18) Verlorenes Zuhause...🏠

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Geschockt verfiel ich eine seltsame Art der Starre und versuchte zu realisieren, was ich gerade sah. Ein kühles Gefühl breitete sich in meinem Körper aus. Der Regen machte dieses nicht gerade besser, denn langsam waren meine Haare nass bis in die Spitzen.
Eine einzelne Träne bahnte sich den Weg über meine Wange, als ich eine warme, beruhigende Hand auf meiner Schulter spürte.
Ich war so froh das er da war...
Denn mein Zuhause, es war weg.

Dort wo einst ein lebhaft zitronengelbes Haus getrohnt hatte, erstreckte sich nun eine hohe Baustelle.

"Was...", brachte ich gerade so heraus und schluckte den riesigen Kloß in meinem Hals herunter.
Ich hatte in zehn Jahren kein Zuhause mehr. Es war fort.

Eine weitere Träne löste sich aus meinem Augenwinkel.

"Vor einigen Jahren war hier ein großes Feuer.. Das ganze Haus hat Schaden davon gezogen und wurde letztendlich abgerissen.. Tut mir leid das du es so sehen musst. Es muss ein Schock sein.. Nicht wahr?"

"Naja.. Ich.. Das.. Wie ist das denn passiert?", verließen schließlich nun doch die Worte meinen Mund.

"Dein Vater war betrunken und wollte sich eine Zigarette anzünden... Allerdings wurde er kurz darauf ohnmächtig und die Zigarette verursachte ein Feuer, sodass dein Vater dabei...umkam..."

Geschockt starrte ich ihn an, ungläubig über das, was er da sagte. Das war grausam.
Und mein Vater hatte wieder angefangen zu drinken?? Hatte er das nicht erst hinter sich gebracht?? Wieso hörte er nicht damit auf?

Ich hatte so unendlich viele Fragen und irgendwie wusste ich, dass das noch nicht alles war.
Ich wusste, es musste für Dads erneuten Absturz einen Grund geben.. Welchen ich nicht wusste, da es noch in meiner Zukunft lag.

Meine von außen hin so perfekt Zukunft, in welcher mir allerdings alles Vertraute genommen wurde.
Eine Zukunft, die von dem ganzen Scheinwerferlicht nur so geblendet war, allerdings die einsamen Seiten hinter der Maske verbarg.

In mir brach irgendetwas zusammen, möglicherweise die Hoffnung auf eine sorglose Zukunft?
Alles wurde nur immer schwerer und schwerer.
Wofür sollte ich dann kämpfen?
Diese Zukunft wollte ich nicht...
Was wenn ich einfach bei meiner Rückreise niemals eine Beziehung mit Danny eingehen würde?
Was wenn ich niemals den Traum des Singens weiterhin verfolgen würde?
Was würde es ändern?

"Hey alles ist gut, ja? Ich meinte ja, es kann ein Schock sein, aber noch ist es ja nicht passiert!! Dali du kannst es verändern!"

"Ich hab in der Zukunft kein Zuhause mehr..", stammelte ich, obwohl es irgendwie aus dem Nichts kam.

"Ich bin dein Zuhause.", meinte Danny liebevoll und strich mir mit seinem Daumen über die Wange.

War er das?
Ich kannte ihn doch gar nicht.
Er war weder ein Zuhause, noch ein Freund.
Ein Fremder. Zumindest im Moment.
Im Moment war ich allein.
Ich musste diesen Weg alleine gehen. Schließlich hatte er keine zehn Jahre verpasst!!
Ein Gefühl der Überforderung machte sich breit und ich wusste, das musste raus.

Vielleicht lag es daran, dass irgendwas in mir kaputt gegangen war, der Nachricht und irgendwie der ganzen Situation, die mich frustrierte. Vielleicht lag es an dem mitleidigen Blick von ihm, den ich nicht ausstehen konnte oder auch an dem Regen, der mittlerweile nicht mehr angenehm war, sondern nur ekelhaft kühl in mein Gesicht klatschte und mich frieren ließ.
Jedenfalls bereute ich meine nächste Tat sehr.

