Kapitel 5

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Rey sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. "Dann erleuchten Sie mich doch endlich. Ich werde Ihnen meine ganze, ungeteilte Aufmerksamkeit widmen.", meinte sie sarkastisch.

"Sie sind die einzige Person die es geschafft hat, länger als zwei Monate in dieser Position zu arbeiten und sind jetzt bereits schon drei Jahre hier."

Rey zog skeptisch ihre Augenbraue hoch während ihr Boss weitere Gründe mit seinen Fingern abzählte. "Wir haben bereits lange genug zusammen gearbeitet. Sie haben sich dem ganzen Gerede über mich nie aktiv angeschlossen, sondern immer nur zugehört. Ich rufe sie mehrere Male am Tag in mein Büro und jeder denkt, dass das öfter passiert als es eigentlich notwendig wäre. Sie bleiben immer länger als die Anderen und keiner weiß wirklich wann genau Sie das Büro verlassen."

"Inwiefern hängt das mit ihrem Vorschlag zusammen?"

"Naja, wenn hier jemand eine Affäre am Arbeitsplatz beginnen würde, wären das die ersten Schritte. Nicht wahr?"

Und dann verstand sie worauf er eigentlich hinaus wollte.

"Ich weiß, dass Sie das nur machen um die übrig gebliebenen Arbeiten der Anderen abzuschließen. Aber die Frage ist - Wissen sie es auch?" Seine Augen funkelten sie herausfordernd an.

Rey wollte etwas entgegnen, doch schloss ihren Mund sofort wieder und zog ihn zu einer schmalen Linie.

"Sie sind sehr...", er machte eine Gedankenpause um die richtigen Worte zu finden. "wählerisch was ihr Soziales- und Privatleben betrifft. Sie haben ebenfalls keinen Lebensgefährten. Und genau genommen gab es auch nie jemanden seit sie hier angefangen haben. Liege ich da richtig?"

Rey hatte nun genug davon.  Das musste sie sich bestimmt nicht von ihm bieten lassen. Sie wusste nicht wie er auf diese verrückten Ideen kam, aber sie wollte ihm nicht weiter zuhören.

"Nein." Sie sprach mit deutlicher Überzeugung und es schien zu funktionieren, denn er schloss erstaunt seinen Mund und starrte sie wortlos an.

"Wie bitte?"

Rey erhob sich von ihrem Stuhl und schnappte sich ihren Mantel sowie ihre Handtasche. "Ich sagte nein.", meinte sie ruhig. "Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist."

Ben Solo verschränkte seine Arme vor der Brust und Rey bemerkte zu ihrem Leidwesen nur zu gut, wie sich der Stoff seines perfekten weißen Hemdes über seinen durchtrainierten Oberkörper spannte.

"Haben Sie irgendwelche Argumente die dagegen sprechen?", fragte er mit ehrlichem Interesse.

"Davon abgesehen, dass keinem dieser Punkte zustimme?", schoss Rey ungläubig zurück. "Mister Solo, es tut mir Leid, aber das ist einfach verrückt. Geschweige davon, dass es Betrug wäre. Wenn das jemand herausfinden würde, könnten wir deswegen angeklagt werden."

Etwas funkelte in seinen Augen und es schien so als würde es ihm gefallen, dass er diese Macht über sie hatte. Reys gesamte Zukunft lag in seinen Händen und sie konnte nichts dagegen ausrichten. "Dann werden wir eben besonders gut aufpassen, das uns niemand erwischt. Nicht wahr?"

Rey stand dort wie erstarrt und war unfähig etwas zu entgegnen. Sie schaffte es nur ihren Kopf zu schütteln und drehte sich zu der Tür um dieser unwirklichen Situation zu entkommen. Doch sie konnte kaum zwei Schritte gehen bis sie hörte wie er aus seinem Stuhl hochstürzte und zu ihr eilte. Bevor sie es realisierte war er da und stand vor ihr. Beinahe wäre Rey gegen seinen Oberkörper gelaufen.

"Rey, bitte. Denk darüber nach.", sagte er sanft. Der Klang seiner tiefen Stimme zusammen mit diesem Anflug von Einfühlsamkeit brachte etwas in ihr gegen ihren Willen zum beben.

"Du willst um alles in der Welt hier bleiben und ich muss meine Mutter besänftigen." Er seufzte tief und sah sie durchdringend an. "Rey, wir können das schaffen.", flüsterte er als er noch näher kam. "Wir haben hiermit eine große Chance und alles was wir dazu brauchen um das Ganze glaubwürdig zu machen. Wir könnten den Anderen einfach sagen, dass wir schon seit ein paar Monaten im geheimen zusammen sind."

Rey musste den Verstand verloren haben, denn aus irgend einem seltsamen Grund schien diese Idee plötzlich nicht mal mehr so abwegig.

"Wie?", fragte sie kaum hörbar. "Wie könnte das jemals gut gehen?"

"Wir werden einen Weg finden. Du könntest in mein Apartment ziehen. Ich habe dort mehrere Gästezimmer. Alles was wir tun müssen ist ein wenig Zeit miteinander zu verbringen und uns kennenzulernen. Wir werden heiraten, uns nach der vorgeschriebenen Zeit scheiden lassen und danach können wir wieder getrennte Wege gehen."

Seine Stimme war sanft. Verlockend. Verführerisch.

"Das ist doch verrückt.", flüsterte sie und schloss ihre Augen um seinen Blick auszuweichen.

"Rey, sieh mich an."

Als sie hinauf in diese dunklen Augen sah, wirkten sie irgendwie anders als sonst. Sie strahlten plötzlich eine unglaubliche Wärme und Sanftmut aus. Die Tatsache, dass er sie gerade zum ersten Mal mit ihrem Vornamen angesprochen hatte ließ ihr Herz unergründlicherweise schneller schlagen.

"Du musst dich nicht sofort entscheiden." Er stand immer noch nahe, so verdammt nahe und irgendwie hatte Rey den Eindruck das er sie berühren wollte. "Denk einfach mal darüber nach. Du wirst auch zu dem Schluss kommen, dass es für uns Beide das Beste ist."

Er ging hinüber zu seinem Schreibtisch, nahm einen Stift sowie ein Stück Papier und schrieb etwas darauf.

"Das ist meine Telefonnummer." Er reichte ihr das Papier. "Solltest du dich heute entscheiden darfst du mich gerne jederzeit anrufen."

Reys Mund reagierte schneller als ihr Verstand. "Sogar um drei Uhr nachts?", fragte sie und lächelte ihn herausfordernd an.

Dieses Mal schenkte er ihr als Reaktion auf ihre Aussage ein echtes, unverfälschtes Grinsen. "Insbesondere um drei Uhr nachts. Ich freue mich schon auf Ihren Anruf, Miss Ridley."

Die Arroganz in seiner Stimme ließ das Lächeln auf ihren Lippen ersterben. Er war so überzeugt davon, dass sie sich wirklich auf seine verrückte Idee einlassen würde.

"Ich würde mich nicht darauf verlassen, Mister Solo."
Sie drehte sich um und verließ das Büro ohne ein weiteres Mal zurückzublicken.

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Hello ;)

Danke fürs lesen <3 Uff Ik es ist shitty geworden. I am sorry about that lol.

Und btw pls check out my dear friend @itsmemaylee She is honestly the sweetest, most caring person ever. Send her some love bc she deserves it sm.

Till then,
Livia <3

Yes I do, BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt