Kapitel 4

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Dean:

Als ich am nächsten Morgen in die Kantine kam, sah ich Sam bereits an dem selben Platz, an dem wir gestern auch saßen, sitzen. Er sah sich immer wieder nervös um, als hätte er Angst davor, angesprochen zu werden.

Ich kam also von hinten auf ihn zu und packte ihn an den Schultern, sodass er sich ein unmännliches Aufschreien verkneifen musste und sich wütend zu mir umdrehte. ,,Mach das nie wieder!", fauchte er und beobachtete mich, wie ich um den Tisch herum lief und mich ihm gegenüber setzte.

,,Na, wie geht's, Sammyboy?", fragte ich grinsend und schnappte mir eine belegte Semmel von seinem Tablett. Er verdrehte die Augen und sagte: ,,Wundervoll. Und dir?" ,,Ebenfalls.", fing ich mampfend an. ,,Ich hatte ein tiefgründiges Gespräch mit meinem Zellenpartner."

Nun wandelte sich sein Gesichtsausdruck zu einem spöttischen grinsen um. ,,Über was habt ihr geredet? Pornostars?" Dieses mal war ich es, der die Augen verdrehte. ,,Nein Mann, er hat mir von Morden hier im Gefängnis erzählt."

,,Dean, ich bin geschockt. Ich dachte immer, ein Gefängnis währe ein sicherer Ort an dem man vor Sexuellen Übergriffen und Morden geschützt ist. Und du willst mir erzählen, dass hier Leute sterben? Wie kannst du nur.", zog er mich weiter auf. ,,Nein, übernatürliche Morde. Joseph hat beobachtet, wie Wärter Jo von dem Geist eines offenbar verstorbenen Häftlings von innen heraus getötet wurde. Und das war nicht der einzige Mord. Ich habe mich mal ein wenig umgehört. In den letzten zwei Wochen hat es acht Mitarbeiter auf die selbe, unnatürliche Weise erwischt. Einige von ihnen hat man gefunden, andere sin immer noch nicht aufgetaucht."

,,Von innen heraus?", wiederholte mein kleiner Bruder und sah mich schräg an. ,,Jo's Herz wurde zerquetscht, das meinte jedenfalls sein Kumpel, mit dem ich mich vorher unterhalten habe." ,,Du hast dich mit einem Wärter unterhalten? Ich dachte, die halten uns hier alle für Psychos." ,,Tun sie auch, aber geredet hat er trotzdem." Ich grinste ihn an und biss noch einmal von meiner Semmel ab.

Er schob mir kopfschüttelnd seine Tasse Kaffee rüber und sah mir dabei zu, wie ich sie schnell leer trank.

,,Also was ist, jagen wir einen Geist?", wollte er dann wissen. ,,Oh ja.", fing ich an, ,,Einen besonders rachsüchtigen Geist." ,,Das weißt du woher?" Er sah mich fragend an. ,,Naja, er trug einen orangenen Overall und alle Opfer waren Mitarbeiter dieser Anstalt. Sicher ist er hier gestorben und will sich für seine gestohlene Freiheit rächen oder so." Ich zuckte mit den Schultern.

,,Na gut, dann fangen wir am besten schnellstmöglich an.", meinte er dann. ,,Ah ah ah Sammy, erst essen wir fertig."

Er wartete tatsächlich, bis ich sein Essen fertig gegessen hatte, bevor wir beschlossen, auf den Hof zu gehen und ein bisschen frische Luft zu schnappen. Draußen war ziemlich viel los. Das Treiben passe so ziemlich zu dem, was man über einen Gefängnishof zu hören bekam.

Die muskelbepackten Typen besetzten die wenigen Sportgeräte und einige spielten ein recht brutales Basketball in der Mitte des Hofes. Die meisten saßen jedoch einfach auf einer der vielen Bänke herum und unterhielten sich.

,,Oh, sieh mal da!" Ich deutete auf eine kleine Ansammlung von Männern, die um einen Tisch standen, an dem gepokert wurde. ,,Nicht dein ernst, oder? Ich dachte, wir wollten etwas über den Geist herausfinden.", maulte er, doch ich war ihm bereits davongelaufen.

,,Winchester, gekommen um zu scheitern, was?", begrüßte mich einer der Typen und aus welchem Grund auch immer öffnete sich eine Schneise, sodass ich ungehindert nach vorne treten konnte.

An dem kleinen, runden Holztisch saß ein etwas kleinerer, dünner Mann, der sich eine blaue Jacke umgeworfen hatte. Vor ihm stapelten sich bereits die Zigaretten und er grinste mich schelmisch an.

,,Du willst also als nächstes.", stellte er fest und deutete mir einer Hand auf den Stuhl sich gegenüber. Ich nickte und setzte mich dorthin. Sobald ich saß, teilte er die Karten aus und wir begannen zu spielen.

Da ich wusste, das Tabakware hier das einzige Zahlungsmittel war, um an Informationen zu gelangen, ließ ich ihn hoch pokern. Schon bald hatte ich ihn soweit, dass er alles in die Mitte schob und sich seines Sieges sicher fühlte.

,,Tja Kumpel, verloren!", motzte er siegessicher und knallte seine Karten auf den Tisch. Und schlecht waren sie tatsächlich nicht, meine waren eben einfach nur besser. Ich legte sie ebenfalls in die Mitte und die Männer um uns herum fingen an, lauthals zu gröhlen.

Offenbar war ich der erste, der den Kerl vor mir schlug. Stolz packte ich meine Beute ein und verließ die Runde wieder.

Locked Up together // Supernatural Fan-Fiction DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt