.
Und die Heimat rief stärker als die Rebellion.

Ich war Zuhause.

♬♩♪♩ 2 Wochen später ♩♪♩♬

Alles hatte sich wieder eingelebt und mit der neuen Verlobten verstanden wir uns ausgezeichnet. Sie war eine wirkliche tolle Frau, half immer sehr lebensfroh bei der Sache und war noch dazu eine gute Köchin. Ich war mir sicher, ich hätte sie nie auf diese Art gesehen, wäre ich ihr im Hass begegnet.

Und so lebten wir unsere Tage, bis mein Vater heute verkündete, wir hätten neue Nachbarn zu begrüßen.
In dem gelben Nachbarhaus war schon lange kein Leben mehr gewesen, was aber jetzt ein Ende hatte.
Also öffneten wir die Tür und sahen hinaus, als ein fremder Junge zwischen den Umzugskartons saß und sich gerade hier in der Nachbarschaft umzusehen schien.
Mein Herz setzte einen Schlag aus, denn mein Herz kannte ihn.

Als er in meine Augen sah, waren es diese grünen, besonderen Augen, die in mir ein Kribbeln und eine besondere Art der Aufregung versprühten.
Hier war er, der Ort, an dem die Geschichte begann.

☆☆☆

Hey Leute, hier endet die Geschichte wohl.
Ich plane, vielleicht noch ein Epilog Kapitel zu machen, hättet ihr darauf Lust?
Ich weiß, ich war lange weg, aber hier bin ich wieder und hier enden meine Geschichten auch nicht. Sehr gerne möchte ich weiterhin schreiben und bedanke mich sehr herzliche für all die lieben Kommentare, Follower, Votes und Unterstützung generell!! ☺🥰✨

Ganz herzlich danken möchte ich;

Meiner Schwester Captain_B_, da sie mir bei meinen Story-ideen immer Unterstützung und Feedback gegeben hat.
TaesInnerChild, da sie immer so sweet auf die Kapitel reagiert hat und mir auch immer Motivation zum Weiterschreiben geleistet hat, ich hab das echt gebraucht, also thx girl xD
Und an Rowena-Lupin, da du mich vorallem am Anfang motiviert hast und überhaupt erst auf die Idee gebracht hast, auf watti zu Posten.
Für die ganzen lieben und witzigen Kommentare möchte ich dir auch danken☺😂💕

on stage. [A time travel story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt