"Was hast du denn am Strand gemacht? Du hast so verlorengewirkt." frage ich vorsichtig, weil ich nicht weiß wie John reagierenwird. "Ich hab zu Hause Stress mit meiner Freundin. Nichts wildes."winkt er ab. Er hat eine Freundin. Natürlich. "Und was hast dugemacht? Ich dachte eigentlich, dass außer mir diesen Ort niemand kennt."
In dem gleichen gelassenen Tonfall sage ich: "Mein Freund hat vor einerWoche mit mir Schluss gemacht." "Oh das tut mir leid. Aber dann habeich genau das Richtige für uns." sagt John und holt eine Flasche Wein, diein seinem Kleiderschrank versteckt war, hervor."Kriegen wir keinen Ärgerwenn deine Eltern das herausfinden?" frage ich ängstlich. "Die sindnoch gar nicht hier. Ich bin nur aus lauter Wut auf den Kerl der auf meineFreundin steht, schon hergefahren." Ich nicke verständnisvoll, auch wennich ehrlich gesagt, gar nichts verstehe.
"Ich hab leider keine Gläser hier.Sind Zahnputzbecher auch ok?" fragt er und bei seinem zerknirschtenGesichtsausdruck muss ich lachen.
Er holt die Becher und schenkt uns beideneine ordentliche Menge Wein ein. Wir prosten uns zu und trinken einen Schluck.
Eigentlich trinke ich keinen Alkohol aber der Wein schmeckt süß und istwirklich lecker. Bevor ich die Frage stelle die mir unter den Nägeln brenntseit John erzählt hat, dass er eine Freundin hat, schaue ich mich in demkleinen Apartment um.Das Bett steht unter einer Dachschräge und darüberbefindet sich ein Dachflächenfenster. Rechts vom Bett geht ein kleines Bad abund gegenüber steht ein Schreibtisch und daneben ein Schrank. Das Zimmer istzwar eher spartanisch eingerichtet aber es gefällt mir.
So ein eigenes Reichhätte ich auch gerne."Warum hast du denn Stress mit deinerFreundin?" stelle ich endlich die Frage die mich am meisten interessiert.John hat schon seinen halben Becher ausgetrunken und antwortet: "Sie hateng mit so nem Kerl getanzt von dem sie genau weiß dass ich ihn nicht ausstehenkann. Und sie hat genau gewusst, dass ich es gesehen habe" und dann erzählter von dem Wohltätigkeitsfest und Jackson, dem Typ der sich an Tina ranmacht.
Ich verstehe zwar nicht ganz warum er so ausgerastet ist, schließlich war derTanz nur ein Spiel, aber als ich in Johns mürrisches Gesicht blicke, halte ichbesser meinen Mund. "Und was ist mit dir? Warum hat dein Freund Schlussgemacht?"
Ich erzähle ihm die ganze peinliche und demütigende Geschichteund erwarte schon fast, dass er anfängt zu lachen doch er überrascht mich indemer mich in den Arm nimmt.Er riecht nach Tannennadeln und Regen. Ich schließedie Augen und genieße den Druck seiner starken Arme um mich. Viel zu schnelllässt er mich wieder los und füllt unsere Becher auf. "Scheiß auf dieLiebe!" ruft er so plötzlich dass ich erschrecke. Er hebt seinen Becherund wartet dass ich mit ihm anstoße.
Ich will zwar nicht auf die Liebescheißen, aber ich fühle mich wohl mit John und so stoße ich an und wiederholeseinen Trinkspruch.
Mittlerweile habe ich schon so viel getrunken, dass sichdas Zimmer um mich herum ein bisschen dreht. Wir sitzen auf seinem Bett undreden schon seit Stunden über Dies und Das. Draußen ist es schon dunkelgeworden und der Regen hat zwar nachgelassen, trommelt aber immer noch gegendie Fenster.
Wie durch ein Wunder holt John eine zweite Weinflasche aus dem Schrankdoch ich lehne dankend ab. Er zuckt die Achseln und schenkt sich noch mehr ein."Ich find's echt schön mit dir, Loreley." Höre ich da ein leichteslallen heraus? Und bevor ich ihm sagen kann, dass ich es auch schön finde hierzu sein und mich zu unterhalten, kommt Johns Gesicht immer näher. Ich kann denAlkohol in seinem Atem riechen und plötzlich liegen seine Lippen auf meinen.Automatisch schließe ich die Augen und erwidere seinen Kuss.
Eine kleine Stimmein meinem Kopf sagt mir das es falsch ist, weil John eine Freundin hat und derLückenbüßer will ich auch nicht sein, aber der Kuss ist so sanft und der Weinhat meine Sinne vernebelt also lasse ich es zu und ignoriere die Stimme.
JohnsHände wandern unter mein T-Shirt und streichen über meinen Rücken. Jetztgewinnt die Stimme in meinem Kopf doch und ich unterbreche den Kuss.
"Waswird das John?" frage ich. "Du hast eine Freundin." "Ichweiß aber der bin ich egal also ist sie mir auch egal."
Jetzt bin ich mirziemlich sicher, dass er lallt aber so wie er mich ansieht, als wäre ich dashübscheste Mädchen das er je gesehen hat, schmilzt jeglicher Widerstand in mirdahin.
"Bist du dir auch wirklich sicher?" frage ich schwach. DieAntwort ist ein leidenschaftlicher Kuss und seine Hände unter meinem Shirt.

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Drei Sommer
Novela Juvenil"Was wird das John?" frage ich. "Du hast eine Freundin." "Ich weiß aber der bin ich egal also ist sie mir auch egal." Tina und John sind untzertrennlich. Doch John ist eifersüchtig und beginnt im Urlaub eine Affäre mit Loreley. Dabei hat er Tina st...