23) the perfect date.

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Eine Kamera zoomte direkt in mein Gesicht und ich wunderte mich, ob die Sicht auf alle meine Poren für die Zuschauer nicht vielleicht doch ein wenig zu viel Nähe war.
Ich runzelte die Stirn und starrte unsicher in Richtung Kamerateam, welches mich begeistert ansah und auf meine nächste Aktion zu warten schien, obwohl ich nicht einmal etwas tat.

Ein wenig genervt blickte ich auf den riesigen Tisch vor mir. Dort war ein gewaltiges Früstück von Schokocroissants, welche ich abgöttisch liebte, bis über Erdbeeren zu weichgekochten Eiern. Die Tischdecke war hellrosa mit sanfter Spitze, es wirkte alles sehr liebevoll und detailreich gestaltet.
Wir befanden uns an einem kleinen Strand, der gar nicht weit weg von unserem Zuhause war. Der romantische Frühstückstisch war unter einem zeltähnlichen Dach aufgebaut worden und es wirkte sehr gemütlich und heimisch.

Jedoch pfiff mir eine kühle Luftbrise um die Ohren und der Platz vor mir war leer. Zumindest noch.
Denn in diesem Moment kam Danny hinter einem größeren Felsen hervor und betrat so den Strand, mit einem Lauf, wie ihn sonst nur Models draufhatten. Ich bewunderte wirklich, wie locker und cool er den Strand hinter sich ließ, als würde er ihn besitzen. Die Kamera schwenkte auf ihn und auf dem Gesicht des Reportes bildete sich ein riesiges, verschmitztes Grinsen.
Ja, dieses Date hatte einen Reporter, der uns offenbar mehr zu shippen schien, als ich es bei Dramione tat.

Mein Herz setzte einen Schlag lang aus, als ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Danny richtete. Es schlug danach doppelt so schnell weiter.
Ich hatte gleich ein Date, mit dem perfektesten Typen, den man sich wohl vorstellen konnte.
Und es machte mich nervös, schließlich war es das einzige Date das ich je hatte, mit so ziemlich dem einzigen Typen, den ich je kannte.

Ob ich vielleicht doch ein bisschen auf ihn stand? Ich verwarf den Gedanken, denn es war absurd. Ich war nur an ihn gebunden, da er mir in meiner Zukunft half und ohne ihn wären so manche Dinge schiefgegangen.
Schnell blickte ich hinunter und starrte auf die vor mir liegenden Croissants, welche bereits jetzt das Wasser in meinen Mund zusammenlaufen ließen.

Danny setzte sich vor mir auf den weißen, leicht verzierten Stuhl und sah mich an, als auch ich meinen Blick hob. Ein winziges Lächeln zierte sein hübsches Gesicht und es schenkte mir Mut. Denn ich wusste, er war da.

"Also Dalira.", begann der Reporter und versteckte sein aufgeregtes Lächeln, dass sich sein Lieblings-ship gerade direkt vor ihm befand. " Wie gehen Sie damit um, das Sie wohl in drei Tagen eine Ehefrau sind?"

Ich hatte gerade einen ersten Schluck meines Orangensaftes geschluckt, aber verschluckte mich und wollte ihn am liebsten wieder ausspucken.
Drei Tage?!??!!

Gut, mir war ja klar gewesen, dass es nicht mehr lange sein würde, aber dieser kurze Zeitraum??
Ich musste den Brief finden, undzwar schnell.

Ich hustete, ringte nach Luft und aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Danny sich mit zwei Fingern durch und durch verzweifelt an die Stirn fasste.

"Uhmmm uhhhh der Orangensaft war..uh scharf.", entschuldigte ich mein Verhalten und bemerkte im nächsten Moment meine eigene Dummheit.

Danny sah mich nur verstört and und der Reporter warf verwirrte Blicke zwischen uns hin und her. Der Einzige, der amüsiert in die Runde blickte war der Kameramann, welcher sein breites Grinsen hinter der Kamera versteckte.

"Cut!!", schrie er und wir filmten die Szene, in welcher Danny auf mich zukam, neu.
Es sollte schließlich wie ein perfektes Date sein, damit unser Imagine als 'perfektes Paar' im weltweiten Fernsehen nicht verloren ging.

Also befanden wir uns nach einigen Momenten wieder an dem Punkt, dass mich der Report fragte, was ich über meine baldige Vermählung dachte. Ein nervöser Rotschimmer zog sich über mein Gesicht, sowie ein kleines Grinsen und ich stammelte etwas wie; "I-ich bin extrem aufgeregt." Mit einem kleinen Kichern versteckte ich meine Unsicherheit.

Danny gab mir ein kleines Lächeln und irgendwie sah er mich so fest an. Ich hatte den Eindruck, ich hatte ihn wohl möglicherweise an etwas erinnert.. Vielleicht aus unserer Vergangenheit? Es war immer noch ein seltsames Gefühl zu wissen, ich hatte all die letzten Jahre zwischen uns komplett verpasst...

Das restliche Frühstück verlief ungestört vonseiten des Reporters.
Eigentlich setzte das Kamerateam und weltweite Fernsehen bei uns beiden überwiegend nur auf romantische Paarmomente, da wir als "das Paar des Jahres" gesehen wurden und unser Imagine sehr gut ankam.

Eigentlich mochte ich dieses Prinzip nicht, ich wollte nichts tun, nur weil es gut ankam. Allerdings war ich nun hier gefangen und musste mitspielen, wenn ich problemlos wieder in meine Zeit wollte.

Danny flirtete jedenfalls sehr viel mit mir in dieser Zeit und es fing an, extrem viel Spaß zu machen, da manche seiner Lines wirklich extrem schlecht waren. Ich zog ihn dann immer ein wenig damit auf und er grinste mich breit an, während er schon den nächsten seltsamen Spruch fallen ließ.

Ich hatte Spaß. Zum ersten Mal in dieser Zukunft lachte ich, bis ich Schluckauf bekam.
Danny ließ mich vergessen, dass eine Kamera auf mich fokussiert war. Danny ließ mich vergessen, dass das hier nur Show war.
Bei ihm war ich echt.
Bei ihm wurde meine Welt zur Utopia. Auch wenn die Umstände eigentlich das Gegenteil davon waren.

So richtig gegessen wurde auf diesem Date allerdings nicht, was ich schon früh feststellte. Ich bekam mehr und mehr das Gefühl, dass all diese Leckereien eigentlich nur Deko waren. Die Schokoladen-croissants machten mich nahezu an und ich empfand diese Art des Leidens als eine ganz neue Art der Folter.

Jedoch verschwand mittlerweile schon die Morgensonne und das Kamerateam hatte alle Szenen, die sie von uns wollten. Das Date würde morgen früh ausgestrahlt werden. Mir war das egal. Ich hatte wirklich Spaß gehabt.
Mit einem Grinsen stand ich von meinem Platz auf und schnappte mir meine leichte Sommerjacke, welche über dem Stuhl gehangen hatte.

Ich vergrub meine Finger tief in den Taschen und sah zu Danny, während ich ihm ein kleines Lächeln schenkte, welches er schwach erwiderte.
Doch.. Moment? Ich fühlte etwas. Diese Tasche war nicht leer.
Stirnrunzelnd erkundete ich den Gegenstand mit meinen Fingern, bevor ich ihn dann langsam herauszog.

Mir stockte der Atem und eine Welle voller Glück durchzuckte meinen Magen, als ich den Brief in meinen Händen hielt.

Morgen war ich hier weg.

Das war meine Einladung nach Hause.

☆☆☆

Danke für Kommis, votes oder support generell!
Ich hoffe, die Story gefällt euch
😂☀🌻

on stage. [A time travel story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt