Ahsoka
Ich zwang mich zur Ruhe, als sich die Laderampe meines Schiffes senkte und kleine Staubwolken aufwirbelte, als sie den Boden berührte. Langsam schritt ich die Rampe hinunter und behielt meinen Blick starr auf das große Schiff gerichtet. Der Treffpunkt befand sich auf einem unbedeutenden Mond und gab es weder intelligentes Leben noch irgendwelche Vegetation. Glücklicherweise war die Luft hier atmungsfähig, sodass ich keinen Schutzanzug brauchte, dennoch war die Luft dünn und könnte im Falle eines Kampfes ein Problem werden.
Die Rampe des anderen Schiffes war ebenfalls ausgefahren, aber erkennen konnte ich niemanden. So wie ich Ventress kannte, könnte das hier eine Falle sein, aber ich hatte dem Handel zugestimmt und somit hätte sie keinen Grund mich hereinzulegen. Als ich auf der staubigen Mondoberfläche langsam voranschritt, regte sich auch beim feindlichen Schiff etwas. Es war zu dunkel um genaueres zu erkennen, aber eine weibliche Gestalt schien jemanden vor sich her zu schubsen. Kaum hatten beide die Rampe verlassen, wurde die humpelnde Gestalt zu Boden geschubst. Stöhnend blieb Kassion im Staub liegen. Im ersten Augenblick sah ich Anakin mit seinen dunklen zerzausten Haaren, verletzt am Boden eines Schlachtfeldes liegen, bis ich mich wieder auf die Realität konzentrierte. Das hier war nicht Anakin und er würde es auch nie wieder sein...
Mit geübtem Blick erfasste ich alle sichtbaren Verletzungen des jungen Mannes und beschloss, dass dieses Treffen nicht länger dauern durfte, als unbedingt nötig. Sonst wäre diese ganze Rettungsaktion um sonst gewesen.
Ich hielt meine Miene ausdruckslos, als ich unter meiner Kapuze zu meiner alten Bekannten, aus den Tagen der Klonkriege, hinaufsah.
Asaji Ventress hatte sich kaum verändert. Ihre Augen blitzen müde vom Alter, aber immer noch genauso gefährlich wie damals. An ihrer Seite hin ein neues Lichtschwert, ebenso wie an meiner eigenen Hüfte. Keine von uns war dieselbe geblieben.
Zu diesem Schluss musste Ventress ebenfalls gekommen sein. Dass die ehemalige Sith nicht überrascht war, dass es sich bei dem Jedi um mich handelte, hatte ich mir bereits gedacht. Sie musste mich schon gespürt haben, als ich in die Atmosphäre eingedrungen war.
Langsam schlug ich die Kapuze meines Umhanges zurück und sah meiner damaligen Widersacherin in die Augen. "Ahsoka Tano", stellte sie das offensichtliche fest. "Ich hätte damit rechnen sollen, dass gerade du die Säuberung überlebst. Es gab Gerüchte, weißt du?" Wie ein lauerndes Raubtier begann sie ihre Kreise um mich herum zu ziehen. "Gerade du müsstest wissen, dass Gerüchten nicht zu trauen ist, Ventress." Dafür erntete ich ein freudloses Lachen. "Ich weiß das besser als jeder andere, meine Liebe. Allerdings schienen die Gerüchte, dass du dich kurz vor der Säuberung wieder an die Jedi gewandt hast, der Wahrheit zu entsprechen." Sie wollte Informationen aus mir heraus bekommen, nur deswegen wollte sie den Jedi im Austausch gegen den Piloten. Aber so leicht würde ich es ihr nicht machen. "Wieso musstest du diesen Rebellen foltern und festhalten, nur um ein Treffen mit mir zu arrangieren? Du hättest auch einfach fragen können", merkte ich an und Ventress blieb wieder vor mir stehen. Nun erkannte ich, dass auch an ihr die Säuberung und der Würgegriff des Imperiums nicht spurlos an ihr vorbeigegangen ist. "Das würde doch nur halb so viel Spaß machen", grinste sie und ein weiteres schmerzerfülltes Stöhnen von Kassion reichte, damit mir beinahe der Geduldsfaden riss. "Überlasse mir den Piloten, Ventress. Er muss medizinisch versorgt werden." Nun wurde die Sith wieder ernst. "Du hast wohl vergessen wie das läuft, Ahsoka! Er ist mein Gefangener und ich wollte dich im Austausch gegen ihn! Du kannst nicht einfach so mit ihm abhauen." Ihre Hand zuckte in Richtung Lichtschwert, aber ich hob beschwichtigend die Hände. "Hör zu, ich schlage dir folgendes vor: Ich bringe Kassion zu den Rebellen zurück und du kannst unseren Standort verfolgen. Ich werde nach Mos Eisley kommen, sobald er in Sicherheit ist, dann können wir weiter reden."
Ventress schien nicht sehr begeistert und beobachtete mich misstrauisch. "Sobald ihr weg seid, habe ich keine Versicherung dafür, dass du dich in Mos Eisley blicken lässt. Also glaub nicht, ich sei so dumm."
Nun schlich sich ein bedauerndes Lächeln auf mein Gesicht, weil ich wusste, was ich damit riskierte. "Doch das hast du, wenn du unseren Standpunkt verfolgst, weißt du wo sich ein rebellischer Außenposten befindet. Wenn ich nicht auftauche, kannst du diesen Standpunkt an das Imperium verraten und das würde ich nicht riskieren indem ich nicht auftauche."
Als Ventress verstand, was das bedeutete schüttelte sie voller Unverständnis ihren Kopf. "Ihr Jedi und eure Moral. Na schön, nimm diesen Rebellenabschaum."
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Fulcrum
FanfictionDies ist eine Geschichte über Ahsokas Leben nach der Order 66 und dem Aufbau der Rebellion unter ihrem Codenamen Fulcrum. Es spielt zwischen Episode 3 und 4. Diese Story schreibe ich in Zusammenarbeit mit Xaviore15 Die Kapitel werden im Wechsel ges...