Ben Solo stand dort in seinem Büro und beobachte Rey dabei wie sie in Richtung Aufzug verschwand.
Diese unmittelbare Angst und Unsicherheit machte sich plötzlich wieder in ihm breit. Was zum Teufel hatte er sich nur dabei gedacht?
Seit Rey am Nachmittag ihre kleine Bombe platzen ließ, hatte er sich seinen Kopf darüber zerbrochen wie er diese Situation lösen könnte. Natürlich hatte er von ihrem auslaufendem Visum gewusst. Er wusste auch genauestens über die Konsequenzen Bescheid, welche mit der fehlenden Unterschrift einhergehen würden. Sie würde angeschoben werden.
Aber Ben Solo hatte sich nicht durch seine nette oder großzügige Art diesen Ruf aufgebaut den er nun hatte. Er war skrupellos, unnachgiebig und hart wie Stahl. Das war der einzige Weg um etwas zu erreichen und seine Ziele zu verwirklichen. Mit Nachsichtigkeit und Mitgefühl kam man nicht weit. Das wusste er nur zu gut, denn das Leben hatte ihm das oft genug gelehrt. Deshalb hatte er damals sein Schicksal in seine eigenen Hände genommen und sich von nichts auf seinem Erfolgsweg zurückwerfen lassen.
Ben Solo bekam immer was er wollte. Und gerade jetzt wollte er Rey.
Er brauchte sie, egal wie unangenehm es war das zuzugeben. Rey war die beste Assistentin die er je hatte. Sie wusste genau was sie tat und hatte die außergewöhnliche Fähigkeit genau zu wissen was von ihr verlangt wurde, ohne das er direkte Anweisungen geben musste. Wie sie es gesagt hatte: Sie machte kaum Fehler und wenn doch, fand sie immer sofort Lösungen für dafür. Sie war ein Diamant und er war nicht bereit Rey jetzt schon aufzugeben.
Ben könnte ihr ablaufendes Visum perfekt mit seinem persönlichen Familienproblem verbinden. So hatte er die ideale Voraussetzung wie er diese Situation zu seinem Vorteil ausnützen könnte. Sie würde nicht anders können als sich auf seinen Deal einzulassen. Immerhin hatte sie keine andere Wahl.
Naja, diese Idee war anfänglich eher ein Scherz gewesen. Er hatte sich den ganzen Nachmittag darüber seinen Kopf zerbrochen und jedmögliche Option abgewogen, wie er ihren Aufenthalt in den USA verlängern könnte. Natürlich wusste er, dass die Idee einer Eheschließung vollkommen verrückt war, aber trotzdem konnte er diesen Gedanken nicht abschütteln.
Seine Mutter redete ihn nun schon seit zwei Jahren ein, endlich zu heiraten und sich sesshaft zu machen. Er hatte sich zwar ab und an auf ein Date verabredet, allerdings war das nur eine Formalität. In seinem gesamten Leben hatte er nur zwei ernsthafte Beziehungen gehabt und selbst die waren eher dazu da um andere glücklich zumachen und nicht weil er selbst es wollte. Jennifer hatte vor kurzem erst wieder versucht in sein Leben zu treten, genau so wie Ana. Beide Frauen hatten für eine gewisse Zeit lang Spaß gemacht, allerdings hatten sie nicht das was es für ihn brauchte um sich eine langfristige Beziehung vorstellen zu können. Ben war mehr der Typ für zwanglose Bettgeschichten. One-night Stands waren unkompliziert und es gab dabei weder Verpflichtungen noch Druck. Doch trotzdem waren Gefahren auch in solchen simpel wirkenden Situationen nicht unvermeidbar. Das hatte er damals auf die harte Tour herausgefunden, als er beim Vorstand von einer rachsüchtigen Sekretärin wegen sexueller Belästigung gemeldet wurde. Er war unvorsichtig gewesen, hatte der Falschen vertraut und seinen Job für dieses billige Flittchen aufs Spiel gesetzt. Frauen waren eine gefährliche Ablenkung die seinem beruflichen Erfolg schadeten und das durfte er nicht zulassen. Nicht nachdem wie viel er für diese Position aufgegeben und gearbeitet hatte.
Aber Rey...
Rey war anders. Er hatte noch nie eine Frau wie sie kennengelernt. Sie war eine eigene Liga für sich. Sie war stark, unabhängig und furchtlos. Sie ließ es nicht zu sich von ihm einschüchtern oder schikanieren zu lassen. Und diese Eigenschaft alleine war schon ziemlich bemerkenswert.
Die Tatsache das sie auch atemberaubend attraktiv war - ein Merkmal das er lieber vergessen würde - hatte nichts mit der Intention seiner Entscheidung zu tun.
Also dachte er, anstatt seinem HR Manager oder den Vertretern des Vertiebsvorstands zuzuhören, darüber nach warum sein Plan tatsächlich funktionieren könnte und suchte nach triftigen und logischen Argumenten um sie überzeugen zu können. Nicht, dass das etwa einen Unterschied gemacht hätte, denn Rey war verdammt stur. Aber vielleicht war das auch etwas Gutes. Denn sie wirkte nicht so als würde sie darauf versessen sein zurück nach England zu gehen, deshalb setzte er darauf. Also hatte er sie dann nach Dienstschluss eingeweiht. Und wie er es schon erwartet hatte, war sie nicht besonders überzeugt davon gewesen. Ben wusste jedoch genau das ihr keine andere Wahl bleiben würde.
Eigentlich wollte er nicht mal heiraten. Schon der alleinige Gedanke daran, sich für den Rest seines Lebens an jemanden zu binden, ließ ihn erschaudern. Aber Rey zu heiraten schien nicht einmal ganz so furchtbar wie es sonst mit jeder Anderen gewesen wäre. Doch diese Nähe die er heute zu ihr gespürt hatte...
Verdammt, das war etwas komplett anderes gewesen.
So hatte er sich nicht mehr gefühlt seit... Naja, um ehrlich zu sein noch nie. Er fühlte sich plötzlich so lebendig, als hätte Rey etwas lange verloren geglaubtes in ihm erweckt. Fast hätte er seine Hand ausgestreckt und ihre Wange berührt. Was zum Teufel war bloß in ihn gefahren?
Aber sie war so wunderschön und er nur ein einfacher Mann. Trotzdem hätte er schwören können, dass er etwas in ihren Augen erkennen konnte. Etwas das vielleicht sogar eine gewisse Anziehung widerspiegelte.
Nein, das konnte nicht sein. Niemals.
Er war nicht ihr Typ da war er sich sicher. Rey war die Art von Frau die diesen typischen Kerl von nebenan wollte. Einen sanften, herzlichen Mann der immerzu lächelte und mit dem sie stundenlang reden könnte, während die Beiden aneinander geschmiegt im Bett lagen. Jemanden der jeden Samstag Morgen den Rasen mähen und ihr Frühstück ans Bett bringen würde.
Ben dagegen war nicht einmal annähernd so gestrickt. Er war zwar nicht unbedingt Badboy Material, aber er war weder sanft, noch offenherzig und wollte ganz bestimmt kein typisches Familienleben mit einem Haufen Kindern führen. Er war viel zu egoistisch und selbstsüchtig um sich um jemand Anderes Sorgen zu machen, als um sich selbst. Es gab für Niemanden sonst einen Platz in seinem Leben.
Aber das Alles tat überhaupt nichts zur Sache. Es war keine echte Liebe sondern nur ein Grund von Zweckmäßigkeit. Ein einfacher Businessdeal.
Er durfte nicht schon wieder die Kontrolle und den Fokus auf das eigentliche Ziel verlieren. Gefühle bargen nur Gefahren und bedeuteten Ablenkung und Schwäche. Das konnte er einfach nicht zulassen.Rey würde seinen Heiratsantrag annehmen, da war Ben sich sicher. Es war die Beste Option für sie beide.
Er sah zurück auf seinen Schreibtisch und auf die Dokumente die dort lagen. Sie waren nicht wirklich dringend und konnten warten. Er würde jetzt also direkt nach Hause fahren und dann eine Runde im Central Park joggen gehen. Ben musste dringend seinen Kopf freibekommen und er hoffte darauf, dass ihm die frische Novemberluft helfen würde seinen Verstand zu befreien und sich von seinen irritierenden Gedanken über seine PA abzulenken.
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Hello babes,
Ich wollte mal ein Kapitel über Bens Gedanken und seine Vergangenheit schreiben. I hope you liked it :)
Was denkt ihr über seine Einstellung?
Lots of love
Liv <3
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Yes I do, Boss
FanfictionRey Ridleys befristetes Arbeitsvisum ist kurz vor dem auslaufen. Sie benötigt dringend die Unterschrift von ihrem Boss um den Antrag zu erneuern und ihren Aufenthalt zu verlängern. Das Problem dabei ist nur das ihr Boss, der berüchtigte Ben Solo, ei...