Ich hatte diesen einen Punkt erreicht, an dem Trauer sich in Wut wandelte und ich meine Selbstbeherrschung verlor. Mit saurem Unterton und lauter Stimme schrie ich ihm entgegen; "Achja?! Ich kenn dich doch gar nicht!! Ich hab keine Ahnung was du für ein Mensch bist, also wer oder was gibt dir das Recht, mich als dein Zuhause zu bezeichnen?!? Hast du's nicht gecheckt?? Ich hab kein Zuhause!! Und ich liebe dich nicht. Das hier ist nicht mein Leben! Ich wollte hier nicht hin!! Letztendlich hab ich doch nicht mal ne Ahnung wieso ich hier gelandet bin!! Ich will diese Zukunft nicht! Ich will das alles nicht!" Endlich mal ließ ich alles raus. Diese ganze Überforderung in mir machte sich auf den Weg nach draußen, auch wenn ich Danny damit Unrecht tat.

Ich wusste, er würde eines Tages wirklich mein Zuhause sein. Allerdings erst eines Tages. Nicht jetzt. Ich fühlte mich allein.

Er starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an, komplett überfordert mit meinem plötzlichen Gefühlsausbruch. Erst jetzt bemerkte ich, wie verletztend meine Worte gewesen sein mussten.

Ich wollte gerade den Mund aufmachen, da mir plötzlich alles leid tat, was ich gesagt hatte. Er verdiente etwas besseres, da er mir zu jederzeit half und tiefe Reue machte sich in meiner Brust breit.

Doch bevor ich wirklich dazu kam zu Sprechen, hatte er sich bereits aus seiner Starre gelöst und ich sah genau, wie er sich beherrschen musste, da seine Augenbrauen leicht zuckten.

"Das ist also wie du denkst?? Ich geb dir alles, ich unterstütze alles und so nimmst du das an?? Weißt du eigentlich, dass ich nur für dich hierher gekommen bin??? Was kann ich denn dafür, dass du in der Zeit gereist bist!! Aber ich muss es ausbügeln, wenn du vor laufender Kamera Blamagen bringst!! Du willst nicht hierhin? Achja? Ich auch nicht. Ich will meine Dali und nicht dich.", man konnte deutlich seine Verletztheit daraus erkennen. Ein Stich fuhr durch mein Herz und geschockt starrte ich ihn an.

Ich wollte nicht, das dieses Gespräch in diese Richtung ging. Er war mein einziger Halt hier... Gott, wieso musste ich es nur so vermasseln!!
Die Stimmung war so dunkel geworden und ich fühlte mich hilflos.

Im darauffolgenden Moment starrten wir uns beide einfach nur gegenseitig verletzt an und ich bemerkte die Nässe in seinen Augen. Allerdings war auch in den Tränen nahe. Schon wieder.

"Das was du heute gesehen hast ist noch nicht alles, was du über deine letzten zehn Jahre wissen solltest...", vernahm ich leise von ihm. "Aber ich schätze ich bin nicht in der Lage, dir zu helfen. Du musst diesen Weg alleine gehen." Der letzte Satz war nurnoch ein Flüstern, er klang so verletzt und leise, wie ich ihn gar nicht kannte. Er starrte tief in meine Augen und eine Träne löste sich aus ihnen.
Dann ging er wortlos an mir vorbei, die Straße entlang.

Er lief so kalt an mir vorbei, was mich aus meiner erneuten Schockstarre löste und ich drehte mich panisch um. "Danny, warte!!" rief ich, aber er hörte nicht.
Seine Umrisse wurden immer kleiner und mit jedem Schritt gab ich die Hoffnung mehr auf, er würde zurückkommen.
"Warte auf mich...", sagte ich leise, während ein kühler Schauer meinen Rücken hinunterfuhr und ein Schluchzen den Weg aus meinem Inneren fand.

Und so ließ er mich stehen.
In der Straße vor meinem Zuhause, in dem kein Zuhause war.
Es regnete und ich kannte den Weg zurück nicht.
Mein Herz tat weh und Reue steckte in meinen Knochen.
Und dennoch wusste ich, ich hatte all das verdient.

☆☆☆

Drama, Drama, Drama babe
(「'・ω・)「

Hachja..
Diese Geschichte macht mir btw echt Spaß zu schreiben und ich hoffe sie macht auch Spaß zu lesen. XD

Jedenfalls.. hoffentlich habt ihr alle meine Ankündigung gesehen?
Wie gesagt hab ich dort geschrieben, dass das Kapi noch etwas brauchen wird und hier bin ich, verspätet.

Ich hab mir vorgenommen ein paar Kapis wieder vorzuschreiben, sodass ich dann weniger Stress habe. X)

Naja.. Letztendlich interessiert das hier eh keinen und jeder überspringt es xD

Wie geht's euch und habt ihr schon Sommerferien? ☺️✨

Schönen Abend bzw guten Tag noch und byeuuuu heheh

:DD

stay healthy

on stage. [A time travel story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt