undici

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~Yoongi

25 nach 9 Uhr. In der nächsten Zeit müsste also Jimin erscheinen. Meine Mutter ist vor 2 Stunden gegangen und ich habe dann gelüftet, die Flaschen weggeworfen und geputzt.

Mittlerweile habe ich gemerkt, dass ich mit meiner Fuckboyart nicht sehr viel weiter komme. Er mag mich eindeutig nicht. Vielleicht sollte ich es also doch auf meine ruhige, freundliche Art probieren.

Gerade nachdem ich mich nochmal im Spiegel angesehen habe, klingelte es.
Ich öffne schnell die Tür und begrüße ihn.
"Hey, komm rein. Du musst einfach gerade aus und dann links.", erkläre ich und trete beiseite. Er grummelt nur genervt und tritt ein.

Als wir nach einer Weile im Wohnzimmer sitzen, räuspere ich mich kurz. "Hättest du gern was zu trinken oder so?" Er nickt. "Einfach ein Wasser." Sofort gehe ich ihn die Küche und besorge ihm was. "Hier.", sage ich nachdem ich es abgestellt habe.

Er nimmt es dankend an und packt seine Sachen aus. "Lass es uns einfach schnell durchziehen, ich will nachhause.", sagt er angepisst. Ich nicke nur. "Womit fangen wir an?" Er scheint wirklich kurz zu überlegen und schaut mich dann wieder gelangweilt an.

"Wie wärs wenn wir zuerst aufzählen wofür es gut ist?", fragt er. Ich nicke und schon beginnen wir zu arbeiten. Das Thema ist relativ anspruchsvoll und weitreichend.

Nach einer guten Stunde Arbeit machen wir eine Pause. Er schaut mich kurz an und lächelt ganz leicht. "Hätte nicht gedacht, dass wir so super vorankommen." Ich lächle zurück. "Ja, hätte ich auch nicht gedacht."

Ich atme kurz aus und schaue ihn wieder an. "Du magst mich nicht, richtig?" Er schaut mich perplex an und überlegt. "Irgendwie bist du jetzt gerade anders als sonst."
"Was meinst du?", frage ich unschuldig.

"Ruhiger und einfach freundlicher. Ich hasse dein Fuckboy-Image.", sagt er bewusst. "Du findest also so wie ich gerade bin okay?", will ich ungläubig wissen. "Ja."
Ich lächle kurz und stehe auf. "Ich geh nur kurz auf Toilette.", meine ich und verschwinde.

Genau in den Moment bekomme ich einen Anruf von meiner Mutter. Ich gehe ran und sage nichts. "Ich bin in 29 Minuten Zuhause, koch mir was.", sagt sie und legt auf. Ihre Kälte mir gegenüber interessiert mich mittlerweile nicht mehr, aber 29 Minuten sind schon ziemlich früh.

Das heißt: Jimin muss gehen.

Etwas in Eile gehe ich wieder ins Wohnzimmer. "Jimin du musst gehen.", sage ich schnell und helfe ihm beim zusammen packen. "Was wieso? Wir müssen doch weiter machen!", verteidigt er sich.

Ich dagegen schaue ihn einfach flehend an. "Bitte.." Er sieht mich weiter verwirrt an aber packt dann fertig zusammen. "Es hört sich an als will ich dich loswerden, aber es kam was dazwischen. Lass uns morgen einfach bei dir weiter arbeiten, okay?"

Jimin nickt und geht mit mir zum Eingang.
Er zieht seine Schuhe an und macht sich bereit. "Wir sehen uns morgen.", meint Jimin noch und geht dann raus. Ich winke ihm nochmal zu und schließe dann die Tür.

Da meine Mutter auch gleich erscheint, entscheide ich mich einfach Fertigramen zu machen. Tatsächlich hört man die Tür schon 7 Minuten später aufgehen und ich befülle die Schüsseln. Den Rest räume ich so gut es geht auf und nehme mein Essen, um in mein Zimmer zu gehen.

Als ich an ihr vorbei laufe, würdigt sie mich keines Blickes, was mich aber nicht stört. Ich kenne es nicht anders von ihr. Mittlerweile habe ich mich sehr gut daran gewöhnt. Bevor ich zu essen beginne, schreibe ich Jimin nochmal.

Du
Tut mir nochmal leid wegen
vorhin, hoffe es macht dir
nicht sonderlich viel aus.

You piss me off | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt