𝙺𝙰𝙿𝙸𝚃𝙴𝙻 𝟷𝟷

486 33 6
                                    

-𝙴𝙻𝙻𝙴𝚃𝚃𝙰-
Gelangweilt saß ich auf einem Holzstumpf und beobachtete die Lichter, wie sie tanzten und fröhlich um das riesige Feuer in der Mitte tanzten. Ich verstand nicht, wieso die Lichter meine Ankunft feierten. Neue Chance? Ich war alles andere als das. Meistens war ich eine Bürde. Meine Sturheit und mein erstaunlich großes Ego, hatte mir meinen Leben in der Wüste deutlich schwerer gemacht. Eine ausgelassene Stimmung herrschte und jeder hatte Spaß. Außer ich. Ich dachte mir einen Plan aus, wie ich hier am schnellsten rauskommen würde. Ich bräuchte einen Läufer, vielleicht sogar zwei, falls einer draufgeht. Mein Blick schwebte zu Minho und Thomas, welche von den Läufern umrandet waren. Sie alle lachten ausgelassen. Ich stand von meinem Holzpflock und lief mit schnellen Schritten zu den Läufern rüber. Ich wollte mich zu ihnen setzen, wurde aber von Gally gerammt. Ich keuchte und stolperte einige Schritte zurück. "WHOA! Gally, Pass auf wo du hin gehst!", meckerte ein Lichter ihn an. Gally kämpfte gerade spielerisch gegen irgendeinen Lichter und ich war durch deren Kampffläche gelaufen. Ich hatte trotzdem einige Meter von Gally Abstand gehalten, sodass es nur Absicht gewesen sein konnte. Er hatte sich anscheinend von dem Schock heute Morgen erholt. "Traust du dich zu kämpfen, Greenie?", fragte er gehässig. Die Lichter wurden still und die gesamte Aufmerksamkeit lag auf mir und Gally. "Nein, sie ist noch nicht bereit!", beschwerte sich Jeff und Clint nickte eifrig. "Bist du übermütig geworden? Ich Kämpfe." Ein leises Raunen ging durch die Reihen der Lichter. Augenbraue lachte bösartig. "Siehst du den Kreis? Ziel ist es den Partner rauszuschieben."

"Das wars? Wie langweilig.", antwortete ich kühl. "Ohh. Mehr schaffst du nicht. Ich wollte sowieso die andere Waffe. Mädchen können nichts." Ich hob eine Augenbraue und lief bedrohlich auf ihn zu. Zwar wurde der Versuch ihn einzuschüchtern durch meine geringe Größe zunichte gemacht, doch trotzdem sah ich wie er sich kaum merklich anspannte. Dies brachte mich zum Lächeln. Einen gewissen Respekt hatte er anscheinend noch. "Ich zeige dir gleich was Mädchen können", sagte ich provozierend und zeigte einladend in die Kreismitte. Gally räusperte sich und lief langsam in die Mitte. Selbstsicher folgte ich ihm und stellte mich einige Meter von ihm entfernt in Kampfposition auf. "3..2..1..LOS!" ,gab er den Start und raste auf mich zu. Locker stand ich immer noch am selben Fleck. Gally war größer und stärker als ich. Ich musste also auf seine Schwäche setzen. Sein Temperament und das viel zu große Ego. Geschickt wich ihm aus. Wütend drehte er sich um. "Was ist denn los, Großer? Schaffst du es nicht ein Mädchen umzustoßen?", fragte ich zuckersüß. Einige der Lichter lachten. Gally wurde aggressiver und stürmisch und rannte mit einem kurzen Kampfschrei auf mich zu. Wieder wich ich aus. Diesmal etwas ungeschickter. Trotzdem traf er mich nicht. Ich kicherte als Gally frustriert schnaubte. Wieder wollte er, deutlich erschöpft auf mich zu rennen, doch ich blockte seinen Angriff und schlug mit meinem Handballen, heftig auf seine Schläfe um ihm für einen kurzen Moment seinen Gleichgewichtssinn zu rauben. Er wankte. Ich sprang auf ihn drauf und fiel mit ihm außerhalb des Kreises zu Boden. Hart traf er auf dem Dreck auf. Ich wurde von seinem Körper gepolstert. Einige der Lichter raunten, andere lachten. Ich rollte mich von ihm ab und rappelte mich instinktiv blitzschnell auf. In der Brandwüste zählte jede Sekunde. Gally stöhnte vor Schmerz. Ich stellte meinen Fuß auf seinen Oberarm und übte ein wenig Druck aus. Es hinterließ zwar keinen Schaden, tat dafür ziemlich weh. Ich beugte mich zu ihm runter. "Unterschätz mich nicht", warnte ich ihn ein letztes mal zähneknirschend. Der Typ lernte nie. "Verstanden?", ergänzte ich. "J-ja.", keuchte er unter Schmerzen und ich hob meinen Fuß von seinem Arm. Er wimmerte und nahm seinen Arm in die Hand. Er stand mühevoll auf und warf mir einen bösen Blick zu. Ich grinste ironisch. Die Lichter waren still und starrten geschockt auf Gally und mich.

Ich hatte gewonnen.

𝐿𝐴𝑆𝑇  𝐶𝐻𝐴𝑁𝐶𝐸 | BY LELESLOVELYBOOKS Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt