Kapitel 13

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Der Morgen war früher da als erwartet, räkelnd und grummelnd stiegen die Todesritter aus ihren unbequemen Betten um sich dann, in morgendliches Schweigen gehüllt, wieder anzuziehen und zu rüsten.

Mit einem Nicken wurde sich in dem Gemeinschaftsraum begrüßt und anschließend etwas gefrühstückt.

Die Stimmung war gedämpft und das sollte auch vorerst so bleiben, denn schon kam Thalanor in die Halle gestapft.

„Frischlinge. Los, kommt. Es gibt Arbeit für euch. Brinja du kommst auch mit.".

„Da hat ja wieder jemand besonders gute Laune.", hauchte Cain in Enolas Elfenohren, die zustimmend nickte.

Als die Truppe, von Thalanor angeführt, am Landeplatz zum Stehen kam, drehte sich der Elf um und holte ein Stück Papier aus seiner Gürteltasche.

„So. Ich habe hier direkte Anweisungen von Hochlord Darion Mograine. Er ist momentan mit einer Gruppe auf einer Mission und kann euch nicht selbst einweisen, also obliegt diese prächtige Aufgabe nun mir.", er faltete den Zettel auseinander, überflog ihn kurz und sah seine Schüler dann streng an.

„Also der Hochlord möchte das ihr euch in den Süden des Landes begebt. Unterhalb der Kapelle des hoffnungsvollen Lichts. Hinter einem Hügelkamm fangen die Gebäude der Allianz an. Eure Aufgabe wird es sein einen Posten dort zu errichten und zu halten. Ihr bekommt alle benötigten Materialien, sowie Ghule, Untote, eine Val'kyr...eine Monstrosität...und- "Er stockte kurz und las das Wort erneut."... und zwei Katapulte..." Der Blutelf schüttelte den Kopf und murmelte zu sich selbst: „Zwei Katapulte...ja wenn's weiter nichts ist...und dann auch noch diese Neulinge...das..."er räusperte sich und sah in die ernsten Gesichter.


„Habt ihr Verstanden was eure Aufgabe ist? Es wird viel von euch verlangt und die Erwartungen sind hoch. Enttäuscht uns bloß nicht und verschwendet keine Ressourcen. Euch wird eine große Ehre zuteil, eine große Verantwortung. Nicht jeder bekommt eine solche Gelegenheit sich zu beweisen. Versagen wird nicht geduldet."
Der Nachdruck in seiner Stimme war deutlich spürbar.

„Brinja, du wirst unsere Neuen bis dorthin begleiten, sobald alles eingerichtet ist, kehrst du zurück, um Bericht zu erstatten.", erklärte er weiter.
„Falls etwas dramatisch schiefgehen sollte, kehrst du natürlich früher zurück.", fuhr er fort.
„Ich möchte keine unschönen Überraschungen erleben. Der Kreuzzug ist in Bewegung und wir müssen mithalten. Da haben wir keine Zeit für leichtsinnige Fehler, ich hoffe das ist euch klar." Beendete er seinen Vortag und die Gruppe antwortete mit einem ernsten Nicken.

„Viel Erfolg."

Wieder am Boden angekommen, wurden den Rittern sogleich die Materialien und die dazu gehörende Besatzung gezeigt.
„Wow das ist ja mal ein Aufgebot. Das sollen wir alles unbeschadet dahinschleppen?", staunte Cain.
„Scheint wohl so", antwortete Melkor ihm und schaute die vollbeladenen Karren zweifelnd an.

„Von Schleppen kann nicht die Rede sein, Jungs. Dafür haben wir doch allerleih Ghule und andere Untote zur Verfügung gestellt bekommen.", mischte sich Brinja nun ein.
„Am besten reiten drei von uns vor dem Zug und zwei hinten. Wir sollten spätestens bis heute Nachmittag dort angekommen sein."

„Und was ist, wenn wir angegriffen werden?", fragte Enola etwas beunruhigt.
Brinja schmunzelte und strahlte Kampfeslust aus:" Dann werden wir kämpfen! Aber ich denke nicht das es passieren wird. Die Kapelle ist momentan unter unserer Kontrolle und die Route ist relativ sicher."

„Moment, wir haben die Kapelle in unserer Gewalt?" Hakte Leoric nochmal nach.

„Ja, mehr oder weniger zumindest. Der geweihte Boden dort... nun ja, bereitet uns ein wenig Schwierigkeiten. Aber wir haben das Gelände großzügig umstellt und abgeriegelt. Dort war schon lange kein Paladin mehr." Antwortete die Untote.
Sie erkannte in den vier Gesichtern vor sich eine gewisse Verwirrtheit.
„Was...?"
„Wie meinst du das mit dem geweihten Boden und warum weiträumig...?" fragte Melkor die Frage, die allen auf der Zunge lag.

Frostgarm hungertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt