Kapitel 1

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Vorab...
Für die unter euch, die Wow kennen, denen wird auffallen, dass ich die Geschichte ein wenig verändert habe, aber keine Sorge die Basics bleiben gleich. Auch die Hauptstränge der Addons werden nicht geändert.
Die wichtigsten Änderungen
-Arthas bleibt am Leben (vorerst)
-Veränderter Lauf der Geschichte

Auch die, die WoW nicht gespielt haben oder kennen, können die Handlung und alles verstehen. Ich habe versucht alles soweit es geht zu erklären und der Rest macht die Fantasie 😊
Für die Kenner sind ein paar Insider eingebaut 😉
Viel Spaß beim Lesen <3

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Lärm. Es war laut. Um mich herum tummelten sich hunderte Streiter der Horde. Wir kämpften. Schon viel zu lange... Unser Gegner war die Geißel. Der Schrecken den Arthas, der Lichkönig heraufbeschworen hatte. Ich stand schon seit Stunden auf dem Schlachtfeld und langsam keimte in mir der Wunsch, dass das alles ein Ende fand, und wenn ich dabei sterbe.
Erneut erhob ich mein Schwert und streckte einen Gegner nach dem anderen nieder. Immer wieder drangen laute Schreie an meine spitzen Ohren. Todesschreie, Schmerzensschreie und Schreie aus Angst. Mein Schädel dröhnte förmlich und wäre er eine Maschine, hätte man ihn qualmen gesehen. Apropos Maschine, die Goblins waren mit einem neuen Kriegsgerät aufmarschiert, was erstaunlicherweise nicht direkt auseinandergefallen ist. Beeindruckt hob ich eine Augenbraue, runzelte sie jedoch gleich wieder als ich eine Orkfrau, einen Troll mit sich ziehend durch die Reihen humpeln sah. Den Troll kannte ich. Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden eilte ich auf die zwei zu. Was die Orkfrau mir dann sagte, sollte mein Schicksal besiegeln.
„Er ist hier" keuchte sie schwer atmend und deutete auf den vor Kälte und Erfrierungen zitternden Troll.
Wieder hätte man mein Kopf qualmen gesehen. Mein Blick schnellte über das Schlachtfeld. Weit und breit nur die Geißel, untote Drachen und modrige Gestalten, die aussahen als hätte man 4 Wesen Azeroths zu einem gemacht.
Und dann sah ich ihn. Mein Herz setze für einen Schlag aus und das Blut gefror in meinen Adern. Hastig half ich dem Troll auf die Beine und schleppte ihn so weit zurück wie ich konnte. Ich überließ ihn in die Obhut einer fähigen Priesterin und rannte zur Schlachtreihe zurück. Kalter Wind zog auf, der Himmel wurde, wenn möglich noch dunkler und mir wurde als wäre es Winter geworden. Drückend und dunkel schien alles. Als wäre alles Licht der Welt nun erloschen und die Dunkelheit hätte gewonnen. Bei meiner Seele schwor ich mir, ich würde alles geben, um diesem Frevel ein Ende zu setzen. Mit neuem Mut und rachsüchtiger Wut stürzte ich mich in die Schlacht. Schwerter, Äxte und Lanzen schlugen aufeinander. Holz splitterte und Blut spritze. Den anderen Streitern an meiner Seite schien es ähnlich zu gehen, als sie den Lichkönig erblickten. Ein Taure zu meiner rechten schwang einen Baumstamm durch die Reihen der Geißel sodass man ihre Knochen knacken hörte. Doch es waren nicht nur untote Knochengestalten, gegen die wir kämpften, denn der Lichkönig hatte noch nicht seine stärkste Einheit aufs Feld geschickt. Die Todesritter.
Das sollte sich jedoch nun ändern. Arthas schwang Frostgram nach vorne und gab das Signal zum Angriff. Eine Horde an Reitern kam auf uns zugestürmt und sprangen ohne Mühen über unsere Reihen, landeten hinter uns und griffen alles an was sich ihnen in den Weg stellte. Ich dachte an all die Verletzten, die Heiler und die die nicht gut gerüstet waren. Als hätte einer dieser Ritter meine Gedanken gehört, streckte er sogleich eine Troll Schamanin nieder. Ob gewollt oder nicht riss es mich zu diesem Reiter, von Wut gepackt schlug ich auf das untote Schlachtross ein, es bäumte sich wiehernd auf und warf den Ritter ab. Dieser erhob sich sogleich wieder und sah mir mit seinen kalten, blau leuchtenden Augen direkt in meine Grünen. Mir wurde kalt. Der Boden unter meinen Füßen gefror und dieser Mann, es war ein Mensch, strahlte nur den Tod aus.
Wie in Zeitlupe verfolgte ich den Hieb seines Schwertes, tauchte drunter weg und stach meines durch seine Brustplatte direkt ins Herz. Es hätte umfallen müssen. Er hätte tot sein müssen. Doch er grinste mich unter seinem dunklen Helm nur an und hieb erneut nach mir. Blitzartig riss ich meine Waffe wieder aus seinem Körper und konnte noch um Haaresbreite dem tödlichen Schlag entgehen. Er traf lediglich meine Schulter, die zwar durch meine Rüstung unversehrt blieb, jedoch warf mich die unnatürlich starke Wucht seines Schlages zurück. Ich strauchelte, fing mich aber wieder und stellte mich erneut meinem Gegner. Wir sahen einander sehr intensiv an, als wären wir allein hier, niemand störte uns und nicht mal die Kälte schien mir mehr etwas auszumachen. Ich reckte mein Schwert in die Höhe, sprach eine heilige Formel und der Boden unter uns leuchtete auf. Ein Lichtstrahl durchbrach die dicken dunklen Wolken und tauchte uns in warmes Licht. Dem Todesritter spuckte verächtlich auf den Boden und rannte schreiend auf mich zu. Die eingravierten Runen meiner Waffe leuchteten auf und unsere Schwerter trafen sich. Einen Machtkampf ringend standen wir da und hielten gegen die Kraft des anderen. Er sah mich verbissen an, ich erwiderte diesen Blick und sprach nochmal ein Segenswort, worauf hin der Todesritter schreiend zurückwich. Ich nutze diese Chance und schlug kraftvoll auf ihn ein. Diesmal wankte er, seine leuchtenden Augen sahen mich fassungslos an als er das Blut an sich herunterlaufen sah. Ich hieb erneut und schlug ihm den Kopf ab. Erschöpft und schwer atmend sah ich ihm beim Zusammensacken zu. Ich wandte mich um und musste feststellen das das warme Licht bereits verschwunden war, und meine Mitstreiter ähnliche Probleme mit ihren Gegnern zu haben schienen.
Hinter all den Feinden erblickte ich wieder Arthas. Er stand nur da. Beobachtete und tat nichts. Wieder packte mich diese Wut und ich fluchte.
Noch bevor etwas anderes passieren konnte flog, wie aus dem nichts, ein gigantischer knöcherner Drache über uns und schien es nochmal 10 Grad kälter zu machen. Ein leichter Eissturm fegte über uns hinweg und die enormen Krallen des Drachen dünnten unsere Reihen aus. Bevor ich wusste wie mir geschah bemerkte ich das ich fast allein in der Schlachtreihe stand. Viele meiner Verbündeten waren wie erfroren zu Boden gesunken und regten sich nicht mehr. Aber auch die Masse der Gegner schien sich dezimiert zu haben. Vor Kälte zitternd erkannte ich auch sogleich was der Grund dafür gewesen war.
Arthas. Er schritt auf uns zu. Oder auf mich? Ich fixierte den Lichkönig und es kam mir vor, als würde er auch mich fixieren. Wie betäubt stand ich da und beobachtete wie der Mensch mir entgegenkam, die Zeit verstrich langsamer als je zuvor. Ich hörte Arthas Stimme. Sie war so bebend und angsteinflößend das mir vor Schreck der Atem in der Kehle stecken blieb.
„Begehrst du Macht?" Ich konnte das kühle Grinsen förmlich hören. Ich wagte nicht wegzusehen, geschweige denn ihm zu antworten. Nur noch wenige Meter trennten uns voneinander und er erhob Frostgram. Alles geschah so schnell.
Ein dunkler Strahl packte mich und riss mich auf den König zu. Seine Aura war viel intensiver als die des Todesritters. Ich fühlte mich als hätte mich der leibhaftige Tod zu sich gerissen. Und nichts anders war geschehen.
Ich wehrte mich so gut es ging gegen die dunklen Fäden die mich gepackt hielten, jedoch ohne großen Erfolg. Ehrfürchtig sah ich wie gebannt auf die Klinge in den Händen des Lichkönigs. Frostgram. Die Waffe die all das Leid und die Verderbnis über uns gebracht hatte. Unter Aufgebot all meiner Kräfte riss ich mein Schwert in die Höhe und schlug nach Arthas. Meine Klinge kreuzte die Seine.
Er riss mich noch näher heran und legte seine eisige Hand um meinen Hals. Augenblicklich blieb mir die Luft weg, ich lies mein Schwert fallen und versuchte mich aus seinem Griff zu lösen.
„Dein Mut soll belohnt werden" hörte ich ihn sagen, auch wenn das Rauschen meines Blutes in den Ohren mir enorm laut vorkam, diese Stimme übertönte alles und ich hatte das Gefühl ihn selbst in meinen Gedanken sprechen zu hören.
Sein Griff lockerte sich ein wenig und er drückte mich ein stück von sich weg, um die geschaffene Distanz mit Frostgram zu füllen. Der Einstich war fast schmerzfrei, so schnell drang die Klinge in meinen Körper. Meine Rüstung durchschnitt sie als trüge ich gar keine. Blut tropfte auf den eisigen Boden und das letzte was ich sah war Arthas der mich diabolisch angrinste, bevor ich von solch einer Wucht an Schmerzen übermannt wurde, dass ich die Besinnung verlor.

Frostgarm hungertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt