Bianca di Angelo - My Life

Kapitel 14

Ich atmete tief durch. Ich zitterte am ganzen Körper und meine Gedanken rasten. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, als mich plötzlich jemand anrempelte. Ich zuckte zusammen. Es war ein braunhaariges Mädchen, ich hatte sie schonmal gesehen... War sie nicht auch in der Hermes Hütte? Sie rief noch: „Tschuldigung" und rannte weiter auf die große Halle zu. Sie trug wie die meisten im Camp ein orangenes Camp Halfblood T-Shirt, dazu hatte sie noch eine Jeans mit dutzenden kleinen Taschen an.
Während ich darauf wartete, dass Chiron wieder zurückkommt, dachte ich darüber nach wo ich dann nach Nico suchen wollte. Ich kam, egal wie ich es drehte, auf den Schluss, dass ich im Wald anfangen musste. Er ist dort ja verschwunden, vielleicht ist dort eine Spur. Aber was, wenn dort nichts ist? Dann hätte ich ein gewaltiges Problem.
„Bianca!", riss mich Chiron aus meinen Gedanken.
„Ja?", fragte ich.
„Die Camp Bewohner wissen jetzt Bescheid und es haben sich zwei andere Halbgötter bereiterklärt mit dir auf den Einsatz zu gehen."
„Okay, können wir dann los?", ich wollte eigentlich schon seit Ewigkeiten auf der Suche nach Nico sein...
„Sofort, nachdem du deine Prophezeiung abgeholt hast, dann warten die anderen beiden in der großen Halle."
„Okay, bring mich zu, wo auch immer ich diese Prophezeiung abholen kann."
Chiron nickte und wir liefen in Richtung der großen Halle.

Dort brachte er mich in einen Nebenraum in dem eine kleine Treppe auf den Dachboden führte. Er gab mir einen kleinen Block und einen Stift. Ich schaute ihn nur fragend an. „Du wirst dort oben das Orakel von Delphi treffen, und seine Worte sind die Prophezeiung. Die Prophezeiung schreibst du dann auf den Block auf. Viel Glück", sagte Chiron und lächelte mir warm zu.
Ich nahm den Block und den Stift, atmete tief durch und begann die kleine Treppe zu erklimmen. Oben war eine Falltür, also stieß ich sie vorsichtig auf.
Ich stütze mich hoch und schloss die Falltür wieder. Ich war wie erwartet auf einem Dachboden, der düster war. Es fiel nur ein bisschen schummriges Licht durch ein einzelnes Fenster. Hier drin war es stickig und es stand überall Rümpel herum... Moment, das waren keine normalen Gegenstände. Ich lief an einem goldenen Kopf eines Löwens vorbei, an einem seltsamen Horn und an einem Fell von einem Tier das ich nicht zuordnen konnte. Ich lief ein bisschen weiter und versuchte nicht zu stolpern.
Es wurde immer dunkler, und ich hielt mich an der Wand fest. Die Wand hier drin war echt seltsam... Sie war garnicht eben... ich versuchte sie mir genauer anzugucken, aber meine Augen hatten sich noch nicht genügend an die Dunkelheit gewohnt.
Ich wartete bis ich mehr sehen konnte, als plötzlich etwas sehr hell leuchtete, sodass ich komplett geblendet war. Ich ließ die „Wand" sofort wieder los. Ich dachte erst es wäre die Skelettkatze, aber ich irrte mich.
Als ich meine Augen wieder öffnete, bemerkte ich, dass es zwei Neongelbe Augen waren die mich anstarrten. Mein Herz blieb schier stehen. Diese neongelben Augen gehörten zu einer Mumie. Sie öffnete den Mund und Rauch quoll aus ihrem Mund.
Ich gab einen Schrei von mir. Ich zog mein Jagdmesser und fing an wieder zurück zum Ausgang zu hasten, aber ich konnte ihn nicht finden. Plötzlich hörte ich, dass sie etwas sagte. Ich drehte mich um und bemerkte, dass sie stehen geblieben ist. Ich blieb ebenfalls stehen und hörte genauer hin:

„Im Norden folgen drei dem Schatten.

Bis zum Fuß des Riesen."

Ich kritzelte es schnell auf meinen Notizblock. Das hier musste das Orakel sein... Kann das Orakel nicht einfach irgendwas sein was einem nicht so einen Schreck einjagt?

„Dort wird wiedergefunden, was früher einmal hatten.

Eine Entscheidung wird getroffen.

Denn gibt es Wiedersehen überall.

So mancher muss hoffen.

Neue Gefährten mit unenthüllten Geheimnissen im Schwall.

Im Vollmond wird die Sache offen."

Ich wollte grade gehen, da das Orakel ja anscheinend fertig war und war total erleichtert, aber nichts da.