Aufregung

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•Calen•

Ich saß mit Arwen im Garten des Palastes und unterhielt mich mit ihr. Sie hatte zwei Gläser und eine Flasche Rotwein aus der Küche geholt, aber ich hatte nicht wirklich Appetit auf Wein.
Geht es dir gut?", fragte Arwen mich, als sie bemerkte, dass ich mich ein bisschen unwohl fühlte.
„Ja, mir war gerade nur etwas unwohl."
Skeptisch sah sich mich an, doch dann begann sie wieder dort, wo sie aufgehört hatte mit dem erzählen.
Jedoch konnte ich ihr nicht wirklich folgen, denn der Geruch von dem blutroten Wein ekelte mich auf einmal an.
Angewidert verzog ich das Gesicht, als ich versuchte meinen Würgreiz unter Kontrolle zu bringen. Es gelang mir nicht.
Gerade rechtzeitig beugte ich mich zur Seite, denn sonst hätte ich die weiche Decke auf der wir saßen voll gekotzt.
Bei den Valar, Calen", rief Arwen aus und hielt mir meine hüftlangen Haare aus dem Gesicht.
Als mein Magen sich beruhigt hatte, rang ich nach Luft und stützte mich auf meiner Freundin ab.
„Calen, wann hast du das letze Mal geblutet?"
Verwirrt sah ich sie an und überlegte.
„Ich weiß nicht. Fünf oder sechs Wochen."
Geschockt sah sie mich an. Bei der ganzen Aufregung hatte ich gar nicht darüber nachgedacht.
„Du meist doch nicht, dass-"
„Du schwanger bist? Doch", unterbrach Elronds Tochter mich lächelnd. Warum freute sie sich?
„Nein, Nein, Nein. Das darf nicht sein!"
Beruhigend nahm Arwen meine Hand in ihre und sprach leise:
„Calen, beruhig dich. Du wusstest doch, dass die Gefahr besteht."
Aufgebracht sah ich sie an.
„Nein! Ja, doch. Aber was mach ich denn jetzt?!"
Elben hatten Mittel und Wege gefunden einer Schwangerschaft vor zu beugen. Außerdem kam es extrem selten vor, dass Elbinnen schwanger wurden. Normalerweise dauerte es Jahre, bis wir Schwanger wurden.
Ansonsten würden wir ja an massiver Überbevölkerung leiden.
Jedenfalls erklärte das meine ständige Erschöpfung und meine emotionale Überreaktionen, wie meine Eifersuchtsattacken. Vielleicht schob ich es auch einfach darauf.
Du musst es ihm sagen", durchbrach Arwen schließlich die angespannte Stille.
Nun bekam ich eine Panikattacke. Legolas wollte keine Kinder, das wusste ich ganz genau.
Mir kamen die Tränen.
„Komm wir gehen rein."

Als wir endlich in Arwens Gemächern angekommen waren, konnte ich die Tränen endgültig nicht mehr zurück halten.
Die Gemächer meiner Freundin waren näher und es bestand nicht die Gefahr, dass Legolas oder Thranduil hereinplatzten.
Schluchzend rutschte ich die Wand herunter. Mitfühlend nahm Arwen mich in den Arm.
Was soll ich denn jetzt machen?", fragte ich sie immer noch schluchzend. 
„Mit Legolas reden?"
Energisch schüttelte ich den Kopf und sagte:
„Nein. Das kann ich nicht."
In meinem Kopf spielten sich die schlimmsten Szenarien ab, in denen Legolas mich verließ oder ähnliches. Er würde so etwas niemals tun. Oder?
„Er wird es ohnehin erfahren und man wird es irgendwann sehen. Warum redest du nicht mit deiner Mutter?"
Ein hysterisches Lachen entfuhr mir, ich sah Arwen an und setzte mich aufrecht hin.
„Bist du wahnsinnig?"
Zwar hatte ich aufgehört zu weinen, doch in meinem Kopf herrschte Chaos und ich konnte mich auf nichts konzentrieren. Meine Augen brannten und mein Kopf begann zu brummen.
„Sie wird es ohnehin als erstes erfahren und du musst mit jemanden reden."
Meine Mutter wusste alles, es war unmöglich etwas vor ihr zu verheimlichen.
Sie hatte auf meine Beziehung zu Legolas zwar eine positive Reaktion gezeigt, aber ein Kind war damit gar nicht zu vergleichen.
„Das tue ich doch."
Arwen sah mich durchdringend mit ihren blauen Augen an.
„Ich meine mit jemanden, der sich mit Schwangerschaften auskennt."
Seufzend ließ ich meinen Kopf gegen die Wand knallen und legte meine Hand auf meinen Unterbauch. Kaum vorzustellen, dass dort ein Kind heran wuchs.

Die Macht der Liebe || Legolas FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt