Kapitel 8

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Ich ging in mein Hotelzimmer, schloss die Tür, ließ mich auf das Bett fallen und begann bitterlich zu weinen. Ich wollte, dass Harry jetzt bei mir war. Ich hatte mich hoffnungslos verliebt. Keine Ahnung, woher das auf einmal kam, aber es hatte mir wirklich das Herz zerrissen ihn zusagen, dass ich ihn nicht wiedersehen wollte. Denn in Wirklichkeit war genau das Gegenteil der Fall.

Ich musste am nächsten Morgen wie immer früh raus, denn meine Verwandlung zu Alex brauchte seine Zeit und wir hatten am Vormittag noch ein Interview. Ich traf Harry erst im Auto. Er sah noch immer wie ein Häufchen Elend aus. Louis machte mir mit einer Geste deutlich, dass ich Harry nicht darauf ansprechen sollte.

„Was ist mit ihm?" flüsterte ich zu Zayn, sodass Harry es nicht hören konnte.

„Unglücklich verliebt", sagte er nur.

Mich plagte ein unglaublich schlechtes Gewissen. Ich war echt gemein zu ihm gewesen.

„Er hat einen Riesenaufwand für so ein Mädel gemacht und sie hat ihn nicht rangelassen", fügte Niall erklärend hinzu. „Die muss echt was Besonderes sein!"

Oh Gott, oh Gott! Was hatte ich nur getan?

„Wie war dein Abend gestern so?" erkundigte sich Liam.

„Ich hab mich nur noch aufs Ohr gehauen. War einfach völlig fertig", log ich routiniert.

„Harry hat sich Phantom der Oper angesehen. Nur für dieses Mädel", machte sich Niall laut über Harry lustig.

„Halt die Fresse!" wurde er sofort von ihm angeraunzt.

Na es herrschte ja super Stimmung heute Morgen.

Beim Interview gaben wir uns dann gewohnt gutgelaunt. Es war irgend so ein Mittagsmagazin. Wir performten zunächst einen Song und kamen dann zu den Moderatoren auf die Couch.

„Guten Morgen!" riefen sie aufgesetzt und gaben jedem die Hand.

„Wie findet ihr New York?"

„Großartig, Unglaubliche Stadt", schleimte Liam rum. „Die Leute sind wahnsinnig toll."

„Alex, wir haben gehört, dass du ohne deine Freundin hier bist. Ist bei euch alles in Ordnung?"

Woher waren die denn schon wieder so up to date? Es war mir immer ein Rätsel, woher sie ihre Informationen hatten.

„Lola stattet nur ihrer Familie in London einen Besuch ab."
Meine Aussage war nicht mal gelogen. Das Moderatorenteam nickte und hakte zum Glück nicht weiter nach. Schien ihnen plausibel zu erscheinen.

„Und Harry, du wurdest gestern mit einer ominösen Frau im Majestic Theater gesehen? Was läuft da?"

Ein Bild von mir und Harry wurde auf einem Monitor eingeblendet. Wir saßen nebeneinander und sahen uns lächelnd an.

Die Moderatorin sah ihn mit großen erwartungsvollen Augen an. Harry bewahrte zum Glück seine Fassung.

„Sie ist nur eine Freundin", sagte er etwas undeutlich.

„Nur eine Freundin, also? Aha."

Sie machte eine vielsagende Geste.

„Harry, alles okay?" fragte ich ihn, als wir am frühen Abend gemeinsam im Backstagebereich des Madison Square Gardens von Lou für die Show fertig gemacht wurden.

„Klar", sagte er.

„Du wirkst nicht so", gab ich zu Bedenken.

„Ach, das gestern ist einfach blöd gelaufen."

MY Direction ♂♀ (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt