15. Das Treffen (Endlich geschafft!!)

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Tausend Gefühle stürmten auf mich ein. Wut, dass Mum mir das erst jetzt erzählte. Angst. Freude. Verwirrung. Aufregung. Das alles wirbelte in meinem Kopf herum und ich konnte nicht mehr denken. Das einzige, was ich herausbrachte war: "Kann ich ihn sehen?" Mum sah mich unsicher an. "Ich weiß nicht. Zwölf Jahre sind eine lange Zeit Schatz. Er kennt dich nicht." Jetzt wurde ich wirklich wütend. "Du hast ihn mir zwölf Jahre weggenommen und mir nichts gesagt! Denkst du nicht, dass es langsam genug war?", platzte ich zornig heraus. Mum blickte erschrocken. Doch dann wurde ihr Gesichtsausdruck traurig und sanft. "Natürlich. Es tut mir so leid. Das hätte ich niemals tun dürfen", murmelte sie entschuldigend. Sie stand auf und drückte mich fest. Zuerst erwiderte ich die Umarmung nicht, aus Trotz und Wut, weil ich so lange außen vor gelassen wurde. Aber vielleicht hatte Mum ja einen Grund dafür gehabt. Vielleicht.... Ach ich umarmte Mum einfach. Ich verzieh ihr. Sie hatte ja schon einiges im Leben erlebt, da brauchte sie keine beleidigte Tochter mehr.Ein paar Minuten später, als Rydel sich räusperte, lösten wir uns voneinander und wischten uns die Tränen weg. "Also?", fragte ich mit zitternder Stimme. Mum sah mich fragend an. Ich spürte wie Rydel hinter mich trat und lächelte sie an. "Also kann ich ihn sehen?", fragte ich erneut. Mum holte tief Luft. "Wenn du möchtest. Aber denk dran, er kennt dich nicht" "Das ist mir egal. Du redest da von meinem Bruder und deinem Sohn. Ich will ihn auf jeden Fall kennenlernen, egal ob er weiß wer ich bin oder nicht", sagte ich entschlossen. Mum lächelte mich an. Irgendwie stolz, fand ich. "Na schön. Ich geh dann mal kurz telefonieren. Mal schauen wo er ist" Sie verließ den Raum und wir hörten sie kurz darauf am Telefon mit jemandem sprechen. "Wie geht's dir?", fragte Rydel sanft. Ich blickte sie an und schluchzte plötzlich los. Das war alles zu viel für mich. Keine Ahnung, wie Mum ewig damit klar gekommen war. Rydel nahm mich in den Arm und fuhr mir über den Rücken. "Alles gut", flüsterte sie dabei immer wieder. Langsam beruhigte ich mich wieder und Rydel ließ mich los. "Bist du aufgeregt?", fragte sie. Ich nickte wie eine Verrückte.Sie lachte. "Ich bleibe bei dir", sagte sie lieb und legte mir den Arm um die Schultern. "Danke", flüsterte ich. Es war schon ein tolles Gefühl so eine gute Freundin zu haben. "Soll ich meine Brüder anrufen?",fragte sie plötzlich. Entsetzt starrte ich sie an."Warum das denn?" Sie zuckte mit den Schultern. "Ach nur so. Ich dachte nur, vielleicht wäre es gut, wenn sie mit dabei sind. Du weißt schon, so als Männer" Beim letzten Satz lachten wir beide los. "Na gut, ruf sie an. Vielleicht ist es wirklich ganz gut wenn sie dabei sind." "Süße?" Ich sah auf. Mum stand im Türrahmen, zitternd und ziemlich blass, aber sie lächelte. Ich umarmte sie sofort. "Wir können fahren. Ich hab die Adresse. Er ist in ein anderes Heim gegeben worden, das ist zwar ein bisschen Weg, aber das schaffen wir oder?" Ich nickte grinsend und umarmte sie gleich nochmal. Da fiel mir was ein."Mum sollen wir vielleicht Stormie und die Jungs Fragen ob sie mitkommen?" Mum blickte zuerst verwirrt, aber dann lächelte sie. "Gute Idee. Wir können sie ja dann mitnehmen." Ich lächelte sie an. Ein paar Stunden später hielt das Auto vor dem Heim. Ich stürmte nach draußen. Wir hatten ausgemacht, dass Rydels Brüder (die wie ich auf der Fahrt gemerkt hatte, gar nicht mal so übel waren, allein, weil sie ohne zu fragen mitgekommen waren) draußen warteten und Stormie, Rydel, Mum und ich reingingen. "Bereit?", fragte Stormie. "Ja", rief ich. "Nein", sagte Mum gleichzeitig, lächelte aber. Ich nahm ihre Hand. "Wir alle gemeinsam", sagte ich und nahm Rydels Hand. Die nahm die Hand ihrer Mutter. Und so ging ich, zusammen mit meiner Mum, meiner neuen besten Freundin und der besten Freundin meiner Mum hinein, spürte die mitfühlenden Blicke der Jungs im Rücken und lächelte. Zu viert betraten wir das Haus, in dem ich meinen Bruder kennenlernen würde.

(C) MelodyLynch

Vielen vielen dank nochmal und Herzlichen Glückwunsch. Ich hoffe euch gefällt der Teil, also lasst doch mal für MelodyLynch ein Feedback in den Kommentaren da.

Albtraum Los Angeles ( R5 Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt