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Jeongguk

Mit geballten Fäusten stand ich vor Namjoon-Hyungs Büro und zögerte. Ich war zwar entschlossen, aber Angst vor den Folgen hatte ich dennoch. Was wenn er nein sagte? Wenn er es falsch interpretierte und mich feuerte? Mist...

Egal, jetzt war es zu spät den Schwanz einzuziehen. Bestimmt klopfte ich an das dunkle Buchenholz und hörte darauf ein kurzes "Herein!".

Sobald ich vor seinem Tisch stand, bekam ich eine Gänsehaut und wollte auf direktem Wege flüchten. Doch Mr. Kim machte mir einen Strich durch die Rechnung. "Was gibt es Jeongguk? Lass mich raten: Es geht um Taehyung?" Er seufzte und sah mich an. Schüchtern nickte ich. "Bitte nimm Platz." meinte er daraufhin nur und zeigte auf den Stuhl vor seinem Arbeitsplatz. Unsichef ging ich seiner Aufforderung nach und setzte mich. "Nicht so steif, ich beiße nicht." schmunzelte er und ich entspannte mich mit rotem Kopf. Etwas an seinem Lächeln beruhigte mich und ließ mich neunen Mut fassen. "Ähm...also, i-ich hätte da eine Bitte..." begann ich und spielte mit meinen Fingern. Abwartend blickte er mir entgegen. "Nun spucks schon aus." Verwirrt über die plötzlich vertraute Redensweise sah ich auf. "Äh...k-könnten sie mir vielleicht ein wenig von ihm erzählen? A-Also von Taehyung meine ich?" Er weitete seine Augen und ich wedelte sofort mit meinen Händen. "Natürlich nur wenn es g-geht! Sie müssen nicht! Es wäre in Ordung wenn-" "Schon gut." unterbrach er mich sanft und schloss seufzend die Augen. "Ich denke du hast ein Recht darauf. Immerhin scheint ihr euch ja schon zu kennen und du bist der erste Fotograf der an mehr als nur an seinem Aussehen interessiert ist." Er grinste kurz, bevor er wieder ernst wurde. "Als ich Taehyung kennengelernte, vor ca. 7 Jahren, war er das komplette Gegenteil von dem der er jetzt zu sein scheint. Fröhlich, schräg, immer grinsend...Kannst du dir das vorstellen?" 'Das kann ich nur zu gut...' dachte ich, bevor er weitersprach. "Er war immer mit Leidenschaft bei der Arbeit und hat immer alle um sich herum aufgeheitert. Doch irgendwie wurde er im Laufe der Zeit stiller. Versteh mich nicht falsch, er schien immer noch glücklich. Nur eine andere Art von glücklich, fast schon...verliebt?" Ich weitete meine Augen. Taehyung und...verliebt? "Ich weiß nicht wie ichs beschreiben soll. Irgendwie ist sein schelmisches Grinsen zu einem gedankenverlorenen Lächeln geworden und er war viel unaufmerksamer als sonst. Oft habe ich ihn dabei erwischt, wie er verträumt den Bildschirm seines Handys angeseufzt hat. Ich glaube das ist ziemlich eindeutig." Ich schmunzelte gezwungen, obwohl mir der Gedanke meines verliebten TaeTaes gar nicht gefiel. Namjoon schien es zu merken, denn er sah mich wissend an und fuhr fort. "Jedenfalls...von einem auf den anderen Tag war er plötzlich komplett anders, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Eben so wie er jetzt ist. Aber jedes Mal wenn er mir diese Distanz und Kälte in den Augen entgegenbringt, sehe ich noch etwas anderes...etwas...verletztes? Ich weiß nicht ob du verstehst was ich meine," er schien einen Moment nach den richtigen Worten zu suchen, "aber ich glaube dass ihm damals das Herz gebrochen wurde." Endete er und sah mich an als würde er eine traurige Reaktion erwarten. Doch die bekam er nicht. Denn ich wurde wütend. Unglaublich wütend. Aber nicht auf Tae. Sondern auf mich selbst.

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Ja.
Ich bin von den Toten auferstanden😅

Whatever It TakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt