Casanova

4.4K 168 42
                                    

Lange hatte ich über die Worte von Elrond nachgedacht. Ich sollte lernen andere Leute an mich heran zu lassen. „Was bitte soll ich jetzt tun", fragte ich Arwen, der ich alles erzählt hatte. „Ich kenne Legolas seit ich ein Kind bin und ich weiß, dass er noch niemals Interesse an einer Bindung hatte. Du genauso wenig, aber ist dir mal aufgefallen, wie er dich ansieht?" Arwen sah mich ernst an. „Nein, wie denn?", fragte ich sie verwirrt. „Es ist dir wirklich nicht aufgefallen? Er sieht dich nicht so an wie eine seiner Eroberungen, wenn es so wäre, denn hätte er schon lange versucht dich rum zu bekommen", sprach sie und schien dabei in meinen Augen etwas zu suchen. „Oder hat er das schon?" Meine Freundin fing an zu grinsen. „Es war nur ein harmloser, dummer Kuss, Arwen. Er hat sogar gesagt, dass es ihm nicht um Liebe geht", erzählte ich und ließ mich auf Arwens Bett fallen.
„Das scheint dich ja zu stören."
Ein genervtes Stöhnen entfuhr mir. „Arwen! Ich bin damit vollkommen einverstanden, aber ich will nicht, dass er mit mir spielt. Ich werde das nicht zu lassen!"
Die dunkelhaarige Elbin setzte sich neben mich und zog mich wieder hoch. „Calen, er wird nicht mit dir spielen. Legolas ist vielleicht ein kleiner Casanova, aber er tut niemandem weh."
Langsam zog ich meine linke Augenbraue hoch. „Das beantwortet meine Frage aber nicht. Was soll ich tun?" Seufzend ließ ich mich zurück fallen. „Liebst du ihn?", fragte sie. „WAS?"
„Du hast mich verstanden."
Du meinst also ich habe mich in den arroganten bastard verliebt?! Nein!"
Arwen zog ihre dunklen Augenbrauen hoch und fragte: „Sicher?"
Ja", gab ich möglichst trocken zurück.
„In seiner Gegenwart bist du aber nicht annähernd so aggressiv wie sonst", stellte sie fest.
ICH BIN NICHT AGGRESSIV!" Empört richtete ich mich auf.
Nein, natürlich nicht", lachte Arwen und stand auf, ging zu ihrem Spiegel und fummelte an ihren Haaren herum.
Ich gehe dann mal zu Blondie."
„Viel Spaß." Sie wackelte mit ihren Augenbrauen und grinste fies, doch ich schüttelte nur den Kopf. Dennoch huschte ein kleines Lächeln über mein Gesicht.

Wenig später stand ich vor Legolas Tür und gerade als ich Klopfen wollte schwang die Tür auf. Erschrocken wich ich zurück, auch Legolas erschrak. „Calen, was tust du denn hier?"
Seine blauen, strahlenden Augen meisterten mich fragend. „Äh.."  Hallo? Selbstbewusstsein, Schlagfertigkeit? Wo seid ihr? „Ich will mit dir reden", sagte ich nach kurzer Überlegung, was ich am besten sagen sollte. Legolas drehte sich in der Tür um und bedeutete mit ihm zu folgen. „Wir beide haben gestern nicht...", begann ich.
„Nein."
Erleichtert atmete ich aus. „Wäre das so schlimm gewesen?", fragte er und legte seinen Kopf so niedlich schief. „Nein, aber", ich machte eine Pause, „ich hätte mich wenn schon gerne daran erinnert." Grade noch die Kurve gekratzt. „Aha. Und wenn du nicht betrunken gewesen wärst, dann hättest du was getan?"
Genervt verdrehte ich die Augen über seinen frechen Unterton. „Wer weiß", flüsterte ich dann und grinste. Dann wich ich mit Absicht seinem Blick aus und sah nach draußen. Es wurde schon dunkel, die Sonne ging unter und tauchte das Zimmer in ein rot goldenes Licht. Im nächsten Moment spürte ich wieder seine Weichen Lippen auf meinen. Instinktiv schlang ich meine Arme um ihn, dann hob er mich hoch und ich schlang meine Beine ebenfalls um ihn. Irgendwie landeten wir auf dem Bett. Warum ich zu ließ, dass er mich einfach rumkriegte wie jedes andere Mädchen auch? Weiß ich nicht. Vielleicht lag Arwen mit ihrer Vermutung doch ein wenig richtig.

Die Macht der Liebe || Legolas FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt