Chapter 8

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Im Nachhinein gesehen, war der Ball gar nicht so schlimm gewesen. Um ehrlich zu sein hatte ich sogar ziemlich viel Spaß. Sirius und ich hatten uns zunächst an einen der Tische gesetzt und den anderen beim tanzen zugesehen, ehe wir selbst die Tanzfläche betraten. Dort mussten wir allerdings feststellen, dass keiner von uns ein sonderlich begabter Tänzer war. Trotzdem versuchten wir es. Das Ganze endete darin, dass wir unsere eigenen Tänze erfanden, die nicht wirklich mehr etwas mit Walzer zu tun hatten. Als die Musik von klassisch zu Pop wechselte, wurde uns die Tanzfläche bald zu voll und wir setzten uns wieder an einen der Tische um etwas zu trinken, wobei wir uns das erste Mal vernünftig unterhielten.

Sev war von meinen Erzählungen weitaus weniger begeistert. Er verstand nicht, warum ich Sirius nicht einfach abgesagt hatte und mit jemand besserem auf den Ball gegangen war.

Der Herbst verging und es wurde Winter. Damit rückte auch Weihnachten und damit die Ferien näher. Da ich meinen Aufsatz über die Verwandlung eines Pelikans in einen Pokal in meinem Schlafsaal vergessen hatte, war ich ziemlich spät dran und rannte schon beinahe die Gänge entlang.

Ich bog gerade um eine Ecke, als ich plötzlich mit jemandem zusammenstieß. Dreimal dürft ihr raten wer es war.

Genervt verdrehte ich die Augen, zwar verstanden Sirius und ich uns inzwischen deutlich besser und wir redeten auch hin und wieder über belanglose Themen, doch gerade passte mir dieses Zusammentreffen überhaupt nicht, ich wollte nicht viel zu spät zu Verwandlung kommen. Deshalb nickte ich ihm nur kurz zu und wollte dann schnell weiter gehen. Doch ich konnte mich nicht bewegen. Irritiert starrte ich auf meine Füße. Auch Sirius schien bemerkt zu haben, dass hier etwas nicht stimmte, denn er sah mich grinsend an. „Wenn du heute noch pünktlich zum Unterricht kommen willst, musst du mich jetzt küssen." „Was?! Spinnst du?", fauchte ich ihn an. Nur weil wir uns inzwischen einigermaßen verstanden und so etwas wie Freunde geworden waren, konnte er sich doch nicht einbilden, dass ich ihn küssen würde. Schulterzuckend schaute er mich an und deutete nach oben. „Ich habe Zeit, im Gegensatz zu dir, habe ich jetzt eine Freistunde und danach ist der Unterricht für heute vorbei." Verwirrt schaute ich auf was er da deutete und als ich entdeckte, was er meinte stöhnte ich auf. Über uns befand sich ein Mistelzweig. Bei meinem Glück, war ja auch nichts anderes zu erwarten gewesen. Nachdenklich schaute ich zu Sirius, welcher mich abwartend anschaute. „Na küss mich endlich, ich habe keine Lust den ganzen Stoff nachzuholen", forderte ich ihn auf. Dies ließ er sich nicht zweimal sagen, mit einem schnellen Griff hatte er mich näher zu sich gezogen und ehe ich es mich versah, lagen seine Lippen schon auf meinen. Ich wusste zwar, dass dieser Kuss kommen würde, trotzdem hatte er mich überrumpelt. Der Kuss war kein kurzer, vorsichtiger Kuss. Es war ein langer und immer leidenschaftlich werdender Kuss, den ich zu meiner eigenen Überraschung ziemlich schnell begann zu erwidern. Atemlos lösten wir uns nach einigen Minuten wieder voneinander und schauten uns überrascht an. „Ich...ich muss jetzt wirklich los, ich bin sowieso schon viel zu spät", meinte ich atemlos und wollte mich an ihm vorbeidrängen. Allerdings hielt er mich zurück und drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe er mich verschmitzt angrinste. Ich lächelte ihm noch kurz zu, ehe ich mich schnell umdrehte und schon beinahe in mein Klassenzimmer stürmte.

Magic Love - Sirius BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt