Tief atmete ich in meine Lungen ein, die kalte Luft brannte fast schon. Doch es sollte mir Mut machen, sodass ich mich endlich in das Gebäude wagte, nur kam dieser Mut nicht. So dumm wie ich war zündete ich auch noch eine Zigarette an, da es ja weniger dumm aussah, wenn man draussen noch ein Rauchen will. Nur blöd, wenn man dann von hinten überrascht wird.
«Hey, wusste gar nicht, dass du rauchst?», hastig liess ich die Zigarette fallen und stand drauf. Erwischt und etwas beschämt, sah ich den Fahrer vor mir an. Das Rauchen in Stresssituationen war eine dumme Angewohnheit von mir, auf die ich nicht stolz bin. Umso unangenehmer war es mir, dass George mich dabei erwischt hatte.
Nervös sah ich den Braunhaarigen an: «Wenn ich nervös bin oder einfach sonst unruhig bin, dann Rauch ich ab und zu mal eine. Bitte sag es bloss niemandem, wenn meine Eltern das Erfahren, dann kann ich mein Grab schaufeln gehen.»
«Wieso sollte ich, du weisst wohl was du machst. Das Rauchen ungesund ist, muss ich dir wohl nicht sagen», beschämt nickte ich. Jeder der Raucht, weiss wie schädlich dies ist. Nur waren es blöde Angewohnheiten, solche zu ändern war nicht einfach.
Da es wirklich kalt draussen war, gingen wir ins Innere des Gebäudes: «Willkommen in unsere Factory.» Staunend sah ich mich um. Von innen war das Gebäude noch grösser als, dass ich von draussen gedacht hatte. Alles war gläsern und wirkte sehr steril, was mich etwas einschüchterte. Ich wollte nichts schmutzig oder gar kaputtmachen, nicht einmal atmen traute ich mich mehr. Mein Mund stand offen und ich drehte mich einmal im Kreis.
«Wie ich sehe gefällt es dir bei uns. George man erwartet dich im Simulator und wir beiden erkunden erstmal die wichtigsten Orte», Claire war eine Treppe heruntergekommen. Abwartend sah sie den Briten an, der sich auch schon von mir verabschiedete.
Ohne lange zu warten, ging Claire los durch einen langen Gang. Mit einer Karte sperrte sie eine Tür auf, hinter dieser wurde es kurz etwas lauter. Mit der Teamchefin zusammen stand ich nun wohl in so etwas wie einem Labor. Zumindest wurde hier schon eifrig an Neuheiten gearbeitet. Claire stellte mir einige Männer vor, die mich nett Begrüssten, ihre Namen konnte ich mir leider noch nicht merken.
Da wir die Männer nicht länger als nötig aufhalten wollten, verliessen wir das Labor wieder und gingen zurück zur Lobby. Von dort aus kam man auf der anderen Seite zur Cafeteria und Kantine. Da es aber leider noch keine Zeit für eine Pause war, stiegen wir die Treppe hoch auf den glasigen Platen. Da die Räume im ersten Stock sehr hoch waren, war der erste Stock wirklich hoch. Ich versuchte nicht runter zu gucken, doch ich konnte es doch nicht ganz lassen.
Kalt lief es mir den Rücken runter, doch versuchte ich mich nicht ablenken zulassen und meiner Chefin folgen. Ganz am Ende des Ganges blieb sie dann stehen und zeigte mir dann auf der einen Seite ihr Büro und auf der anderen meines. An der Tür hing auch ein Schild mit Miss Russo Lopez, staunend sah ich darauf. Mit genauso überwältigt war ich von meinem Büro und es hatte richtigen Boden. Ich die Wände waren nicht aus Glas, wofür ich doch dankbar war.
Claire war hinter mir ins Büro gekommen und hatte die Tür geschlossen. Somit war wohl der Rundgang auch schon vorbei. Möglichst professionell holte ich nun die Pläne aus meiner Tasche und legte sie vor mir auf das Pult.
Meine Mutter hatte mir heute Morgen noch geschrieben, dass ich die Pläne nicht vergessen sollte. Genervt hatte ich ihr nur ein Foto von diesen Dingern in meiner Tasche geschickt. Natürlich waren diese Dinge wichtig für die Zusammenarbeit, doch Mama übertreibt es auch immer. Sie hätte mir wenigstens auch noch viel Glück wünschen können. Stattdessen hatte ich nur die Erinnerung an diese Papierrollen bekommen.
«Du hast sie also dabei», murmelte die Teamchefin von Williams. Konzentriert musterte sie die Pläne und auch ich tat es. Wobei ich nicht viel erkennen konnte. Mir war nur klar, dass es Teile für den Motor des nächsten Rennwagens sein würde. Nur wollte ich meine Unwissenheit mir nicht anmerken lassen.
Claire schien von den Plänen erstmal begeistert zu sein: «Ich werde sie gleich zu unserem Cheftechniker bringen. Du kannst ja so lange schon einmal dein Arbeitsplatz einrichten. Wenn es länger dauert, könntest du auch schon mal anfangen mit Mails zu beantworten. Bis Gleich.»
Laut atmete ich aus, als ich nun allein in dem Raum war. Einmal drehte ich mich um, damit ich mir nochmals Voraugenführen konnte, wie geil es hier doch war. Schnell fing ich mich und startete schon mal den Computer auf. Aus meiner Tasche nahm ich noch Fotos von meiner Familie und Freunde. Dabei konnte ich mir einen kurzen blick aufs Handy nicht verkneifen.
«Hoffe, du hast einen schönen ersten Tag. Meld dich, wenn etwas ist», Lando hatte mir vor wenigen Minuten geschrieben. Schnell schrieb ich ihm nur ein Dank zurück. Unter seinem Chat war eine unbekannte Nummer, es war Georges Nummer wie es sich herausgestellte. Er hatte meine Nummer von niemand anderem als Lando bekommen und wollte sich fürs Mittagessen verabreden. Da ich noch nicht wusste, wann Mittagspause war, schrieb ich noch nicht zurück.
Nachdem ich Mirella einen Daumen nach oben und ein Foto von meinem Büro geschockt hatte, machte ich mich an die Arbeit. Das Postfach war überfüllt mit Nachrichten, als Erstes filterte ich schon mal die Werbung raus. Anders als bei meiner privaten Mailadressen war dies nur ein winziger Bruchteil.
Mail für Mail arbeitete ich mich durch und verschob sie in die entsprechenden Ordner. Es dauerte eine Ewigkeit, doch am Ende waren alle fein säuberlich nach Abteilung und Wichtigkeit markiert und geordnet. Es wäre wohl wesentlich schneller und einfacher gewesen, wenn ich die Maus mit rechts hätte bedienen können. Wenn ich Glück hatte, würde dieser am Freitag in einer Woche verschwinden. Um ehrlich zu sein, ich konnte es kaum erwarten.
Erschrocken zuckte ich zusammen als die Tür mehr oder weniger aufgerissen wurde: «Schickes Büro hast du.» Ohne auf eine Antwort zu warten, setzte sich George auf einen Stuhl auf der anderen Seite meines Schreibtisches.
«Versteh mich nicht falsch, aber was machst du hier? Solltest du nicht in einem Simulator sein?», meine linke Augenbraue hob sich. Lässig sass der Brite mir gegenüber und schien mich zu beobachten.
Kopfschüttelnd antwortete er mir: «Erst wieder nach dem Essen. Da ich Lando versprochen habe, dass ich ein Auge auf dich habe, dachte ich ein Besuch würde nicht schaden. Zudem ist es gleich Mittagszeit und ich will nicht allein Essen. Gerade weil ich da noch fragen zu gestern habe, Lando wollte nicht mit der Sprache rausrücken, also bist du jetzt dran.»
Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder dem Bildschirm meines Computers zu. Anders als gedacht, verzog sich der Rennfahrer nicht. Still blieb er auf seinem Stuhl sitzen und musterte mich genau. Was mir doch etwas zu gruselig auf Dauer war. Aus diesem Grund sah ich leicht genervt zu dem Briten, der mich angrinste.
«Habt ihr euch geküsst? Bestimmt habt ihr das, man kann es ja fast schon riechen», lachend beugte er sich nach vorne. Nun musste ich auch Schmunzeln, der Junge hatte vielleicht Nerven und ein Wahnsinn schlechte Spürnase. Ein Detektiv würde aus ihm nie werden, doch ich wollte nun auch etwas Spass an dem Ganzen haben, weswegen ich etwas mitspielte.
Gespielt seufzte ich und beugte mich etwas vor: «Wenn du es wissen willst, wir hatten heissen Sex unter der Dusche. Das Laufen tut fast schon weh, so gut hat er es mir besorgt.» Kreidebleich war das Gesicht von meinem Gegenüber geworden, was einfach genial aussah. Schnell hatte ich ein Foto gemacht. Man kann nie wissen, wann man solch Dinge brauchen konnte. Zudem wollte ich es auch Lando schicken, es war einfach zu lustig.
«Das war eine Verarsche, oder?», leicht verunsichert sah er zu mir. Um ihn zu erlösen, nickte ich ihm zu, was ihn wirklich erleichterte. Man könnte denken, er wäre noch ein kleiner Junge, der noch nie Sex hatte. Dabei bin ich mir sicher, dass er mit seiner Freundin auch Geschlechtsverkehr hat, war doch normal in einer Beziehung. Na gut, ich würde von Mirella auch nicht gerne hören, wie und wo sie es getrieben hat. Die Vorstellung allein fand ich schon nicht so toll, da ich ihren Freund immer wieder sah und ihm gerne noch in die Augen schauen wollte.
So oberflächlich redete ich natürlich schon mit meiner Freundin darüber, doch wie sie es und Manuel es trieben, wollte ich wirklich nicht wissen. Selbst wenn sie es je in meinem Bett tun würden, würde ich es nicht wissen wollen.
Entspannt lehnte ich mich in meinem Bürostuhl zurück: «Lass dir das eine Lehre sein, man steckt die Nase nicht in Angelegenheiten von anderen, du Hobbydetektiv.» Ich versuchte ernst zu bleiben, doch das Foto auf meinem Handy liess es nicht zu. George sah fast so weiss wie die Wand hinter ihm aus und sein Gesicht als hätte ich ihm vom Sex seiner Grosseltern erzählt.
«Also habt ihr euch nicht geküsst?», der konnte es wohl wirklich nicht sein lassen. Da ich wirklich anders machen wollte, nickte ich ihm zu. George murmelte etwas vor sich hin, Beachtung schenkte ich ihm keine, da eine neue Mail gerade hereingekommen war.
Überrascht stellte ich fest, dass sie von meiner Mutter war. Neugierig öffnete ich diese und fing sie an durchzulesen. Anscheinend gab es kleine Fehler auf den Plänen, die ich dabeihatte. Dies erklärte wohl auch, wieso Claire solange weg war.
Schnell druckte ich das Mail aus: «Wo ist das Büro vom Cheftechniker, es gibt Änderungen, die dringen zu ihm sollten.» Direkt ging ich zu meiner Bürotür und öffnete sie. Auffordernd sah ich zu George, dieser kam dann endlich auch. Er ging vor zur Treppe, runter durch die Gänge. Auch er hielt eine Karte vor die Tür des Labors oder wie man es nennen wollte. Diesmal aber gingen wir einmal durch den Raum durch, hinten war dann eine Tür, vor der George stehen blieb.
Ich bedankte mich bei ihm und klopfte an die Tür, nachdem ich die Erlaubnis gegeben hatte, trat ich ein. Ein Mann im mittleren Alter, zwei etwas jüngere Männer und Claire sassen an einem Tisch und studierten die Pläne. Dabei sahen sie schon etwas Verzweifelt aus, was wohl an den Fehler lagen.
«Tut mir leid, dass es so lange dauert, du kannst sonst schon Mittag machen», Claire schien mit ihren Nerven am Ende zu sein. Sie hatte mich noch nicht einmal richtig angeschaut, da sie so auf die Pläne fixiert war.
Leicht lächelte ich die Männer und Claire an: «Vielleicht hab ich die Lösung für eure Probleme. Es kam gerade ein Mail, das Korrekturen beinhalten.» Damit legte ich die ausgedruckten Blätter auf den Tisch mit den Plänen und ging schon wieder zur Tür.
«Bleib doch, ich denke es schadet nicht, wenn du dabei bist», der älteste der Männer sah mich auffordernd an. Kurz sah ich George an, der etwas enttäuscht schien, dann aber ging. Ich schloss noch schnell die Tür, bevor ich mich an den Tisch setzte.
Freundlich stellte sich der Mann vor: «Ich bin Micheal Anderson, ich bin der stellvertretende Cheftechniker. Neben dir sind noch Dennis, er ist zu ständig für die Motorik und Stefan er der fürs Design zu ständig ist.» Anständig stellte ich mich auch noch schnell vor, bevor ich ruhig auf meinem Stuhl sitzen blieb.
Erst lass Claire und Micheal sich das Mail durch, dann auch noch die anderen beiden. Sogleich hatten sie dann einen roten Stift genommen und angefangen die Änderungen einzuzeichnen. Dabei diskutierten sie über mögliche Optimierungen und Anpassungen, die dafür allgemein gemacht werden mussten.
Ich versuchte wirklich mitzukommen, doch es war nicht so leicht. Ab und zu stellte ich dann doch auch fragen, die mir sofort beantwortet wurde. Mein knurrender Magen ignorierte ich, da es wohl noch nicht Zeit fürs Essen war.
Ein Klopfen riss uns alle aus den Gesprächen und Gedanken. Zwei Angestellte kamen mit Sandwiches, Getränken und Salaten rein. Überrascht sah Claire auf ihr Handy, was ich ihr dann gleichtat. Neben der neuen Nachricht von Lando sah ich auch eine von Mirella, doch die ignorierte ich jetzt. Kurz sah ich noch auf die Uhr und war überrascht, als ich merkte, dass es schon nach zwei am Nachmittag war. Wer nun glaubte, wir würden eine Pause machen, hatte sich getäuscht.
Mit dem Salat vor mir sah ich weiter auf die Pläne und versuchte mir einen Reim, mit dem was ich wusste, zu machen. Dabei fiel mir auf, dass es verkehrt gezeichnet war. Ich war mir nicht sicher, ob es einfach nur am gezeichneten so war, oder ob es allgemein war. Vielleicht lag ich auch falsch, doch mein räumliches Vorstellungsvermögen war sehr ausgeprägt.
«Was ist?», wollte Micheal dann von mir wissen. Er hatte wohl meinen angestrengten Blick gesehen, erst wollte ich abwinken, doch er gab nicht nach. Weswegen ich meine Gedanken dann auch aussprach.
Überrascht sahen sie sich nochmal das kleine Teil an: «Du hast recht. Man sollte das wohl schnell an den Hersteller melden, nicht dass sie es falsch schon herstellen.» Ohne zu zögern, nahm ich mein Handy hervor und machte ein Foto, welches ich sogleich Mama und Luca schickte und ihnen dabei erklärte, dass es verkehrt war. Von Luca kam sogleich auch ein Daumen hoch zurück, damit legte ich mein Handy wieder weg.
«Sie werden es gleich ändern», verdutzt sahen mich die Männer an. Claire erklärte ihnen dann schnell, dass die Firma meiner Mama gehörte. Eigentlich hatte ich dies nicht sagen wollen, da ich mir selbst den Respekt verschaffen wollte. Anerkennend nickten die beiden nur kurz, sagten aber nichts mehr dazu.
Mit meinem Salat und Sandwich machte ich es mir gemütlich und hörte einfach nur noch zu, bis es draussen schon dunkel geworden war. Überrascht sah ich auf mein Handy und stellte fest, dass es wohl schon nach sieben war. Da auch Claire dies bemerkte, entschied sie für heute Schluss zu machen.
Schnell ging ich hoch und nahm meine Tasche und schaltete noch den Computer aus. Danach verliess ich die Factory in Richtung des Bahnhofs.
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Wo das Leben uns hinführt (Lando Norris FF)
FanfictionLaura Russo Lopez hatte es noch nie einfach in ihrem Leben. Zwischen drei Welten wurde sie gross und hatte dabei nie ein richtiges Zuhause. Ihr Zukunft war immer klar vorgegeben worden von ihren Eltern. Um diese Stolz zu machen, tat Laura alles. Bis...