Wow. Ich habe noch nie so eine schöne Aussicht gehabt. Wir sind in der 22. Etage des Hotels und mein erster Weg führt mich auf den Balkon. Von dort aus haben wir einen herrlichen Blick auf das Wasser.
"Gefällt es dir?", fragt Spencer, stellt sich neben mich.
"Bei diesem Bild vergesse ich direkt meine Höhenangst."
"Wir können auch ganz nach oben aufs Dach, wenn du magst. Glaub mir, von dort aus ist die Aussicht noch schöner."
"Kann ich dort runterfallen?", runzle ich die Stirn. Hier habe ich ein Geländer vor mir, an dem ich mich festklammern kann.
"Ich halte dich fest, keine Sorge", nimmt sie meine Hand und so lasse ich mich von ihr aus dem Hotelzimmer, in den Aufzug führen, mit dem wir ganz nach oben fahren.
Ein Helikopter- Landeplatz befindet sich also hier oben. Spencer und ich gehen die Stufen nach oben, bis wir direkt dort stehen, wo die Hubschrauber vermutlich immer landen. Ich drehe mich um 360°, sauge jedes Haus, jeden Baum, jeden Menschen und das Meer in mich auf.
Bisher gab es nie einen Ort für mich, an dem ich gern leben würde, von NY mal abgesehen und natürlich ganz Spanien, aber Hawaii hat es mir angetan, nach nicht mal einer Stunde.
"Warst du schon oft hier?"
"Es ist eines der ersten Hotels, die mein Vater außerhalb von New York errichtet hat, ich kenne jeden Geheimgang hier drin, unter anderem den Weg zum Weinkeller."
"Lass mich raten? Dein Vater hatte kein leichtes Leben mit dir?"
"Ich bin ziemlich gut geworden würde ich sagen."
"Definitiv", lege ich meinen Arm um ihre Hüfte, drücke ihr einen Kuss aufs Haar. Schweigend genießen wir die Aussicht, bis mein Handy vibriert.
"Carter fragt, ob wir etwas essen gehen wollen? Sie und Jess haben fertig ausgepackt und sind hungrig."
"Essen klingt toll, ich will mich nur vorher umziehen", stimmt Spencer zu und nachdem wir noch für einen kurzen Moment die Aussicht genossen haben, gehen wir auf unser Zimmer, ziehen uns um und treffen uns dann mit den beiden Frauen in der Lobby.
Jessica und Spencer sind nicht das erste mal auf Hawaii, weswegen Carter und ich ihnen blind folgen. Das Essen im Hotel ist zwar auch toll, aber wir sollen so viel wie möglich sehen in der kurzen Zeit, die wir haben.
"Alles okay?", schaue ich besorgt zu Carter, die sich ein kleines Lächeln abmüht. Ich kann nur erahnen, wie sehr sie das mit meiner Schwester belastet.
"Es wäre schön wenn Dani hier wäre."
"Es tut mir leid, wie sie zu dir ist. Du verdienst das nicht."
"Vielleicht ja doch. Irgendwas scheine ich aktuell immer falsch zu machen."
Wir reden nicht oft über ihre Beziehungsprobleme, Carter will nicht, dass ich schlecht von Dani denke. Allerdings kenne ich beide und weiß genau, dass Carter immer diejenige ist, die leiden muss. In 99% Prozent der Streitereien würde ich mich auf die Seite meiner besten Freundin schlagen.
"Du hast noch ein paar Stunden Geburtstag und die wirst du glücklich sein, das verspreche ich", lege ich meinen Arm um ihre Schulter, ziehe sie näher zu mir.
"Manchmal frage ich mich wirklich, wie ich ohne dich überleben könnte", grinst sie zu mir hoch.
"Das gleiche könnte ich mich auch fragen, wir sind ein ziemlich gutes Team."
Ich halte ihr meine freie Hand hin, in die sie einschlägt, als Jessica und Spencer langsam zum stehen kommen.
"Seid ihr wählerisch beim Essen?", dreht die Blondine sich zu uns, worauf wir mit einem Kopfschütteln antworten.
DU LIEST GERADE
Tentador
ChickLitDavid Reyna hat sich mit 27 Jahren seinen Traum erfüllt - Barbesitzer. Jedoch steht sein Laden schon nach einem Jahr kurz vor dem Aus. Einziger Ausweg? Ein neuer Investor, welcher schnell gefunden ist. Als sich dieser wenig später als zierliche Blon...