Der Palast von Tylsanyon war nicht ungewohnt für ihn, schliesslich wuchs er hier auf und hatte auch schöne Erinnerungen daran. Aber er hasste dieses Verlogene und allem voran hasste er diese Oberflächlichkeiten. Kaum nahm man wahr, dass er wieder hier war, wurde er von Beratern und anderen Aristokraten belagert. Sie suchten neugierig nach der Verlobten, aber zum Glück konnte Eldion sie ohne grosses Aufsehen in ihre Gemächer geleiten lassen.
Er mochte es sich nicht ausmalen, wenn das Geheimnis gelüftet war, dass er anstelle von Lady Malenya nun Leylia gewählt hatte. Natürlich hütete er sich davor, jemanden davon zu erzählen, dass er derjenige war, der Lady Malenya ablehnte.
Aber er nahm schwer an, dass sich niemand verplappern würde. Und die Schwester seiner Verlobten, befand sich weit genug um die Wahrheit auszuplaudern. Eldion war so frei und beanspruchte ihn für eine Besprechung, was mehr als Ausrede galt um nicht mit den anderen Höflingen sprechen zu müssen.
„Ich bin überrascht, dass du eine ganz andere Frau an deiner Seite hast als geplant", sprach nun der Prinz dieses heikle Thema an. Erial zuckte mit den Schultern, Leylia war nun seine Verlobte und das mussten alle akzeptieren. Ob sie nun wollten oder nicht.
„Vater wird sicher nicht erfreut sein, dass du eine andere Frau zur Gemahlin nimmst. Ich denke, er wird dagegen sein und eine andere Verbindung vorschlagen", sagte Eldion und Erial schüttelte den Kopf.
„Leylia und keine andere werde ich heiraten", war Erial entschlossen und liess dabei keine Widerworte zu.
„Ein Augenschmaus ist sie allemal", verstand Eldion und zwinkerte ihm zu.
„Sie ist meine Verlobte nicht deine", warnte Erial und ihm war es egal ob er den Kronprinzen zurechtwies. Schliesslich gehörte er auch zum Königshaus und
„Vorallem ist sie sehr jung", ignorierte der Prinz seinen Kommentar.
„Ihre Schwester ist nur ein paar Jahre älter, also warum sprichst du das an?", fragte Erial.
„Sie wird dir sicher viele Kinder schenken. Du weisst ja, dass Vater sichergehen will, dass die Linie Tylsanyon bestehen bleibt. Eine junge Braut für den 3. in der Thronfolge ist ihm sicher ein Dorn im Auge. Solange ich noch keinen Erben habe", erklärte Eldion seine Gedankengänge und Erial nickte ihm zustimmend zu.
„Dann wird es Zeit, dass du dir auch eine Braut suchst", sagte Erial und klopfte ihm auf die Schulter, „aber vergiss nicht, Leylia ist keine Option für dich."
„Ich würde es doch nie wagen, deine Verlobte anzurühren", wehrte Eldion ab und grinste. Der Kronprinz war dafür bekannt ein Schürzenjäger zu sein. Aber er würde es nie wagen ein Haar an der Verlobten seines Cousins zu krümmen.
„Sag mir lieber, wie dein Vater so gelaunt ist", tastete sich Erial an diese Thematik vor. Er wollte abschätzen, ob er Leylia so bald wie möglich dem König vorstellen sollte, oder ob er das Aufeinandertreffen lieber hinauszögern sollte.
„Er hat einen Konflinkt mit den Südstaaten unter anderem Valysium", erzählte Eldion und legte seine Stirn in Falten. Es war offensichtlich keine leichte Kost, diesen Konflikt beiseitezulegen.
„Geht es immernoch um die Handelswege?", fragte Erial und machte sich darüber wohl auch schon Gedanken.
„Sie wollen die Zollgebühren nicht stellen, schliesslich beziehen sie die meisten Rohmaterialien von uns. Dich betrifft es auch, da du unabhängig und deine Handelswege ebenfalls durch Tylsanyon führen", sprach Eldion weiter und Erial wollte sich wirklich nicht mit dieser Thematik befassen.
„Lass die Handelswege mal meine Sorge sein. Ich denke wir brauchen ein Gegenstück zu Valysium, eine Ware die wir notwendigerweise benötigen und gleichzusetzen ist wie der Rohstoff den sie von unseren Ländern beziehen", sah Erial nur diese Lösung.
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Im Zeichen des Nordens
FantasyEs waren friedliche Zeiten, so zumindest wurde es überall erzählt. Lady Leylia ahnte nicht einmal, dass das Königreich kurz vor einem Krieg stand und sie eines der Hauptfiguren darin war. Warum hatte Lord Erial van Polarion sie zu seiner Braut erkor...