24) Lets meet where the stars collide 🌠

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Es war bereits dunkel, als wir die Aussichtsplattform an dem See erreichten, an der ich hergereist war. Es war später als wir das eigentlich geplant hatten und ich war schon sehr hippelig zu wissen, dass vor mir eine erneute Zeitreise lag. In die Vergangenheit. In die Zeit, in die ich eigentlich hatte reisen wollen, nur viel viel früher. In die Zeit, in der meine Mutter noch gelebt hatte.
Jedoch wusste ich, ich musste jetzt erstmal meinen Vater retten musste.
Und den Tod meiner Mutter endlich akzeptieren musste.
Das Leben ging weiter... auch wenn es manchmal schmerzte.
Und auch, wenn dieser Schmerz womöglich für immer blieb.

Es hatte uns eine Weile gebraucht, möglichst ungesehen hierherzukommen. Bei unserem Versuch am etwas früheren Nachmittag hatten die Paparazzi uns verfolgt, sodass wir einen zweiten Anlauf hierher unternehmen mussten.

Aber ich fand es schöner so.
Über unseren Köpfen erstreckte sich ein riesiger Nachthimmel, welcher mit Sternen und Lichtern durch und durch geschmückt war. Der See sah in der Dunkelheit aus wie tiefe, schwarze Tinte, welche sich durch den abgeschirmten Parkteil erstreckte.

Meine Finger wichen wie automatisch zu Dannys und streiften sie ein wenig.
Zaghaft berührte ich sie und erlangte somit seine Aufmerksamkeit. Ein wenig überrascht sah er mich an, als er jedoch meine Nervosität bemerkte, verschränkte er unsere Finger in seine.

Aus irgendeinem Grund zog diese sanfte Berührung ein genauso sanftes Kribbeln durch meinen Arm. Ich genoss diese Nähe, diese Berührung.. Es fühlte sich nach Intimität und Zuneigung an.

Ich lehnte mich an das Gelände, von dem man auf den See herunter sah. Das tiefe Schwarz des Wassers zog meinen Blick auf sich, als ich spürte, wie Danny sich neben mich gesellte und es mir mit dem anlehnen gleichtat.

"Kannst du die Magie auch fühlen?", fragte ich verträumt, denn ja, es stimmte. Ich verspürte eine Magie in dieser Nacht. Viel Magie. Vielleicht lag es einfach an den vielen Sternen, die heute diese Nacht erhellten. Oder an dem sanften Wasserrauschen, welches wie tiefe Ruhe in meinen Ohren klang.

"Ja, tatsächlich...", murmelte Danny nach einer Weile. "Der Mond hat mich schon immer sehr beeindruckt."

Ich nickte stumm, auch wenn mir klar wurde, dass Danny das nicht sah. Irgendwie mieden wir beide den eigentlichen Grund, wieso wir überhaupt erst hergekommen waren.

Es brauchte eine Weile, bis ich mich von dem Anblick auf das Wasser losreißen konnte und ich mich zu Danny drehen konnte.
"D-danny ich muss los..", sagte ich, sehr, sehr leise. Ich war nun lang genug hier. Dies war nicht mein Platz. Die Mission war erfüllt.

Und trotzdem? Trotzdem hatte ich hier ein Zuhause gefunden. Irgendetwas, das mich zum Bleiben hielt.
Dieses wertvolle etwas hatte blonde Haare, grüne Augen und genaugenommen stand es direkt vor mir.
Danny.
Ich realisierte, das ich ihn nicht verlassen wollte.
Und das er mir so viel wichtiger war, als er sollte.

Shit.

Ich mochte Danny, egal in welcher Zeit.
Ich realisierte, dass meine Liebe für ihn über die Zeit hinausragte.
Eigentlich war mein Geist gerade zu jung für ihn.
Aber meine Liebe nicht.
Meine Liebe blieb, auch wenn unsere Formen sich wandelten.
Er war wirklich die Liebe meines Lebens.

Ein Hauch Schmetterlinge füllte meinen Bauch und ein trauriges Lächeln bildete sich in meinem Gesicht, während ich immernoch Danny zugewandt war.

