Auch wenn es seiner Verlobten wieder besser ging und sie sich bereit erklärte endlich ihre Aufwartung Lord Ogynes zu machen. Machte er sich dennoch sorgen, immerhin war sie erst wieder zu Kräften gekommen und der Lord bei denen sie zu Gast waren, war alles andere als ein freundlicher Zeitgenosse. Die Burg war heruntergekommen und Leylia überspielte diese Tatsache gekonnt. Sie verließ bereits am Morgen ihre Räumlichkeiten und ging mit ihm spazieren. Selbst der Medicus war überrascht, über diese rasche Heilung und meinte sogar, dass sie soweit stabil war, um weiter zu reisen.
Sie war noch nicht wieder ganz geheilt, aber es stimmte ihn fröhlicher, dass sie auf ihn zugegangen war und es nicht mehr vermied mit ihm zu sprechen.
Er stand vor ihrer Tür und holte sie nun für das Dinner ab, wobei er schon das schlimmste befürchtete. Aber sie mussten die Tradition wahren und er stellte sie offiziell als seine Verlobte vor.
Die Tür wurde geöffnet und Leylia trat heraus. Ihm blieb für einen Moment das Herz stehen, sie war eine bildschöne, junge Frau. Und er konnte kaum den Blick von ihr abwenden. Isabella hatte sie herausgeputzt und ihr ein beige farbenes, mit silber Pailletten dekoriertes Abendkleid angezogen, dass fast ihr Verlobungskleid übertraf. Sie trug ihr Haar in Locken zur Seite und untermalte ihre grünen Augen, die zu leuchten schienen.
„Lord Polarion, schön dass Ihr mich abholen kommt", sagte sie und lächelte ihn an.
„Soweit ich weiß gehört es sich so Lady Leylia", meinte er und bot ihr seinen Arm an, den sie auch dankend annahm.
„Danke Isabella, du kannst dich gerne zurückziehen. Ich werde keine Hilfe benötigen, wenn das Dinner vorbei ist", wies sie ihre Zofe an und Erial war bereits aufgefallen, dass Leylia sehr zuvorkommend der Dienerschaft war.
„Leylia du solltest noch ein, zwei Dinge erfahren, bevor du Lord Ogynes als meine Verlobte kennenlernst", begann Erial und wusste nicht so Recht wie sie reagieren würde.
„Ich höre", erwiderte sie und er stellte fest, dass sie sich ein wenig sträubte auf ihn zu hören.
„Es war bekannt, dass ich ursprünglich deine Schwester heiraten sollte", fuhr er fort, „ich habe Lord Ogynes mitgeteilt, dass es Malenya war, die nicht der Heirat zugestimmt hatte."
„Warum? Ich meine du hast sie gekränkt und verletzt und nun schiebst du das alles auf sie?!", verstand sie die Situation nicht und ließ sehr schnell von ihm ab. Sie war wütend, das konnte er deutlich erkennen.
„Nein, glaube mir, dass würde ich niemals tun", sagte er ruhig, er musste es ihr einfach erklären, dann sollte sie sich wieder beruhigen, „Lady Malenya, deine Schwester wird eine bessere Aussicht auf eine Heirat haben, wenn bekannt wird, dass sie mich abserviert hat."
Nun verstand sie die Welt nicht mehr, warum sollte diese Tatsache Malenya helfen?
„Wenn ich eine Frau ablehne, was meinst du wie ein anderer Lord dann darauf reagieren würde?", fragte er sie und nun dämmerte ihr, warum Erial so handelte. Kein anderer Lord würde sie als Braut in Betracht ziehen, wenn jemand aus der königlichen Familie sie abgelehnt hatte. Niemand gab sich mit weniger zufrieden.
„Wissen das meine Eltern?", fragte sie ihn und er nickte.
„Sie erklärten sich einverstanden, dass wir das so dem königlichen Hof und allen anderen erzählen werden", sagte er und Leylia stimmte dem ebenfalls zu.
„Gut, ich denke, dass ich das so vertreten kann", erwiderte sie und nahm wieder seinen Arm.
„Und das Zweite?", fragte sie nach und beruhigte sich wieder.
„Lord Ogynes kann sehr vulgär sein und deshalb bitte ich dich nicht alles zu sehr zu Herzen zu nehmen, was er von sich gibt", antwortete er ihr und sie fing an zu lachen.
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Im Zeichen des Nordens
FantasyEs waren friedliche Zeiten, so zumindest wurde es überall erzählt. Lady Leylia ahnte nicht einmal, dass das Königreich kurz vor einem Krieg stand und sie eines der Hauptfiguren darin war. Warum hatte Lord Erial van Polarion sie zu seiner Braut erkor...