Kapitel 10

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Sam:

Kurz nachdem ich in die Küche zurückgekehrt bin, ging ein Alarm los und überall flackerte rotes Licht auf. Castiel und Dean waren wohl entkommen, für einen Engel ja ein leichtes.

Nun musste er nur noch zurückkommen und mich hier rausholen. ,,Also gut Jungs, alle in einer Reihe aufstellen, klar?", hallte die tiefe Stimme des dicken Doughnut-Wärters durch den großen Raum, in den eine riesige Industrieküche eingebaut war.

Ich steckte, nur für alle Fälle, einen Salzstreuer in die Tasche und folgte dann den anderen Männern, die sich neben der Türe, an der einige Wärter standen, in einer Reihe aufgestellt hatten.

Als diese dann aber begannen, uns abzutasten, musste ich schlucken. Bei mir angekommen blieb der Doughnut-Wärter stehen und sagte seinen Männern, sie sollen mich besonders genau überprüfen, da ich irgendeine Art Psycho-Freak währe. Vielen Dank auch.

,,Hier!", meinte dann einer der beiden, die mich abtasteten und zog den Salzstreuer hervor. ,,Und was hatten wir damit vor?", fragte mich der Doughnut-Typ und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

,,Wolltest du dich von Salz beregnen lassen Junge?", scherzte er. ,,Oder es in deiner Zelle verstreuen?", meinte er dann und lachte. Ich sah weg und versuchte ein Grinsen zu unterdrücken, da er nicht wusste, wie richtig er damit lag.

Nachdem die Männer ihre Arbeit getan hatten und wir, wie sie es nannten, sauber waren, wurden wir in unsere Zellen geführt. Mein Zellengenosse war bereits anwesend, doch es stellte sich heraus, dass wir nicht lange zusammen bleiben sollten.

Denn schon nach wenigen Minuten, in denen ich wieder Zuhause war, wurde die Eisentüre geöffnet und eine blonde Frau Mitte dreißig stand im Türrahmen. Zwei Bewaffnete Wärter, der eine die Handschellen im Anschlag, betraten die Zelle und nahmen mich fest. In einem Gefängnis. Nochmals Danke.

,,Sam Winchester. Es dürfte ihnen bereits bekannt sein, dass ihr Bruder verschwunden ist.", machte sie sich bemerkbar und sah mich auffordernd an. ,,Nein, davon ist mir nichts bekannt, da ich meinen Bruder seit dem Abendessen nicht mehr gesehen habe.", antwortete ich in einem, zugegeben, patzigen Tonfall, während ich an ihr vorbeigeschoben wurde.

Einige Minuten später fand ich mich in einem Befragungsraum wieder, die Frau mir gegenüber. ,,Also, Samuel.", begann sie, doch ich unterbrach sie: ,,Bitte, Sam. Samuel war mein Großvater." ,,Ganz wie sie wünschen, Sam. Mich würde es interessieren, wie Dean hier raus gekommen ist, ohne dass die Videokameras etwas aufgezeichnet haben."

,,Glauben sie mir, dass würde mich auch interessieren. Aber ich habe keine Ahnung, tut mir leid.", gab ich zurück und sah sie mit einem leichten Lächeln an. ,,Sie brauchen nicht zu lügen, ich weiß was sie sind. Sie und ihr Bruder.", meinte sie dann und faltete ihre Hände auf der kalten Tischplatte.

,,Sicher. Was bitte sind wir denn?", wollte ich grinsend wissen, doch sie grinste zurück, was mich ein wenig irritierte. ,,Jäger, Sam. Jäger."

,,Was... woher- wer sind sie?" Ich war ehrlich überrascht. Normalerweise hätte sowas wie ,psychisch gestörte Killer' oder ,Geisteskranke' kommen müssen, doch das war ganz neu. ,,Ganz sicher kein Geist, also wird dir dein Salz und das verbrennen von altem Blut nichts nützen.", stellte sie klar und erhob sich.

,,Dann haben sie die ganzen Angestellten ermordet?", fragte ich ehrlich verwirrt, da sie ja offensichtlich kein dunkelhaariger Mann mit kaputtem Gesicht war und Josephs Erzählung somit keinen Sinn machen würde. Sie lachte leicht, was für meinen Geschmack ziemlich dunkel und bitter klang, ehe sie sich zu mir drehte und ihre Augen hell aufblitzten.

,,Nein, jedenfalls nicht alle. Dieser Collin, naja, sein Geist war die perfekte ,Ablenkung', sollten mir eines Tages Jäger wie ihr in die Quere kommen. Ich habe die Krankenschwester und drei Wärter auf dem Gewissen, der rest war euer Casper."

Ich sah sie ungläubig an. ,,Und als Krönung hat man dich hier vergessen, das bedeutet, der Abend kann doch noch gut ausgehen.", merkte sie mit einem gruseligen Lächeln an und sprang plötzlich auf mich zu.

Wie aus dem Nichts fiel mein Stuhl um, doch meine Hände wurden sofort zurückgezogen, da sie immer noch in den Handschellen steckten, welche zuvor am Tisch befestigt wurden. Von der Polizistin. Mieses, hinterhältiges Stück.

Gerade, als ich sie mit den Füßen hätte von mir drücken können, schlug sie mir mit voller Wucht ins Gesicht, sodass ich scharf Luft einzog. Ich korrigiere mich, sie ist ein mieses Miststück.

Schmerzerfüllt zischte ich auf, als sie mir in die Schulter biss. ,,Geht's noch?!", schrie ich und sie wollte mich gerade noch einmal beißen, Gott weiß wieso, da tauchte auf einmal Castiel auf, schubste sie von mir runter und schlug sie beinahe k.o., sodass sie aus dem Raum stürmte und uns alleine ließ.

Der Engel löste, wie auch immer, die Handschellen und packte mich dann am Arm, um mich zu sich nach oben zu ziehen. Er musterte mich einen Augenblick, ehe ich mich in einem dunklen Raum wiederfand.

Locked Up together // Supernatural Fan-Fiction DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt