Kapitel 9

106 2 0
                                    

Pov Marie
Anja hat mir versprochen, bis heute Abend noch zu bleiben. "Hey meine kleine, ich glaube, du denkst wieder zu viel nach! Was ist denn los?", Anja merkt sofort meine Stille und fragt mich natürlich aus.
"Ach nichts, ich werde dich vermissen, wenn du in Paris bist."
"Kopf hoch, wir können uns inmer wieder gegenseitig besuchen.", da hat sie recht.
"Du spielst?", Mittag zeigt begeistert auf die Gitarre.
"Na klar! Magst hören?", ich hole mein Instrument und fang an einfach zu spielen.
"Manchmal fühl ich mich hier falsch, wie ein Segelschiff im All, doch bist du mit mir am Bord, bin ich gerne durchgeknallt.", ich lass einfach jede Note, jeden Ton erklingen und kann sie damit begeistern.
"Hallo Lieblingsmensch! Ein Riesemkompliment dafür, dass du mich so gut kennst. Bei dir kann ich ich sein, verträumt und verrückt sein. Danke Lieblingsmensch, schön, dass wir uns kenn'.", ich habe sie nicht nur begeistert, sondern gerührt.
"Anja, ich habe dich lieb"
"Ich dich auch meine kleine.", so fest wie jetzt hat sie mich noch gar nicht umarmt.
"Du? Kann ich dich denn um einen Rat fragen?", diese Frage verblüfft mich jetzt.
"Du? Mich?", skeptisch hebe ich eine Augenbraue, worauf sie nur nickt und ich nur wetten kann, worum es geht.
"Also ich weiß nicht, da wäre etwas..", ganz Ohr lehne ich mich mit dem Kopf an ihre Beine und strecke meine aufs Bett.
"Ich höre? Gibt es da vielleicht jemanden?", mit breitem Grinsen sehe ich zu ihr auf und sie lächelt.
"Anja ist verliebt!! Warte, nicht sagen, lass mich raten, Lena?!"
"Spinner, naja, das weiß ich eben nicht.", das erste Mal erlebe ich eine verzweifelte Anja.
"Was beschäftigt dich denn?"
"Sind wir jetzt beim Kommerkasten?", versucht sie locker abzuschweifen.
"Liebes, du sagtest, du brauchst einen Rat. Also raus mit der Sprache!"
"Ach Marie, ich weiß nicht, irgendwie bedeutet sie mir immer mehr"
"Und was schließt du daraus? Vielleicht solltest du mit ihr reden", schlage ich vor.
"Weißt du noch, als wir eines Abends mal wieder spät trainiert haben? Da wollte ich mit ihr reden, aber sie hatte schon geschlafen, ich habe auch gemerkt, wie unruhig sie geschlafen hat. Also habe ich mich zu ihr gelegt und sie umarmt, so blieben wir auch bis zum nächsten Morgen liegen. Seit dem bedeutet sie mir immer mehr, seit dem bin ich sogar nervös und wir suchen auch die gegenseitige Nähe. Ich würde mit ihr schon lange reden, wäre ich nur nicht so schüchtern", nach all dem lässt sie einen großen Seufzer raus und ich bin einfach nur begeistert. "Ihr seid soooo süß!!! Anja, ich glaube, du hast dich da dezent verknallt!"
"Findest du?"
"Eh...hallo?! Schau mal, wie rot du bist!", kichere ich und Anja fast sich zur Kontrolle ins Gesicht.
"Ich bin nicht rot!"
"Oh doch! Du hast dich eindeutig in die Nr. 20 verschossen!"
"ich glaube, jetzt wo dus sagst, hast du recht."
"Meine Liebe, bitte tu mir den Gefallen und rede mit ihr. Ich glaube, ihr habt euch ne Menge zu sagen."
"Danke, dass es dich gibt, du bist die Beste!", ich bekomme einen Kuss auf die Stirn und wundere mich, dass Anja sowas zu mir sagt.
"Die Beste bleibst immer noch du!", wieder bringe ich sie in Verlegenheit. Mir gefällt die verliebte Anja sehr.

Pov Lena
Nach der Länderspielphase hat Anja beschlossen ertmal bei zu bleiben, bevor wir nächste Woche wieder im Verein sind und sie somit in Paris. Es wird wieder schwer, sie so lange nicht zu sehen. Vor allem nach den letzten Tagen. Noch nie waren wir uns so nah und außerdem verhält sie sich in letzter Zeit so merkwürdig, so schüchtern und irgendwie sehr lieb. Heute Abend müsste sie von Marie zurück kommen. Ich bin wirklich begeistert, wie sehr sie für sie da sind, auch wenn wir damals einen schlechten Start hatten. Dazu muss ich schon sagen, dass der Schlag von Anja nicht ganz ohne war, aber das haben wir schon vergessen.
Um die Zeit zu vertreiben, bis Anja kommt, lese ich mein Buch weiter. Doch selbst da muss ich an sie denken. Was sie wohl macht? Ob sie schon auf dem Weg ist? Genau in diesem Moment klingelt es an der Tür. Sofort lasse ich das Buch links liegen und mache ihr die Tür auf.
"Anjaa!!"
"Lena!", wir liegen uns noch ewig in den Armen und es fühlt sich einfach gut an.
"Lena, ich muss dir was sagen"
"Na komm", ich greife nach ihrer Hand und wie automatisch haken sich ihre Finger in meine.
"Bleib mal stehen", kurz vor dem Wohnzimmer hält sie mich auf und sieht mich an, ihre Hände greifen nach meinen und ein schauer geht mir über den Rücken.
"Lena..ich..", ich glaub ich träume. Ohne den Blick in meine Augen zu meiden, küsst sie mich. Der Kuss ist so sanft, dass man denken könnte, sie hätte Angst mich zu zerbrechen.
"Habe mich in dich verliebt", sagt sie vorsichtig und sofort erwidere ich den Kuss und bin einfach glücklich.

-----------------


Mein Wegbegleiter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt