Kapitel 5

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Ich saß abends am Strand. Ich hatte mich für diesen Abend von der Band abgemeldet. Ich ließ zwei Interviews für den Nachmittag sausen, doch sie hatten alle Verständnis dafür. Offiziell war ich ganz plötzlich krank geworden.

Ich malte mit meinen Finger im Sand herum. Meine blonden Haare wehten im Wind.

„Es tut mir leid wegen heute Vormittag!"

Lola stand reumütig hinter mir. Da war sie ja. Auf die Minute pünktlich. Sie ließ sich neben mir in dem Sand nieder.

„Ich habe den Jungs erzählt, dass wir getrennt sind."

„Was? Lexy, es tut mir echt leid. Ich habe überreagiert. Ich kann auch noch weiter deine Freundin spielen."
Ich schüttelte den Kopf.

„Du hattest doch Recht mit dem, was du gesagt hast. Es ist doch eigentlich schon längst überfällig. Es ist besser, wenn wir uns jetzt trennen."

„Es tut mir leid, dass es so blöd gelaufen ist."

„Schon okay. Ich habe auch schon mit Niall gesprochen."

„Was? Echt? Was hat er gesagt?"

„Er hat sich tausend Mal entschuldigt. Naja, kennst ihn ja. Aber ich glaube, dass er sich wirklich in dich verguckt hat."

Sie lächelte verlegen. Mein Gott, war dieses Mädchen verschossen.

„Aber wir sollten uns nicht treffen!" sagte sie schließlich konsequent.

„Ich habe ihm gesagt, dass es für mich okay wäre, solange es unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet."

„Was? Warum der Sinneswandel? Das ist doch gefährlich!"

„Lola, du bist meine beste Freundin und ich will, dass du glücklich bist. Ihr würdet übrigens ein echt süßes Paar abgeben."

„Findest du?"

„Ja! Geh mit ihm aus! Es ist okay für mich."

„Den anderen Jungs hast du es noch nicht gesagt, oder?"

„Nein, die würden meine Gnade genauso wenig verstehen wie Niall. Ich hab einfach kein Bock mich rechtfertigen zu müssen. Erst wenn es ernster zwischen euch werden sollte, können wir uns Gedanken machen, wie wir ihnen das beibringen. Ach übrigens, haben wir eine offene Beziehung geführt!"

„ERNSHAFT?" lachte Lola laut.

Auch ich musste schmunzeln.

„Was denn? Irgendwie musste ich es doch glaubhaft klingen lassen, dass du es mit ihm treibst und ich nicht austicke."

„Und du meinst, es ist glaubhaft, wenn du erzählst, dass wir uns durch die Weltgeschichte vögeln?" scherzte sie.

Ich piekte sie in die Seite.

„Hör bloß auf! Du hast mich schließlich zu so einer Aussage getrieben!"

Wir sahen beide zu, wie die Sonne langsam hinter dem Meer verschwand. Ich trug nur ein leichtes Sommerkleid, weshalb mir gerade echt kalt wurde.

„Wollen wir zurück ins Hotel? Es ist echt frisch", stellte ich fest.

„Okay, du kannst ja schon mal vorgehen und dich aufwärmen und ich hole uns in der Zeit noch was beim Asiaten."

„Ja, das ist ein guter Vorschlag."

Gesagt. Getan.

Ich machte mich alleine auf den direkten Weg zum Hotel. Ich hatte am ganzen Körper Gänsehaut. Ohne Sonne war es eisig draußen und dann noch dieser Wind. Irgendwie hatte ich das nicht bedacht. Es waren ungefähr noch zehn Minuten Fußweg bis zum Hotel.

MY Direction ♂♀ (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt