Kapitel 5

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Mit Maria wartete ich in der Lobby auf Papa, der noch schnell etwas erledigen wollte. Das schnell ging nun schon zehn Minuten, was mir etwas zu viel war. Erst zwingt er mich so früh aufzustehen und dann lässt er mich auch noch warten. Ich hasste es, wenn ich auf jemanden warten musste. Leider kam bei meinem Vater es nur zu oft vor, da immer noch etwas wichtiger war als ich. Maria schien es aber langsam auch zu nerven, wobei man es mehr an ihrem Tigern als am Gesicht sehen konnte. In ihrem Gesicht konnte man ja gar nichts mehr sehen.

Gemütlich hatte ich es mir nach fünf Minuten auf dem Sofa gemacht und zitterte nervös mit meinen Beinen. Mein Handy hatte ich in meiner linken Hand und scrollte durch Instagram, dabei hatte ich Lando und die anderen drei Fahrer gefunden und folgte ihnen so gleich. Eigentlich interessierte nur Lando mich, doch es wäre etwas zu auffällig gewesen, wenn ich nur ihm gefolgt wäre. Verstanden hatte ich mich mit den anderen dreien beim Essen auch, ihnen zu folgen, war somit mehr als nur legitim. So dachte ich mir zumindest, schliesslich folgte ich auch Leuten die ich gar nicht kannte, wieso dann nicht F1 Fahrer, mit denen ich zwei Mahlzeiten zu mir genommen hatte.

"Prinzessin, komm wir wollen", erschrocken sah ich von meinem Handy auf. Ich war so mit dem Stalken von Lando beschäftigt gewesen, dass ich nicht mitbekommen hatte, dass Papa gekommen war. Eilig steckte ich mein Handy in meine Hosentasche und folgte meinem Vater und Stiefmutter. Diese standen schon an der Tür und warteten nur noch auf mich. Eilig schloss ich zu ihnen auf und watschelte ihnen nach. Meinen Blick liess ich über alles gleiten, nur nicht zu den händchenhaltenden Erwachsenen vor mir. Ekelhaft, zumindest nach heute Morgen. Meinen Papa glücklich zu sehen war natürlich schön. Nur hatte ich immer noch das Gestöhne und die Bilder von Maria im Kopf. Bei der Erinnerung daran klopfte mein Frühstück wieder an.

Nicht gerade motiviert stieg ich aus dem Auto, als wir am Gelände angekommen waren. Maria war schon auf die Fahrerseite zu Papa gegangen und hatte wieder seine Hand genommen. Als Papa sich sicher war, dass ich aus dem Auto war, schloss er es mit der Fernbedienung ab. Wie ein Küken watschelte ich den beiden hinterher und starrte dabei wieder auf mein Handy. So gut wie ich bei Multitasking war, hatte ich nicht bemerkt, dass Maria und Papa stehen geblieben waren. Schön in die Mitte der Beiden war ich gelaufen, dort wo sie sich ihre Hände verhakt hatten. Schnell schnappte sich Papa mein Hand mit der anderen Hand und stecket es sich in seine vorderen Hosentaschen.

"Handy freie Zone. Glaub nicht, dass ich das von gestern Abend noch nicht vergessen habe", seufzend akzeptierte ich diese weitere Strafe. Bevor wir durch so Skiliftkontrolldinger gingen gab mir noch so ein Teil zum Umhängen, damit man wusste, dass wir durchdurften. Mein Vater ging als erstes hindurch, gefolgt von Maria und mir. Auf der anderen Seite war schon viel los. Weswegen ich nun etwas dichter hinter Papa und seiner Freundin lief. Als wüsste er wodurch, zog er Maria zielstrebig mit sich. Dabei blickte immer wieder hinter sich, damit er wusste, dass ich noch da war.

Zum an die Box von Red Bull zu kommen, musste man an zahlreichen anderen vorbei. Mein Blick viel dabei immer wieder auf die Schilder mit Namen. Als Williams über einem Stand, schweifte mein Blick noch in die Box. Vor Schreck blieb ich versteinert stehen. Meine Mama und Luca, der Ehemann meiner Mutter, standen dort.

Eilig wollte ich weiter, bevor Mama oder Luca uns entdeckte. Mein Papa hatte sich zum Glück nicht für die Boxen von einem anderen Team als von Red Bull interessiert. Dafür dankte ich dem Herr im Himmel. Nur hoffte ich, dass er mir weiter beistand. Doch das wäre etwas zu viel verlangt gewesen.

"Laura!", die Stimme von Mama hätte ich wohl überall erkannt. Kalt lief es mir den Rücken runter, da sie mich gesehen hatte und somit gleich auch Papa. Dieser war mit Maria stehen geblieben. Zu dritt sahen wir nun zur Box des Formel 1 Teams, in dem meine Mama gerade noch war. Luca war stehen geblieben, in sicherer Entfernung würde er wohl die Situation beobachten, was ich auch gerne getan hätte.

Wo das Leben uns hinführt                   (Lando Norris FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt