Kapitel 25

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Lexys POV

Langsam hob ich meine Augenlider. Wo war ich? Es war hell und totenstill. Ich blinzelte um besser sehen zu können. Ich erkannte eine Lampe über mir, sah stark nach Ikea aus. Verkrampft drehte ich meinen Kopf zur Seite. Da war ein Fenster. Die Vorhänge waren zugezogen. Ansonsten war alles kahl. Ich drehte meinen Kopf auf die andere Seite. Da standen zwei Stühle. Auf dem einen saß Zayn, auf dem anderen Niall. Beide schliefen. War ich in einem Krankenhaus?

Was war passiert? Angestrengt dachte ich nach. Wir hatten ein Konzert, das war das Letzte, woran ich mich erinnerte. Ich hatte keine Ahnung, wie ich hier gelandet. Was war danach passiert?

Oh Mein Gott! DIE BABYS! Ging es ihnen gut? War ich deshalb im Krankenhaus? Ich legte meine Hand auf den Bauch. Da war noch immer eine kleine Wölbung, aber das hatte nicht viel zu heißen.

„Zayn", sagte ich mit belegter Stimme. Er regte sich leicht, reagierte aber sonst nicht.

„Niall!" sagte ich lauter und fand meine Stimme nun wieder.

Er blinzelte kurz. Er sah mich kurz verwirrt, sprang dann aber hektisch auf.

„Du bist wach! Endlich! Wie geht es dir?"

Er kniete neben mein Bett und hielt meine Hand.

„Mein Babys?" fragte ich ihn, während mein Herz vor Aufregung bis zum Hals schlug.

„Alles gut. Es geht ihnen gut."

Das wollte ich hören. Erleichterung breitete sich in mir aus. Es ging ihnen gut. Meine Welt war wieder in Ordnung.

„Was ist passiert?"

„Du hattest auf der Bühne plötzlich schlimme Bauchkrämpfe. Wir dachten, dass etwas mit den Babys sei, doch zum Glück war es nur eine Blinddarmentzündung. Du musstest notoperiert werden. Sie haben ihn entfernt. Du und die Babys habt alles gut übestanden."

Was? Ich war zusammengebrochen? Ich hatte keinerlei Erinnerungen daran. Etwa vor allen Leuten?

„Du hast uns einen ganz schönen Schreck eingejagt", sagte Zayn, der nun auch wach war.

„Ich kann mich an gar nicht erinnern. Ist das zu glauben?"
„An gar nichts?" fragte Niall mit großen Augen nach.

„Nein."

Zayn und Niall tauschten Blicke aus, die mir gar nicht gefielen. Irgendetwas verschwiegen sie mir. Irgendetwas war passiert.

„Was ist passiert?" fragte ich nun mit einer anderen Betonung. Sie wussten, dass ich sie durchschaut hatte. Keiner wollte so richtig reden. Beide fanden den Fußboden auf einmal unglaublich interessant.

„Niall, rede!" Ich wusste, dass Niall mir am ehesten gehorchte. Immerhin war ich seine Prinzessin.

„Harry", sagte er nur.

Harry? Was war mit Harry? War ihm etwas passiert?

„Er weiß es.... Er weiß alles", fügte Zayn hinzu, um Licht ins Dunkle zu bringen.

Wie? Was? Er weiß ALLES?

„Das ist nen schlechter Scherz!"

„Nein, es ist wirklich wahr", sagte Zayn behutsam. „Du hast dir selber die Perücke vom Kopf gezogen und dich entschuldigt. Während wir mit dir ins Krankenhaus gefahren sind, hat Louis ihm alles erklärt."

„Er hasst mich jetzt!" begann ich zu wimmern. Hätte er es nie herausgefunden, wäre alles gut gewesen. Doch nun verbanden uns zwei Kinder und ich wusste, dass er sich dieser Verantwortung nicht entziehen würde, auch wenn er eigentlich keine Kinder wollte. Wir waren auf ewig miteinander verbunden. Ein Leben lang mit jemandem verbunden zu sein, von dem man gehasst wurde, war kein gutes Gefühl.

„Er hasst dich nicht!" beschwichtige Niall.

„Natürlich tut er das! Ich habe ihn belogen! Ich habe ihm seine Kinder verschwiegen! Was bin ich denn bitteschön für ein Mensch?"

„Er ist einfach nur geschockt und braucht ein wenig Zeit."

„Wo ist er gerade überhaupt? Hat er überhaupt nach den Kindern gefragt?"

„Natürlich hat er das. Er war genauso besorgt wie wir alle. Nicht nur um die Kinder, sondern auch um dich. Er ist gerade bei Louis."

„Er hat sich gesorgt um uns Drei?"

Zayn legte nun einen Gesichtsausdruck an den Tag, den meine Mutter immer hatte, wenn ich ihr von Liebenskummer erzählte.

„Natürlich hat er sich Sorgen um euch gemacht! Er hat mit uns zusammen um euer Leben gebangt. Zwischenzeitlich stand es echt nicht so gut um euch. Er liebt dich trotz allem. Du musst aber auch verstehen, dass er enttäuscht und durcheinander ist. Das kannst du ihm schlecht verübeln."

Ich war total gerührt von der Tatsache, dass ich ihm noch etwas bedeutete und wir ihm offensichtlich nicht komplett gleichgültig waren.

„Ich bin auch nicht sauer auf ihn, sondern auf mich!"

„Das brauchst du nicht!" hörte ich eine männliche Stimme sagen, die weder Niall, noch Zayn gehörte.

Ich sah zur Tür.

Harry.

MY Direction ♂♀ (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt