Jeongguk
Mit zitternden Händen drückte ich die Klingel des Gebäudes und das Schellen erschrak mich zu Tode, so laut war es. Man, da hätte ich ja gleich eine Parade zu meiner Ankunft veranstalten können! Ungeduldig wippte ich auf und ab. Wie er wohl reagieren würde? Oh man, vielleicht wird er mich gar nicht erkennen? Immerhin ist es 6 Jahre her, da hatte ich noch voll die Pickelfresse! Von meinem Topfschnitt erst gar nicht zu reden... Ich schüttelte mich und atmete einmal tief durch. Okay, das wird schon gut gehen. Er wird sich freuen mich zu sehen, mich in die Arme nehmen und mir erklären, warum er mich die letzten Jahre nicht kontaktiert und nicht auf meine Nachrichten geantwortet hatte...Ja, er hat sicher einen guten Grund gehabt! In Gedanken merkte ich nicht, wie eine helle Stimme durch die Anlage sprach. Erst nachdem sie sich mehrfach wiederholt zu haben schien, kam ich in die Realität zurück. „HAAALLLOOO? Wer ist da?", „O-oh, ähm....H-hier ist Jeon Jeongguk, der neue Fotograf!" stammelte ich überfordert und hörte daraufhin ein „Ah super!" und das Summen der Tür, die sich öffnete. Kurz danach trat ich auch schon vorsichtig ein und sah mich im Eingangsbereich um. Es erinnerte irgendwie an ein Hotel, es gab eine Rezeption, Fahrstühle und einen Wartebereich. Da noch niemand zu sehen war, ging ich zur Lounge und ließ mich auf einen der Sessel fallen. Geduldig saß ich da und betrachtete die Bilder und Gemälde, welche die hohen Wände schmückten. Ich musste schmunzeln. Manche sahen so aus, als ob sie von Tae ausgesucht worden waren, denn er hatte schon immer einen eigenen Geschmack gehabt, was Kunst anging. Nach einer kurzen Ewigkeit sah ich aus dem Augenwinkel wie jemand auf mich zulief und stand sofort auf, in der Hoffnung es wäre Tae. Doch zu meiner Enttäuschung war es nur ein etwas kleinerer, junger Mann mit blonden Haaren und silbernem Anzug. Er lief als hätte er es sehr eilig, doch seine Miene war freundlich und nicht mal ansatzweise gestresst. Er streckte mir die Hand entgegen und ich schüttelte sie lächelnd. Er hatte etwas Besonderes an sich und das machte mir ungemein Hoffnung. „Park Jimin." Stellte er sich vor und lächelte warm, was ich erwiderte. „Schön Sie kennenzulernen, mein Name ist-". „Jeongguk, ich weiß.", unterbrach er mich, „Und du kannst mich ruhig duzen." Schob er leise lachend hinterher und der Typ war mir sofort sympathisch. Er kratzte mich verlegen am Kopf. Eigentlich hätte ich es mir ja denken können, dass er meinen Namen kennt, immerhin war er die Stimme am Apparat gewesen, wie mir auffiel. Plötzlich wurde sein Blick ein wenig ernster und er sah mir tief in die Augen. „Bevor wir gleich gehen und ich dir das Model vorstelle, möchte ich dich warnen. Er ist... naja, er hat bisher alle Fotografen in die Flucht geschlagen. Was auch der Grund ist, warum bisher kaum einer mehr hier arbeiten wollte. Ich will damit sagen, dass du dir seine Worte nicht zu Herzen nehmen darfst. Mach nicht denselben Fehler wie ich...". Den letzten Satz sagte er mit so viel Trauer und Enttäuschung in der Stimme, dass es mir das Herz brach, ihn so zu sehen. Was hatte Tae nur gemacht? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er, mein Taehyungie von damals, jemanden so behandeln könnte, dass dieser so verletzt war! Niemals, dafür musste es eine Erklärung geben. Plötzlich kam mir etwas in den Sinn, was mir bis dato noch gar nicht aufgefallen war. Was wäre, wenn es gar nicht MEIN Taehyung war? Es gab sicherlich viele in Südkorea die seinen Namen trugen...Aber nein, das wäre schon ein krasser Zufall. Ich sah ihn an und legte meine Hand auf seine Schulter. „Keine Sorge. Was immer er zu dir gesagt hat, ich bin mir sicher er hat es nicht so gemeint. So ist Tae einfach nicht." Sprach ich mehr zu mir selbst und zwang mir ein Lächeln auf. Jimin sah kurz verwirrt an, ehe er sich fing und einfach das Thema wechselte. „Wie dem auch sei, wir kommen eh nicht drum rum euch bekannt zu machen. Auch wenn du ihn scheinbar schon kennst...Los, folge mir einfach." Mit einer Handgeste seinerseits lief er los und ich folgte ihm brav zum Ende des Saals, wo mehrere Türen aufgereiht waren. Jimin steuerte auf eine verzierte Holztür zu, blieb kurz davor stehen und drehte sich zu mir um. Kurz sah er mich nachdenklich an, ehe er mich darauf hinwies, kurz zu warten und dann hinter der Tür verschwand. Meine Nervosität stieg mit jeder Sekunde, die ich vor dieser stand und ich musste mich selbst immer wieder zur Rechenschaft ziehen, nicht einfach die Tür aufzureißen und Taehyung in die Arme zu fallen. Nach gefühlten Stunden, was letztendlich wahrscheinlich nur 3 Minuten oder so waren, ging die Tür erneut auf und ein ziemlich großer, streng aussehender Mann trat hervor. Also das war nicht Jimin und definitiv nicht Tae. „Guten Tag, mein Name ist Kim Namjoon und ich bin der Manager des Models Kim Taehyung. Sie können nun eintreten." Sein Tonfall war ernst, aber dennoch höflich und ein kleines Lächeln, welches ich fast nicht wahrgenommen hätte, zierte seine Lippen.
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Whatever It Takes
FanficWith every shot I take, with every smile you fake, something breaks apart inside of me. And I will do whatever it takes to make you laugh with this REAL happiness you had when we were young....