Ariana öffnete nur ganz langsam die Augen. Ihr Kopf fühlte sich an wie Blei und ihr Mund war staubtrocken. Vorsichtig blinzelte sie den Schlaf beiseite und starrte in die, fast stockdunkle und ungewohnte Umgebung. Für einen Moment versuchte sie sich zu erinnern, wo sie sich befand, als ihr wieder ihr charmanter Chef in den Sinn kam und der viele Alkohol, der ihr die Sinne vernebelt hatte. War sie etwa eingeschlafen?
Erschrocken setzte sie sich auf und blickte an sich hinunter. Jemand hatte sie mit einer leichten Wolldecke zugedeckt und ihr die Schuhe ausgezogen, aber ansonsten war sie vollständig bekleidet. Verzweifelt, blickte sich Ariana nach einer Uhr um, doch fand keine.
Beim Aufstehen, stieß sie sich das Schienbein gegen den Couchtisch und fluchte leise vor sich hin. Das einzige Licht, dass ihr den Weg erleuchtete, war das kalte Mondlicht, das hoch oben am Firmament stand. Das durfte einfach nicht wahr sein. Schon der erste Tag bei der Arbeit und sie ließ sich von diesem Möchtegern-Casanova abfüllen. Ihr Vater würde sie umbringen.
Als sie sich langsam in Richtung Küche vor tastete, stieß sie gegen etwas weiches, das schmerzhaft auf grummelte. Hatte Signore Morrone etwa auf dem Fußboden im Wohnzimmer geschlafen?
„Ariana, sind Sie das?", hörte sie die verschlafene Stimme, ihres neuen Chefs fragen.
„Nein, ich breche gerade hier ein." Unmerklich verdrehte Ariana ihre Augen und fand es fast schon ein wenig schade, dass man dies in der Dunkelheit nicht sehen konnte, „Natürlich bin ich es. Wie spät ist es?"
Es dauerte eine Weile, bevor sie eine Antwort bekam, da die unsichtbare Stimme nach ihrem Handy suchte. Als das Licht des Displays endlich aufblitzen, sah Ariana schemenhaft das müde Gesicht von Michele Morrone, der selbst jetzt noch umwerfend aussah. Ariana wollte gar nicht wissen, wie sie nach all dem Wein auf ihn wirken mochte. Wobei, was interessierte es sie, was er über sie dachte?
„Es ist 1 Uhr morgens. Schlafen sie noch ein wenig. Ich bring sie morgen früh nach Hause." Michele wollte sich eben wieder umdrehen, als die heißblütige Italienerin ihn unsanft mit dem Fuss anstupste.
„Auf keinen Fall! Sie müssen mich sofort zurückbringen. Mein Vater bringt mich um, wenn er bemerkt, dass ich nicht nach Hause gekommen bin!"
„Das hat auch Zeit bis morgen früh. Ich werde ihm sagen, dass Sie mir noch bei einer Dinner-Party geholfen haben." Doch Ariana ließ nicht locker, sondern knipste das Licht an, wo die beiden, völlig geblendet, die Augen zu kniffen, „Hätten Sie mich nicht vorwarnen können?"
„Kommen Sie schon. Sie müssen mich nach Hause fahren. JETZT!" Ariana suchte ungeduldig nach ihren Schuhen, während Michele sich langsam erhob und seine müden Glieder streckte, „Können Sie sich nicht etwas beeilen?"
„Ob Sie nun um 2 Uhr oder 5 Uhr morgens nach Hause kommen, was spielt das für eine Rolle?" Michele war zunehmend genervt von der wildgewordenen Furie, die ihn um seinen Schlaf brachte und verstand nicht ganz, warum sie ein solches Aufhebens darum machte, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen.
„Sie haben ja keine Ahnung. Lernen Sie meinen Vater kennen und Sie wissen, was ich meine", keifte Ariana den verschlafenen Signore Morrone an.
„Sie gehen ja ran. So schnell wurde ich noch nie dem Vater vorgestellt", witzelte Michele und erntete dafür einen bösen Seitenblick, der impulsiven Haushälterin. Das würde noch sehr interessant werden, mit ihr zusammenzuarbeiten.
Nach endlosen Minuten des Wartens, hatte Michele es endlich geschafft, in seine Schuhe zu schlüpfen und suchte nach dem Autoschlüssel, was Ariana fast um den Verstand brachte. Ihr Vater würde ihr sicherlich wieder einen Strick daraus drehen und ihr auf Lebzeiten Vorwürfe machen, über ihre Unzuverlässigkeit und dass sie es nicht schaffte, ihr Leben in den Griff zu bekommen.
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Mess me up, Mr. Morrone
Fiksi PenggemarIn Arianas Leben ist viel passiert. Verlassen vom Kindsvater ihrer 5-jährigen Tochter, verliert die taffe Italienerin, zu allem Überfluss, auch noch ihren Job. Aus Geldnöten kehrt sie schließlich zurück in ihr Elternhaus in Rom und nimmt eine Stelle...