-𝙽 𝙴 𝚆 𝚃-
Es war ein gewöhnlicher Tag. Jeder ging seinen Tätigkeiten nach und hier und da zankten sich einige Lichter. Das Wetter war erstickend heiß. Die Sonne knallte unbarmherzig auf uns herab. Ich saß unter einem Baum in den Gärten und genoss den Schatten. "Newt!", ich öffnete die Augen. Thomas lief quer über die Lichtung zu mir rüber. Er kam gerade vom Gehöft. Ein strahlendes Grinsen zierte sein Gesicht. Thomas war nun seit ca einem halben Jahr auf der Lichtung. Nach ihm war nur noch Teresa geschickt worden. Die Box war nie wieder heruntergefahren, um uns mit Lieferungen zu versorgen. Seitdem lebten wir von unseren Vorräten, doch auch diese wurden langsam knapp. Es war nun mal nicht einfach, über 20 Jungen jeden Tag, drei sättigende Mahlzeiten zu servieren. Sobald diese leer waren, bliebe uns nichts anderes mehr übrig, als durch das Labyrinth zu gehen und die Lichtung zu verlassen. Noch immer hatten wir keinen Ausweg gefunden. Gedankenverloren griff ich nach meiner Wasserflasche und trank gierig das Wasser. Es war zwar schon lange nicht mehr erfrischend kühl, doch meine Kehle schrie, wie schon so oft heute, nach Feuchtigkeit. "Was gibt's neues?", fragte ich Thomas, als dieser bei mir ankam. "Immer noch nichts", erklärte der Läufer bedrückt. Er war wie versessen darauf einen Ausweg zu finden und gab sich die Schuld dafür, dass er immer noch nichts gefunden hatte. "Thommy, sei nicht niedergeschlagen, wir sind schon viel länger als du hier und haben immer noch nichts gefunden. Es ist nicht deine Schuld. Wer weiß, vielleicht gibt es gar keinen Ausweg?"Er nickte geknickt.
Gerade als er seinen Mund öffnete um etwas zu erwidern, schnitt ihm ein ohrenbetäubender Alarm das Wort ab.
Der Alarm, der die Box ankündigte.
Sie war nach unten gefahren?! Wir hatten ihr Verschwinden nicht gemerkt, da wir die Klappe geschlossen hatten. Auf der Box standen nun einige Kisten mit Lebensmitteln, die Bratpfanne dort abgestellt hatte. Wir eilten zur Mitte des Platzes, wo sich nun langsam eine kleine Traube an Menschen bildete. Sobald ich wieder in die Sonne trat wurde mir unerträglich heiß und ich begann zu schwitzen. Ich war nicht der einzige dem es so ging, denn jeder einzelne Lichter sah fertig aus. Die hitze schien uns doch mehr zuzusetzen als ich gedacht hatte. Bratpfannes Lebensmittel wurden eilig von der Klappe entfernt und zur Seite gestellt. Sobald der Alarm vorbei war machten wir uns ans Werk.
Die Box wurde von zwei Lichtern mit einem lauten Quietschen geöffnet. Kaum war das Gitter zurückgefahren, sprang ich schon hinein. Ich bekam ein warnendes "Newt!" von Gally. Ich schenkte ihm nur ein entschuldigendes Grinsen. Verwirrt sah ich mich um. Die Box wirkte leer, doch bei genauerem Umsehen konnte ich eine kleine, dunkle Kiste entdecken. Sie war vom Schatten verdeckt und verschmolz optisch mit diesem. Vorsichtig tastete ich mich in der Box herum, bis ich feststellte, dass bis auf diese eine Kiste die gesamte Box leer war. Ich stemmte die Box in die Mitte, sodass alle sie sehen konnten. Im Licht konnte ich die Kiste besser betrachten. Sie war aus hellem Mischholz und besaß einen schwarzen Aufdruck, welcher mit geschwungener Schrift 'W.C.K.D.' bildete. "Was soll ich damit machen?", fragte ich verwirrt. Alby zögerte kurz, wies mich dann aber doch an, die Kiste zu öffnen.
Vorsichtig beugte ich mich hinunter und rüttelte an dem Schloss. Nichts regte sich. "Bring es hoch.", bestimmte Gally. "Du hast hier nichts zu sagen." erwiderte Thomas. "Und du noch weniger, Milchgesicht", zischte Gally bedrohlich. "Hey, Konzentration, Jungs", unterbrach das einzige Mädchen auf der Lichtung, Teresa, die Streitigkeit. Teresa hatte ich heute den ganzen Tag nicht gesehen. Wahrscheinlich hatte sie sich wie so oft schon auf dem Baumhaus alias Aussichtspunkt verkrochen. Ihre Haare waren wirr und waren locker nach oben verbannt worden. Trotzdem musste sie sich immer wieder einige widerspenstige Strähnen aus den Augen streichen. Sie trug ein lockeres Hemd, das sehr denen von Thomas glich. Ich grinste Thomas an und hob eine Augenbraue. Dieser wurde rot und wandte sein Gesicht von mir ab. Ich versuchte nochmal die Kiste zu öffnen.
Nichts. Das Schloss bewegte sich nicht im geringsten. "Er hat recht, bring es hoch.", stimmte Alby dann doch zu. Ich fasste die Kiste mit beiden Händen und hievte sie nach oben, wo sie mir von zwei bulligen Lichtern abgenommen wurde.
Wir standen im Bau, vorne standen Alby und ich. Die Kiste auf einem Baumstumpf neben uns. Gally holte gerade eine Zange aus der Hütte der Baumeister, um das Schloss zu knacken. Wildes Stimmengewirr und Nervosität herrschte unter uns Lichtern. Wir alle waren nervös. Es passierte nicht jeden Tag, dass eine mysteriöse Kiste mit der Box hierher geschickt wurde. Wäre sie mit einem Neuling angekommen, wäre das ganze hier nicht so angsteinflößend. Ich wollte es nicht zeigen, aber ich hatte eine riesen Angst. Das Labyrinth war ein gefährlicher Ort. Nachts konnte man durch die Griever-Geräusche und das Schaben des Steines kaum schlafen, auch wenn man sich daran gewöhnte. Gally stürmte durch die Tür und hielt stolz seine Zange zu uns. "Ich danke dir, Gally", bedankte sich Alby und nahm das Werkzeug entgegen. Er setzte die Zange an den Verschluss und mit einer ruckartigen Bewegung, war das Schloss ab und fiel klirrend auf den Boden.
Mit einem Mal war es still. Jeder wollte wissen, was sich drinnen befand. Er öffnete die Truhe. Neugierig spähte ich über Albys Schulter. "Warum schicken sie uns einen Monitor?"
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𝐿𝐴𝑆𝑇 𝐶𝐻𝐴𝑁𝐶𝐸 | BY LELESLOVELYBOOKS
FanfictionDie Lichter haben versagt. Drei einhalb Jahre ohne Ausweg aus dem Labyrith. Drei einhalb Jahre kein Fortschritt. Drei einhalb Jahre bei W.C.K.D. Besagte Organisation, beschloss also, ein wenig nachzuhelfen. Sie schickten den Lichtern eine Waffe. ...