Trotz der Dunkelheit nahm ich wahr wie er sich ebenso zu mir drehte, obwohl es ihn einen Moment gebraucht hatte.
"Also gut. Bringen wir dich nach Hause.", sagte er fest.

Aber was als nächstes passierte, erwartete ich irgendwie als allerletztes.
Er zog mich in eine Umarmung, die tiefer ging, als ich jemals jemanden umarmt hatte.
Er krallte seine Hände in meinen Rücken und drückte seinen Kopf in meine Schulter.
Er liebte mich.
Ich spürte es.
Diese Umarmung sprach mehr, als es tausend Worte könnten.
Ich umarmte ihn zurück, so innig wie ich konnte.
Wir umarmten uns, als würden wir uns das letzte Mal sehen. Denn so war es ja auch. Es würde niemals wieder die 2020-Dali auf den 2030-Danny stoßen. Diese Kombination würde es wohl nie mehr geben.
"Danke, das ich dich noch einmal wiedersehen durfte, 2020-Dali. Ich werd dich vermissen."
"Und ich dich erst."

Und so standen wir unter dem Sternenhimmel in dieser magischen Nacht, während eine klitzekleine Träne sich den Weg aus meinem Auge bahnte.

Danny löste sich plötzlich etwas, obwohl er mir immer noch sehr nahe war. Die Dunkelheit verriet mir nicht, ob in seinen Augen wohl auch Tränen waren... Aber er sah mich an, das merkte ich.
Er strich leicht durch meine Haare.
"Danke für alles, Danny."
Ich liebte ihn genauso.
Ich wusste es.
Er wusste es auch.

"Wir sehen uns wieder, okay?"
Es tat ein bisschen weh, ihn nun zu verlassen. Aber ich hatte bereits das Amulette mit meiner Hand umfasst.
Jedoch zitterte ich.
Er bemerkte es und umfasste meine Hand mit der seinen, plötzlich verschwand das Zittern komplett.
"Ist alles in Ordnung?", er fragte es so liebevoll, das sich fast eine zweite Träne ihren Weg bahnte.
"J-ja... I-ich h-ab nur etwas A-ngst-t..", stotterte ich kleinlaut und sah zu Boden. Doch ich fühlte eine Hand, welche mein Kinn hob, sodass ich wieder in Dannys Gesicht sah, von welchem ich jedoch in der Dunkelheit nur die groben Umrisse erkannte.

"Ich mach dir Mut, okay?", wisperte er mir leise zu und war näher als ich noch zuvor gedacht hatte. Schüchtern blickte ich an die Stelle, an denen ich seine Augen vermutete. Ich zitterte noch immer etwas, aber plötzliches fühlte ich mich wieder sicher, als ich starke Arme an meiner Taille spürte und weiche Lippen auf den meinen.
Es war ein so sanfter Kuss, dass ich dachte, mein rasendes Herz würde jeden Moment zerspringen. Mit geschlossenen Augen bewegte ich meine Lippen gegen seine.
Ich war Zuhause. Diesmal fühlte es sich so richtig an. Und doch war es das nicht.

Diese ganze perfekte Stimmung, die sich anfühlte wie ein Traum, entlockte mir eine weitere Träne, die voller Glückseligkeit meine Wange hinabrollte.
Doch so perfekt es auch war, hier sollte es enden. Hier war mein Happy-End. Endeten nicht alle Liebesgeschichten mit einem Kuss?
Eine weitere schmerzende Träne bahnte sich den Weg in den Kuss und ich tastete mit meinen Daumen sanft das Amulette ab. Ich brauchte nurnoch zu Drücken, dann war ich wieder Zuhause, mmh?
Danny war mein Zuhause. Es schmerzte mich so sehr, ihn verlassen zu müssen.
Aber immerhin war das Letzte was ich in meine Erinnerungen mitnahm, diese perfekte Nacht. Diesen perfekten Menschen, diese perfekten Lippen.

Und in meinen Erinnerungen, würde diese Nacht für immer erhalten sein.

Also drückte ich den Edelstein, als eine letzte Träne mich verließ.

on stage. [A time travel story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt