Kapitel 9

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"Ja, ich werde Sie heiraten."

Sein Herz setzte einen Moment lang aus. All seine Gedanken waren plötzlich wie aus seinem Kopf gefegt, bis auf einen Einzigen.

Sie hatte ja gesagt.

Als endlich wieder Kontrolle über seine körperlichen Funktionen zurückerlangte schien auf einmal alles mit doppelter Geschwindigkeit abzulaufen. Ein dämliches Grinsen zierte seine Lippen, dass er nach vergeblichen Versuchen trotzdem nicht abschütteln konnte. Seine Hände zitterten leicht und sein Herzschlag schnellte wieder in die Hohe.

Sie hatte ja gesagt.

"Also gut.", sagte er sehr viel ruhiger und gefasster, als er sich eigentlich fühlte. "Wir werden die Details dann morgen im Büro besprechen."

Reys Stimme zitterte ein wenig als sie antwortete. "Natürlich, Sir. Ich werde sie nun wieder..." Sie räusperte sich kurz und fuhr dann fort: "wieder ihren sportlichen Aktivitäten überlassen. Guten Abend, Mister Solo."

"Gute Nacht, Rey.", sprach er sanft und dann brach die Verbindung ab.

Er stand dort mitten im Central Park, auf dem schmalen Spazierweg, und starrte mit einem blöden Grinsen auf dem Gesicht, auf das Telefon in seinen Händen. Er bemerkte nicht wie lange er dort reglos stand, aber eines wusste er ganz genau: Sie hatte ja gesagt.

Die Beiden würden schon einen Weg finden diese schwere Probe zu überstehen. Rey würde ihr Visum bekommen und er seine Mutter besänftigen.

Es würde schon irgendwie schon alles gut werden.

***

Rey legte mit einem tiefen Seufzen auf. Sie konnte einfach nicht aufhören auf ihr Telefon zu starren. Verdammt, was hatte sie nur getan?

Sie hatte doch tatsächlich den Heiratsantrag von dem Arschloch höchstpersönlich, angenommen. Und dabei gab es einen weiteren Haken.

Irgendwie hatte es so auf sie gewirkt, als wäre er erfreut darüber.

Und genau das verunsicherte Rey. Sie hatte erwartet das er selbstgefällig reagieren würde, aber stattdessen schien er nicht mal so eine abgehobene Art an den Tag zu legen, wie er es sonst immer tat.

Der Klang seiner Stimme - so tief, rau und atemlos... Es machte Dinge mit ihr die sie nicht verstand.

Es raubte ihr den Atem und ließ sie unweigerlich an schlaflose Nächte und das elektrisierende Gefühl von Haut auf Haut denken. Ohne Vorwarnung tauchten plötzlich Bilder von seinen vollen Lippen und perfekten Haaren vor ihren Augen auf und sie musste sie schließen, um diese verführerische Vision zu verdrängen. Ihre Brüste fühlten sich plötzlich schwer an und eine unnachgiebige Hitze pulsierte zwischen ihren Beinen. Schnell überschlug sie ihre Oberschenkel und presste sie zusammen, um ihr Verlangen zu lindern.

Sie hatte selbst nicht gewusst wie sehr sie sich eigentlich zu ihrem Boss hingezogen fühlte, bis sie seine bebende Stimme gehört hatte.

Das nur alleine die geistige Vorstellung von ihm - ganz außer Atem von einer komplett unschuldigen Aktivität wie dem Laufen - eine Solche Wirkung auf sie hatte, zeigte ihr einmal mehr das die ganze Sache wirklich eine dumme Idee war.

Eine verdammt dumme Idee.

Aber sie konnte nun keinen Rückzieher mehr machen. Sie hatte bereits zugestimmt. Sie hatte ihm ihr Wort gegeben und das bedeutete etwas. Außerdem hatte sie keine anderen möglichen Optionen. Aber trotzdem...

Rey hätte niemals gedacht, dass er so einen Effekt auf sie haben könnte. Sie atmete tief und gleichmäßig aus um sich wieder zu beruhigen. Na und, dann fühlte sie sich eben ein bisschen zu ihm hingezogen. Es war vielleicht ein wenig verwirrend aber dennoch nicht unüberwindlich. Immerhin hatte er es immer hinbekommen jedmögliche Art von Gefühlen, die sie eventuell für ihn entwickelt hatte, binnen Sekunden zu zerstören indem er seinen vorlauten und unhöflichen Mund öffnete. Es schien als wäre er einfach unfähig jeglichen Ausdruck von Freundlichkeit zu zeigen. Aber warum hatte er dann so auf ihr Gespräch reagiert? Sie konnte seine Absichten einfach nicht nachvollziehen. Es war einfach nur verwirrend.

Also tat sie das was sie immer tat, wenn ihre Gedanken sie mal wieder komplett übermannten. Sie setzte eine Tasse von dem Waldbeertee auf, den sie so gerne mochte und öffnete das Fenster zu der Feuertreppe.

Es war gerade wieder die Zeit im Jahr in der die Sonne sich schon viel zu früh dem Horizont neigte und den Himmel in blassrosa Farben erleuchten ließ. Diese Momente waren die kostbarsten und leider auch viel zu kurzen, bevor das Licht endgültig verschwand und die komplette Skyline der Stadt in Dunkelheit tauchte. Rey lebte in dem Teil von Williamsburg, der nicht unbedingt sehr reizvoll war. Die Aussicht war eigentlich nicht mal eine Erwähnung wert.

Bens Worte drangen plötzlich wieder in ihr Bewusstsein, als sie die alten, mit Graffiti besprühten, Häuser betrachtete. Die Lichter Manhattans blinkten in der Ferne und waren scheinbar genauso einsam wie sie selbst.

Du könntest in mein Apartment ziehen.

Wie würde das wohl sein? Mit jemanden wie Ben Solo zu leben? Würde er sich dort auch die ganze Zeit wie ein Arschloch verhalten, oder hatte er vielleicht auch noch eine andere, verborgene Seite. Es war Unwahrscheinlich, aber dennoch möglich.

Seufzend trank sie ihre Tasse aus, stellte sie neben das Waschbecken und bahnte sich ihren Weg in ihr Schlafzimmer. Nach den heutigen Ereignissen war ihr klar, dass ein erholsamer Schlaf wahrscheinlich lange auf sich warten lassen würde.

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Hey and welcome back :)

Es ist echt schon mega lange her als ich hier das letzte mal etwas hochgeladen habe. I really hope you enjoyed this lil chapter. Ik es ist jetzt nicht das beste but still :)

Wenn ihr irgendwelche Wünsche (Storyentwicklung), Verbesserungsvorschläge oder sonstiges habt feel free to slide in my DMs or the comment section. Ich appreciate das immer sehr <3 Thank u guys sm for all the love.

xoxo Livia

Yes I do, BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt