Kapitel 9

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Dean:

,,Wo sind wir?", wollte ich wissen und sah mich in dem kleinen, düsteren Zimmer um, in das der Engel uns gezappt hatte. Es standen zwei Betten an der Wand, eine kleine Küchenzeile gegenüber und ein runder Tisch mit zwei Stühlen dazwischen. Kurz gesagt: es sah aus, wie in jedem anderen, stinknormalen Motel, in dem Sam und ich sonst auch waren.

,,Greenfield, Illinois.", antwortete er knapp und sah sich dann um. Wieso mussten sich nur alle immer so panisch umschauen, als würden wir 24/7 beobachtet werden. In einem Motelzimmer in Illinois.

,,Ich bin sofort wieder da.", meinte er dann und sah mich wieder an, und da ich wusste, dass er gleich wieder verschwinden würde, hielt ich ihn am Handgelenk fest. ,,Wohin gehst du?", wollte ich wissen.

,,Sam holen. Er ist noch im Gefängnis.", meinte Cass daraufhin und wollte sich wieder wegdrehen, doch ich hielt ihn noch immer fest. ,,Warte.", meinte ich dann und er sah mich wieder an. Er wirkte auf einmal sehr nervös, sein Blick huschten wirr durch den Raum und versuchte, meinem aus dem Weg zu gehen.

,,Ja?", fragte er schließlich, als er eingesehen hatte, dass er hier jetzt nicht weg konnte. ,,Das da vorhin... was war das?", fing ich etwas unsicher an und merkte, wie er noch nervöser wurde. Ich wartete nur darauf, dass er sowas sagte: was meinst du? Doch er antwortete: ,,Ich... weiß es nicht."

Nun versuchte er nicht mehr, an mir vorbei zu sehen, er stand mir gegenüber, wie gelähmt, und sah mich einfach nur an. ,,Du weißt es nicht? Du hast mich geküsst Castiel.", meinte ich dann und sah ihn auffordernd an.

Nicht, dass ich ihm deswegen böse währe oder so, nein, gar nicht, aber ich wollte wissen, wieso er es getan hatte. ,,Naja, weil... um die Wachleute abzulenken natürlich." Ich sah ihn fragend an. ,,Sicher. Dazu mussten wir uns küssen."

,,Ähm... Hör mal, wir... wir müssen ja nicht mehr darüber reden, okay. Wir können es auch einfach vergessen und nie mehr darüber reden. Es weiß ja niemand, außer uns eben.", meinte er dann und wirkte plötzlich wieder nervös.

,,Sicher.", wiederholte ich mich und seine Anspannung verschwand wieder etwas. Er versuchte erneut, sich wegzudrehen und Gott weiß wohin zu flattern, doch ich zog ihn wieder zurück. ,,Sicher werden wir das nicht so machen Cass."

Er machte große Augen und bevor er etwas erwidern konnte, verringerte ich den Abstand zwischen uns und legte meine Lippen auf seine. Und er versuchte nicht, sich loszureißen oder es irgendwie zu verhindern, nein, er ließ es zu und schien es genauso wie ich zu genießen.

Ich schloss die Augen und legte meine Arme um seinen Körper. Er schlang seine um meinen Hals und drückte mich an sich. Kurz verharrten wir in dieser Position, bis wir uns langsam wieder etwas voneinander lösten und ich flüsterte: ,,Klar, das war zur Ablenkung der Wärter."

Er grinste und sah mich an. ,,Klar, sonst hätten wir ja nicht verschwinden können." Nun lächelte auch ich und er löste sich von mir. ,,Ich werde jetzt Sam hierher holen. Dein Auto steht auf dem Parkplatz draußen.", meinte er dann, sah mich noch einmal an und verschwand.

Ich stand also alleine in diesem Motelzimmer und sah mich noch einmal um. Dann ging ich auf das einzige Fenster zu, das zwischen Küchenzeile und Betten platziert war und schob den Vorhang etwas zur Seite.

Und als ich Baby sah, musste ich grinsen. Ich ließ den Vorhang wieder los und stürmte nach draußen. Ich war Castiel unglaublich dankbar, dass er mein Auto vom Schrottplatz gerettet hatte. Kaum zu glauben, dass die Polizei solche Autos, die ihren Häftlingen gehörten, einfach verschrotten ließ. Für den Impala würden einige Leute sicher eine Menge Geld hinblättern.

,,Oh Baby, ich bin so froh dass dir nichts passiert ist.", flüsterte ich und strich über den pechschwarzen Lack des 67' Chevrolet Impalas. Selbst in der Nacht sah sie atemberaubend aus.

Doch ich sollte wohl nicht zu lange hier draußen bleiben. Man hat mein Verschwinden mit ziemlicher Sicherheit schon lange bemerkt und gemeldet, und dann wird es auch nicht mehr lange dauern, bis Sammy, Cass und ich eine landesweite Fahndung am Hals haben. Währe ja nicht das erste Mal.

Locked Up together // Supernatural Fan-Fiction DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt