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Sie nahm einen tiefen Zug an ihrer Zigarette und blies den Rauch Richtung Sonnenuntergang.
Eigentlich wollte sie schon längst mit dem Rauchen aufhören, weil es nicht sonderlich vorteilhaft ist als Arzthelferin von einer krebsverursachenden Droge abhängig zu sein. Doch es ist schwierig bei so großem Stress, wie ihrem, solch ein Laster abzulegen.
Immerhin hatte sie sich mit der möglichen Gefahr auseinandergesetzt und ging dieses Risiko mit aufgeklärtem Gewissen ein. Das war doch etwas oder?
Sie saß auf einer kleinen Holzbank in dem überschaubaren Garten vor ihrem Haus, als ihr ein Mann ins Auge fiel.
Er war von oben bis unten durchnässt. Für gewöhnlich würde sie sich nicht weiter darum kümmern, denn es war nichts neues, dass öfters mal Penner und Raudis durch ihre Straße liefen...

Doch irgendwas war anders an diesem Mann, was sie neugierig machte.
Er war zu gut gekleidet um ein Penner zu sein. Was heißt schon gut gekleidet? Er sah aus wie aus einer Militäreinheit mit seinen schwarzen Stiefeln, der schwarzen Hose mit den Taschen und der eigenartigen schwarzen Jacke.
Was sie jedoch wirklich faszinierte war sein linker Arm. Er glänzte silbern. Ob das zur Jacke gehörte?

Vielleicht war er Soldat, aber dafür sah er zu zerstreut aus. Er lief orientierungslos umher.

Sie nahm noch einen Zug an der Zigarette. Sie behielt den Rauch noch einige Sekunden in der Lunge bevor sie ihn wieder ausblies und starrte weiterhin skeptisch den mysteriösen, schwarzhaarigen Mann an.

Auch wenn sie nicht die Freundlichste im Umgang mit anderen Menschen war, sprach sie ihn an.

"Hey, alles okey?"

Blitzartig drehte er den Kopf zu ihr und blickte ihr tief in die Augen. Sie hielt seinem Blick stand und zog erneut gemütlich an der Zigarette. Er sah ziemlich verwirrt aus. Er wandte den Blick ab. Er antwortete nicht. Als er sich gerade wieder zum gehen wandte, sprach sie ihn erneut an.

"Was ist mit deinem Arm?"

Sie deutete mit einem Kopfnicken auf seinen rechten Arm, den er angewinkelt an seinen Oberkörper presste. Er hatte offensichtlich Schmerzen darin. Er blieb stehen und sah sie wieder fragen an.

Jetzt stand sie auf, klopfte die Asche von ihrer Kippe und ging auf ihn zu.
Sie machte hinter dem Zaun halt und nahm einen weiteren Zug. Er wich einen Schritt zurück, obwohl er noch ziemlich weit von ihr entfernt stand.

"Lass mal sehen"

sagte sie und schnippte den Zigarettenstummel auf die Straße.
Er zögerte, trat jedoch nach einer kurzen Bedenkzeit an sie heran...

Blick hinter die dunkle Seite  (Winter Soldier ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt