drei Monate später, Lóthlorien, Caras
GaladhonDie Morgensonne schien hell durch die goldenen Baumkronen. Drei Monate zuvor hatte ich Imladris verlassen und war nun wieder in Lórien. Ich saß nachdenklich auf einem großen, dicken Ast. Dineth und Nessa, zwei meiner Hofdamen, sahen mich aus dem Augenwinkel prüfend an. Die beiden Schwestern sahen sich sehr ähnlich. Beide hatten blonde Haare, blaue Augen und eine schlanke Figur. Während Dineth immer sehr ehrlich war, was ihr so manches mal Probleme bereitet hatte, war Nessa immer freundlich, selbst wenn sie lügen müsste, um niemandem zu verärgern. Elanor und Lalaith, meine anderen beiden Hofdamen, saßen ebenfalls bei mir. Wir hatten uns kurz zuvor noch unterhalten, doch meine Gedanken waren wieder mal abgedriftet. Von Legolas hatte ich ihnen nichts erzählt, obwohl wir normalerweise alles teilten. Doch leider war ich nicht nur die, die sich in den Kotzbrocken verliebt hatte, sondern auch die, die ihn nicht bekommen konnte. Von allen Männern warum ausgerechnet er? Der hübsche Prinz war so der einzige Mann bei dem ich wohl überhaupt keine Chance hatte, da es so viele Gründe gab die da gegensprachen. „Calen, hörst du mir überhaupt zu?" Die helle Stimme Dineths ertönte neben mir und riss mich aus meinen Gedanken. Erschrocken zuckte ich leicht zusammen. „Mhh? Was hast du gesagt? Verzeih mir, ich war in Gedanken." Ein kühles Lüftchen wehte durch meine Haare. Langsam entknotete ich meine eingeschlafenen Beine und setzte mich anders hin. „Was ist in Bruchtal passiert, dass du so abwesend bist?", fragte Elanor. Die freundliche Blondine hatte eine eher schüchterne Art an sich und war das genaue Gegenteil von mir, aber wir hatten uns sehr gerne. „Ich habe jemanden kennengelernt", überwand ich mich dann doch. Abwartend und Neugierig sahen meine Freundinnen mich an. „Wer ist er?"
„Na los, erzähl schon!"
„Du musst es uns sagen!"
Ihre Fragen und Aufforderungen prasselten förmlich auf mich ein. Ich fing an zu grinsen und konnte nicht verhindern, dass sich meine Wangen leicht rot färbten. Ein kleiner Vogel landete auf meiner Schulter und zwitscherte fröhlich. „Wer es ist, kann ich noch nicht sagen, aber ihr werdet ihn bald kennenlernen." Wieder grinste ich, diesmal ein wenig fies. Genervt grinsend verdrehten die anderen ihre Augen und sagten im Chor: „Erzähl schon! Sei doch nicht immer so eine Geheimniskrämerin." Ich lachte leise auf. „Er ist sehr gut mit den Zwillingen befreundet. Eines Abends haben Elladan, elrohir, Arwen, er und ich Dorwinion getrunken und sind durch Bruchtal gelaufen. Natürlich nur leicht angetrunken und irgendwie sind wir beide dann in irgendeiner Ecke verschwunden und haben uns geküsst." Mein Herz machte einen Hüpfer und meine Wangen Namen wieder einen leichten Rotton an. Verfluchte Gefühle. Wie gerne hätte ich gewusst, was Legolas in diesem Moment tat. Traf er vielleicht ein anderes Mädchen? Mit einem kleinen Kopfschütteln verscheuchte ich diesen Gedanken und wand mich wieder meinen Freundinnen zu. „Und weiter? Spann uns nicht auf die Folter!", forderte Lalaith mich auf. Die rothaarige war die Tochter des Hauptmannes der Palastwache. Nicht nur durch ihre ungewöhnliche Haarfarbe, sondern
auch durch ihren vorlauten Charakter fiel sie auf. „Wir haben uns noch mal geküsst und dann sind wir „aus Versehen" im Bett gelandet. Es ging alles so schnell, irgendwie ein bisschen zu schnell. Ich meine, wir kannten uns knapp zwei Monate. Und ich weiß auch gar nicht warum ich das zu gelassen habe, aber es hat sich so gut angefühlt und-" Abrupt unterbrach ich meinen Redeschwall als ich unter mir sehr vertraute Stimmen hörte. Mein Vater, sein Berater und Lalaiths Vater gingen unter unserem Baum hindurch. Auf gar keinen Fall durfte mein Vater von der ganzen Sache erfahren, sonst würde ich für den Rest meines Lebens in einen Turm eingeschlossen werden und Legolas würde als Braten enden.
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Die Macht der Liebe || Legolas FF
FanfictionDie junge Elbin Calen hält nicht viel von den Regeln, die ihr Leben bestimmen. Mit ihrer Schönheit kann sie das Herz jedem Mannes erwärmen, doch ihr Herz lässt sich von niemandem erobern. Jedoch sollte sich das eines Tages ändern... ~Diese Geschicht...